In unserem Schulz Artikel berichteten wir von den Aussagen des Kanzlerkandidaten Martin Schulz bezüglich der Freigabe von Cannabis und seiner Einstellung dazu.
Er hat laut medialer Berichterstattung seine Haltung mehrfach geändert, doch dies ist eindeutig falsch. Er betonte in jedem Interview seine Ablehnung und hatte in seinem YouTube Interview nur in Aussicht gestellt im Falle seiner Wahl und einer Abstimmung über die Cannabis Freigabe den Fraktionszwang aufzuheben.
Laut diverser Berichte soll Schulz diese Aussage im Radiointerview der Radiozentrale in Folge einer harschen Kritik der Drogenbeauftragten, Marlene Mortler, widerrufen haben. Ich mutmaßte schon da, dass dies nicht der Wahrheit entspricht, sondern dass der SPD Frontmann lediglich seine bereits bekannte persönliche Meinung wiederholt hat.
Die Realität ist nun noch erstaunlicher und lustiger.
Wie geahnt hat Schulz nicht zurückgenommen, dass er im Fall der Abstimmung die fraktionellen Zwänge aufheben würde.
Was allerdings wirklich schräg ist, ist, dass all die Meldungen, er habe seine Haltung wieder geändert, nicht nur Falschmeldungen sind, sondern dass diese sich auf nur ein einziges Wort beziehen, das Schulz im Interview von sich gab. Das Thema Cannabis wurde nämlich nur im Rahmen eines Frage-Antwort Spiels erwähnt, in welchem Schulz Sätze der Moderatorin Anja Stein, die vorher aus Zuschauerfragen generiert wurden, nur mit „richtig“ oder „falsch“ beantworten durfte.
So beantwortete er ihre Aussage, Cannabis solle legalisiert werden, was schlicht erneut seine persönliche Meinung ist und keineswegs eine Absage an die Aufhebung des Fraktionszwangs im Abstimmungsfall. Also weiterhin dürfen wir uns fragen, ob Schulz als Kanzler sein Versprechen wahr machen würde, aber von Änderung seiner Meinung oder Zurücknahme seiner Aussage vom YouTube Interview kann keine Rede sein.
Für Cannabis Befürworter gibt es wohl trotzdem bessere Alternativen zu wählen, aber als Kanzler wären wir wohl mit Martin besser bedient als mit Angie.