The Reader 1000 erkennt anhand des Fingerabdrucks Abbauprodukte von Cannabis, Kokain, Opiaten und Amphetaminen mit einer Wahrscheinlichkeit von bis zu 99 %.
Bei den meisten Arten von Drogentests werden Speichel-, Urin- oder Haarproben untersucht. Zudem gibt es Schweißtests, bei denen anhand eines Teststreifens Proben von den Händen oder Schweiß absondernden Körperstellen genommen werden. The Reader 1000 ist ein handliches viereckiges Gerät der britischen Firma Intelligent Fingerprinting, das anhand des Fingerabdrucks Abbauprodukte von vier häufig konsumierten illegalen Substanzen nachweisen kann.
Die Vorgehensweise ist denkbar einfach. Zum Gerät an sich gehören spezielle Kartuschen, die als Teststreifen dienen. Der Zeigefinger wird 5 Sekunden lang auf einen bestimmten Bereich der Kartusche gelegt und das Testfeld anschließend verschlossen. Das Gerät besitzt ein Fach, in das die Kartusche gelegt wird und nach etwa 10 Minuten hat der Reader 1000 den Abdruck mithilfe mehrerer Sensoren ausgelesen. Die Ergebnisse werden auf dem Display angezeigt.
Mithilfe des Fingerabdrucks analysiert das Gerät den Schweiß auf Abbauprodukte von Cannabis, Amphetaminen, Opiaten und Kokain. Die Genauigkeit des Testergebnisses hängt dabei von der getesteten Substanz ab. Bei Cannabis liegt diese bei 99 %, während die Testergebnisse bei Kokain eine Genauigkeit von 95 % aufweisen. Bei Abbauprodukten von Opiaten beträgt sie 96 % und 93 % bei Amphetaminen.
Ein „einfacher und effizienter Drogentest“
Das sagt eine Studie aus dem Journal of Analytical Toxicology. David Russel ist ehemaliger Professor der University of East Anglia in Großbritannien und einer der Autoren dieser Studie. Gegenüber der Daily Mail bekräftigte er, dass der Reader 1000 ein einfacher und effizienter Drogentest sei.
„Die Testergebnisse zeigen, dass unser Gerät den Konsum von Drogen mithilfe des Fingerabdrucks schnell nachweisen kann.“
David Russel
Zum Sammeln der Daten muss der Finger fünf Sekunden lang auf das Testfeld gelegt werden. Anschließend benötigt das Gerät für die Analyse ungefähr 10 Minuten.
Immerhin erreicht der Reader dabei eine bei Schweißtests bisher noch nie da gewesene Genauigkeit. Im Vergleich zu Urin- oder Bluttests sind Schweißtests relativ ungenau und werden von der Polizei bei einem Anfangsverdacht eingesetzt, um Blut- oder Urinuntersuchungen zu rechtfertigen. Die sogenannten Wischtests können auch auf Oberflächen angewandt werden.
Bestätigung aus der Gerichtsmedizin
Für die Studie wurden die Fingerabdrücke von 75 Leichen untersucht und man zeigte gleichzeitig, dass mit dem Reader 1000 können Substanzen sogar noch nach dem Tod nachgewiesen werden. Es stellte sich heraus, dass noch ausreichend Schweiß für die Analyse vorhanden war. Für Gerichtsmediziner seien die Ergebnisse der Studie unter Umständen nützlich und ein Einsatz des Reader 1000 vorstellbar.
Die Ergebnisse der Studie, die von Gerichtsmedizinern durchgeführt wurde, wurden mit Ergebnissen aus einer kontrollierten Umgebung verglichen.
Russel erklärte, man habe die Ergebnisse aus der Gerichtsmedizin mit einer zweiten Probe unter Laborbedingungen verglichen und hinsichtlich Genauigkeit exzellente Übereinstimmungen erzielt. Außerdem wurden die Proben mit Ergebnissen von Blut- und Urintests verglichen.
Im Moment wird der Reader 1000 in Großbritannien in Entzugskliniken, von Arbeitgebern und Schulen eingesetzt. Es wird darüber diskutiert, das Gerät auch im Rahmen von Bewährungsstrafen und in Gefängnissen zu verwenden.