Weil sich Anwohner beschwerten, darf in der Innenstadt bald kein Cannabis mehr konsumiert werden.
Obwohl sich die Coffeeshop Szene in Holland in einer rechtlichen Grauzone bewegt, sind die Niederlande in Sachen Cannabis so manch anderem europäischem Land immer noch einen Schritt voraus. In Zukunft wird man bei einem Besuch in Den Haag zumindest in der Innenstadt auf den öffentlichen Cannabis-Konsum verzichten müssen. Am Dienstag gab die Stadtverwaltung in einem Schreiben bekannt, dass es in Zukunft an 13 Orten in Den Haag verboten sei, weiche Drogen in der Öffentlichkeit zu konsumieren. Das Verbot gilt für die gesamte Den Haager Innenstadt, den Hauptbahnhof und weite Teile des Bade- und Kurorts Scheveningen.
Das Verbot ist die Folge zahlreicher Beschwerden von Anwohnern der Innenstadt, die sich von dem intensiven Cannabis-Geruch und lärmenden Touristen gestört fühlen. Angeblich fühlen auch nicht Cannabis affine Touristen, von den Cannabis-Touristen gestört, die bei schönem Wetter am Kanalufer sitzen oder durch die Straßen schlendern.
Bei Verstoß droht eine Geldstrafe
Wer gegen das Verbot verstößt, muss bis Ende April lediglich mit einer Verwarnung rechnen. Nach dieser Frist werden Vergehen mit einer Geldstrafe geahndet, deren Höhe von der Staatsanwaltschaft festgelegt wird. Mit Flyern und einer Internet Kampagne will die Stadtverwaltung nun vor allem auch Touristen über die neue Regelung informieren.
Bereits vor einiger Zeit wurde in Amsterdam ein Gesetz erlassen, das Minderjährige von Coffeeshops fernhalten soll. Seitdem dürfen sich keine Shops mehr in einem bestimmten Umkreis von Schulen und Kindergärten befinden. Viele Shops fielen dieser Regelung zum Opfer und mussten schließen. Zahlen aus dem Jahr 2013 legen nahe, dass der Anteil derer, die in ihrem Leben Cannabis probiert haben, in den Niederlanden im internationalen Vergleich mit 25 % im unteren Bereich liegt.