China ist das erste Land weltweit, das alle synthetischen Cannabinoide regulieren will. Eine spezielle Regelung soll auch neue Varianten verbieten, deren Zusammensetzung noch nicht reguliert ist.
Synthetische Cannabinoide werden im Labor hergestellt. Auf dem Schwarzmarkt werden vermeintlich schwächere Cannabisblüten mit den künstlichen Stoffen besprüht, um sie als potente Ware zu einem höheren Preis anbieten zu können. Die oftmals viel stärkere Wirkung chemischer Cannabinoide birgt ein sehr großes Gesundheitsrisiko. Es kann leicht zu Überdosierungen mit zum Teil tödlichen Folgen kommen.
Nach Angaben der chinesischen Drogenkontrollbehörde seien bis Ende 2020 weltweit 1047 Variationen aufgetaucht. Ein Teil davon werde in China produziert. 2018 beschlagnahmten Behörden in der westlichen Region Xinjiang 16 kg synthetische Cannabinoide. Vergangenes Jahr wurde eine groß angelegte Produktions- und Vertriebsstätte für synthetische Cannabinoide entdeckt, in der 13 Provinzen und über 40 Städte verwickelt waren.
Weil sich ihre Zusammensetzung ständig ändert, ist es schwierig, synthetische Cannabinoide generell zu verbieten. Mit der Regelung, die am 1. Juli in Kraft treten soll, werden alle synthetische Cannabinoide auf die Liste verbotener Substanzen gesetzt.
Synthetische Cannabinoide sind auch in Europa ein großes Problem. Nach Angaben der Bundesregierung stellte der Zoll allein im ersten Quartal 2021 über 150 Kilogramm bei der Einfuhr aus der Schweiz sowie aus den Niederlanden sicher. Sie gehören zu den sogenannten Neuen psychoaktiven Stoffen (NPS). Einfuhr, Erwerb, Handel und Herstellung sind nach dem Betäubungsmittelgesetz strafbar.