Wie eine Umfrage unter deutschen Apotheken zeigt, wird die Anwendung von medizinischem Cannabis von Apothekern grundsätzlich begrüßt.
Die deutliche Mehrheit der befragten Apotheker befürwortet die Anwendung von medizinischem Cannabis. Für ca. ¾ der Befragten ist Cannabis eine sinnvolle Therapie. Über die Hälfte sind von der therapeutischen Wirkung der pflanzlichen Alternative überzeugt.
Die Umfrage verdeutlicht auch noch etwas anderes: Vielen Apothekern ist der Aufbewahrungs- und Abgabeprozess von medizinischem Cannabis zu kompliziert.
Bei der Frage nach den Hindernissen bei der Verordnung und Abgabe von Cannabis werden zwei Argumente deutlich. 64 % halten die Verordnung durch den Arzt, den Prozess der Abgabe und Erstattung der Kosten durch die Krankenkassen für zu aufwendig. Ein anderer entscheidender Punkt, der die Abgabe durch Apotheken erschwert, ist laut Pharmazeuten die geringe Verfügbarkeit.
Ein Drittel moniert, dass die Kostenübernahme durch die Krankenkassen häufig abgelehnt wird und 22 % machen sich Sorgen, mit der Abgabe von medizinischem Cannabis die falsche Klientel anzuziehen. Genauso viele (22 %) halten die wissenschaftlichen Belege zu diesem Thema für unzureichend. Für 21 % sind unvorhersehbare Nebenwirkungen für die Abgabe von Cannabis hinderlich.
Über die Hälfte der befragten Apotheker wünschen sich eine Vereinfachung der staatlichen Auflagen, um zukünftig medizinisches Cannabis anzubieten bzw. sicherer im Umgang damit zu werden. 43% halten dafür bessere Fort- und Ausbildungsmöglichkeiten in diesem Bereich für sinnvoll. 32 % wünschen sich mehr Fachartikel und wissenschaftliche Studien.
Zur Umfrage
Die Umfrage wurde von Wayland, einem Hersteller und Händler von Cannabis für medizinische Zwecke in Auftrag gegeben. Das Unternehmen besitzt Niederlassungen in Kanada und München mit Produktionsstätten in Ontario sowie in Dresden und der Schweiz.