Es ist ein Krieg, den viele Cannabiskonsumenten und Eigenanbauer gegen unsere Gesellschaft und Politik tagtäglich führen. Im Hinblick auf Überwachung und Kontrolle lässt man hier natürlich nichts unversucht, um den bösen und gefährlichen Cannabiskonsumenten endlich das Handwerk zu legen. Es mag manchmal den Anschein erwecken, dass es sich hierbei um eine verfolgte und schwer zu fangende Drogenmafia handelt, welche das ganze Land in Unsittlichkeit und in die Drogenabhängigkeit führen möchte.
Und weil ein paar Pflänzchen auf dem Balkon eben eine solche Gefahr darstellen, werden nun neue Methoden angewandt, um noch mehr haltlose Hobby-Kiffer zu überführen. Wir sprechen hier von einem gezielten Einsatz von Drohnen, welche sehr leise und unbemerkt die Gebiete abgrasen und illegale Hanfplantagen ausfindig machen sollen.
Illegale Grower überführen mithilfe von Drohnen
In Nordrhein-Westfalen werden seit 2009 insgesamt rund 30 Drohnen eingesetzt, die Cannabisplantagen aufspüren sollen. Wärmebildkameras und Geruchssensoren sollen letztlich dabei behilflich sein. Die Polizei erklärt dabei aber auch, dass damit schon Durchsuchungen vorbereitet worden sind und Luftaufnahmen von Tatorten gemacht wurden. Das Haupt-Einsatzfeld ist jedoch definitiv die Suche nach Cannabis. Verständlich, denn letzteres ist natürlich auch viel wichtiger, als irgendwelche lächerlichen Verbrechen, wie Mord und Vergewaltigung.
Selbstverständlich wird jetzt vielen, die Frage zu Kopf steigen, ob denn solche Einsätze nicht als schwere Eingriffe in die Grundrechte erklärt werden können. Immerhin werden bei solchen Einsätzen auch völlig Unbeteiligte gefilmt und aufgezeichnet. Wer schon einmal von Datenschutzrichtlinien gehört hat, wird dies verstehen.
Doch nicht nur in NRW, sondern bereits auch in Niedersachsen, Berlin, Hessen, Bayern und Sachsen werden die Drohnen mittlerweile zu eben solchen Zwecken eingesetzt. Die Polizei geht also davon aus, dass die Drohnen mittlerweile deutschlandweit eingesetzt werden, und zwar in verschiedenen Größen und Ausführungen. Die Bundespolizei und der Bundesgrenzschutz jedenfalls verfügt bereits über ein entsprechend großes Drohnen-Arsenal, manche von ihnen sind nur handtellergroß, wieder andere kaum erkennbar. Polizisten, die mit Drohnen agieren, werden aber bislang nicht wirklich ausreichend darüber aufgeklärt, geschweige denn aufklärend geschult. Deswegen gibt es bislang noch verhältnismäßig wenige Einsätze und auch die Kosten für einen solchen Einsatz sind zudem zu hoch.
Und dennoch ist die Tatsache, dass solche Drohnen in den Händen von Behörden liegen, eine erschreckende und es ist eine Frage der Zeit, ehe dieses Werkzeug verstärkt zum Einsatz kommt. Wichtig ist es deshalb, auf diese aufkeimende Möglichkeit aufmerksam zu machen. Denn die Gesetze und Verordnungen, nach denen die Polizei heute handelt, ist definitiv noch nicht auf die Möglichkeiten von Drohneneinsätzen ausgelegt. Politiker und Juristen müssen diese Einsätze also entweder verhindern oder diese aber auf eine solide und rechtliche Grundlage stellen.