Das Hanf Magazin hat genau wie in den Vorjahren den Global Marijuana March angekündigt und darüber berichtet, da es ein tragendes Ereignis ist. Weltweit gehen Menschen für ihr Recht der persönlichen Substanzfreiheit auf Hanfdemos und demonstrieren für die Legalisierung. In Colorado oder in anderen Regionen der Welt dürfen die Menschen bereits zu Genusszwecken kiffen, gehen dennoch auf die Straßen und feiern. Möglicherweise dürfen die Menschen es in diesen zahlreicher werdenden Regionen auch wegen des GMM.
Die lockere Vorgabe lautet, dass diese weltweit und dezentral geplanten Hanfdemos immer am ersten Samstag im Mai stattfinden sollen. Der Deutsche Hanfverband hat sich in Deutschland der Koordinationsarbeit angenommen und zählt auf diesem ersten Samstag im Mai allein in Deutschland 26 GMM Hanfdemos mit über 7000 Teilnehmern, er hat bereits berichtet. Wer in der Szene wirklich aktiv ist, für den gehört der GMM zum „Pflichtprogramm“, dennoch kann jeder einmal organisatorisch verhindert sein. Somit wurde der GMM in Dortmund besucht, der eine Woche später am 13. Mai stattfand. Es hat sich gelohnt.
Zum fünften Mal GMM Dortmund
Der Motor für den GMM in Dortmund ist Nadja Reigl als Kommunalpolitikerin der Piraten. Diese politische Partei ist im NRW Landtag die einzige Partei, die sich in dieser im Mai 2017 auslaufenden Legislaturperiode ernsthaft und mehrfach für den Hanf stark gemacht hat. Das aber auch nur deswegen, da es die Linke nicht in den Landtag geschafft hatte. Zumindest in NRW und vor allem in Dortmund meinen die Piraten es mit der Hanflegalisierung mehr als nur ernst, es handelt sich um eines ihrer Kernthemen.
Mit der Parteistruktur im Nacken lassen sich Hanfdemos viel besser organisieren, da einfach genug Personen „eingespannt“ werden können. Zudem geht es nahe dem Bahnhof los und in einer Runde fast bis zum Ausgangspunkt zurück in den Westpark. An der Sammelstelle gibt es einen Auftakt, dann geht es eine Stunde mit guter Musik und guter Atmosphäre durch die Straßen hindurch in den großen grünen Westpark. Hier stehen das Infozelt und der Generatorwagen für die Beschallung bereit.
Es ist einfach völlig entspannt und angenehm, sich zu sammeln, eine gute Stunde zu laufen und den Rest des Tages im Westpark zu versumpfen. In Dortmund lässt die Polizei uns so gut es geht in Ruhe. Neben den Piraten sind natürlich auch andere Parteien und Redner, die sich für den Hanf aussprechen, immer willkommen. Ob die Linke, die Partei, die grüne Jugend, die grüne Hilfe oder auch der NRW Cannabis Frontmann der Piraten, Lucas Lamla, allen wurde das Mikrofon in die Hand gedrückt. Für die Besucher gab es Verlosungen, Flyer, Werbegeschenke und natürlich auch genug Raum im Westpark, um sich zurückzuziehen.
Die anderen GMM Hanfdemos
Das Bild der GMM Hanfdemos ist fast in ganz Deutschland so wie in Dortmund. Freiburg ist möglicherweise die erste deutsche Stadt, die dieses Jahr einen GMM mit rund 1000 Teilnehmern vermelden kann, eventuell hatte Dortmund das schon 2016 geschafft. Bei der ganzen Mühe der Veranstalter und den großen Parkanlagen geht da noch einiges mehr. Tendenziell halten sich die Beamten um so mehr zurück, je mehr Demonstranten auf der Veranstaltung sind. Aber abgesehen von der „Traditionsstadt“ Stuttgart scheinen die Demoteilnehmer fast alle ihre Ruhe gehabt zu haben. Leider gab es laut DHV vereinzelte Personenkontrollen und damit auch Anzeigen gegen Demoteilnehmer. Hier kann das Wort „vereinzelt“ jedoch treffend verwendet werden. Wer sich vor den Polizisten seine Bong raucht, braucht sich nun mal nicht wundern.
Der DHV feiert: 26 Veranstaltungen mit über 7000 Teilnehmern an einem Tag, das wären gleich zwei deutsche GMM Rekorde. Dafür, dass das Wetter vielleicht nicht jedem zugesagt hat und viele auch Bedenken haben, ist dieses Ergebnis bereits gut. Fakt ist jedoch, dass die Legalisierung gerade in Deutschland nicht von alleine kommen wird und 70.000 Teilnehmer der GMM Hanfdemos eine viel aussagekräftigere Teilnehmerzahl wäre. Es liegt an uns und es geht noch eine ganze Menge!