Nachdem Marlene Mortler ins Europaparlament gewählt worden war, blieb das Amt zunächst unbesetzt. Wie jetzt bekannt wurde, soll die CSU-Politikerin Daniela Ludwig neue Drogenbeauftragte der Bundesregierung werden.
Wie die Süddeutsche Zeitung unter Berufung auf die dpa berichtet, schlug die CSU die 44-jährige Daniela Ludwig, die seit 2002 Mitglied des Bundestages ist, als neue Bundesdrogenbeauftragte vor. Genau wie ihre Vorgängerin stammt auch sie aus Bayern. In der laufenden Legislaturperiode ist Ludwig derzeit verkehrspolitische Sprecherin der Unionsfraktion im Bundestag.
Wie die studierte Juristin zitiert wird, sei Suchtprävention eine der wichtigsten gesellschaftlichen Aufgaben. Das betreffe nicht nur illegale Drogen, sondern ganz besonders auch das Alltagssuchtverhalten. Eine Bagatellisierung dürfe es nicht geben.
Als Drogenbeauftragte koordiniert Ludwig in Zukunft die Sucht- und Drogenpolitik der Bundesregierung und vertritt sie gegenüber der Öffentlichkeit. Mortler war wegen ihrer strikten Ablehnung einer Legalisierung von Cannabis häufig kritisiert worden. Offiziell muss Ludwig noch von der Bundesregierung bestätigt werden, das gilt aber als Formsache.
Zuvor hatte ein Bündnis mehrerer drogenpolitischer Organisationen, darunter auch der DHV, den ehemaligen Bundestagsabgeordneten Burkhard Blienert als neuen Bundesdrogenbeauftragten vorgeschlagen. Blienert, der in der Großen Koalition von 2013 bis 2017 SPD-Bundestagsabgeordneter war, trat unter anderem als drogenpolitischer Sprecher und Mitglied des Gesundheitsausschusses auf. Er setzte sich unter anderem für die Einführung des „Cannabis als Medizin-Gesetzes“ ein.
Inwieweit Daniela Ludwig in der verbleibenden Zeit der Wahlperiode noch eigene Akzente setzen kann, bleibt fraglich. Für Gesundheitspolitik war sie bisher jedenfalls nicht zuständig.