Der Weg zum passenden CBD-Produkt ist für viele nicht so einfach. Zunächst einmal muss man sich ein wenig mit dem Thema auseinandersetzen, um eine Vorstellung von der Wirkweise zu erhalten. Man kann sich dazu z. B. mit den Inhaltsstoffen beschäftigen, den Cannabinoiden, den Flavonoiden und Terpenen. Wenn man sich dann mit der Materie auskennt, wird der Kauf des richtigen CBD-Produkts einfacher sein – könnte man meinen, dem ist aber nicht so. Leider nehmen es viele Hersteller mit den Angaben auf dem Etikett nicht ganz so genau.
Amerikanische CBD-Branche – mehr Kontrolle
Die meisten CBD-Produkte sind mit einer Zahl gekennzeichnet, die die Cannabidiol-Konzentration angibt. Die Mengen von anderen Wirkstoffen werden seltener auf dem Etikett verewigt. Wie eine im Mai veröffentlichte Studie in den USA nun herausfand, sind korrekte Angaben über die Zusammensetzung und den Wirkstoffgehalt aber bedauerlicherweise die Ausnahme. Viel häufiger stimmt nicht einmal die tatsächliche CBD-Konzentration im Produkt mit der Information auf der Verpackung überein. Manche enthalten sogar überhaupt kein CBD. Die Ergebnisse unterstreichen auf jeden Fall die Forderung nach einer besseren und verstärkten Regulierung der Branche.
Studie testet Gehalt von CBD, THC und synthetischen Zusätzen
Für die Untersuchung kauften Wissenschaftler bei diversen Einzelhändlern CBD-Produkte, darunter Vape-Liquids und CBD-Öle, und ließen sie in ihren Laboren hinsichtlich ihrer Zusammensetzung überprüfen. Getestet wurde mit unterschiedlichen Methoden, wie der Gaschromatografie oder Massenspektrometrie. Der Fokus lag darauf, die enthaltenen Mengen an CBD und THC festzustellen. Ferner wurde auch nach synthetischen Cannabinoiden gesucht.
CBD-Werte falsch etikettiert
Für die Glaubwürdigkeit der Produktetiketten sind die Ergebnisse der Studie eine Katastrophe. Von 25 Produkten wiesen nur drei eine CBD-Konzentration auf, die nicht mehr als 20 Prozent von der auf dem Etikett angegebenen Menge abwich. Von diesen drei wiederum war ein Produkt mit synthetischen Cannabinoiden versetzt worden. Mehr als die Hälfte der getesteten CBD-Produkte wiesen weniger als 50 Prozent des CBD-Gehalts auf, der auf dem Etikett stand. Drei Produkte im Test enthielten keine messbaren Mengen an Phytocannabinoiden. Fünf Vaping Liquids enthielten nicht einmal Etikettenangaben über die Inhaltsstoffe. Fünf andere Etiketten wiesen dafür keine Informationen über Namen oder Adressen des Herstellers auf, während bei neun Etiketten lediglich eine Website-Adresse angegeben, aber keinen Firmensitz erkennbar gemacht wurde.
Das Misstrauen in die CBD-Branche ist begründet
Ungenauigkeiten bei Angaben auf dem Etikett scheinen also in der CBD-Branche an der Tagesordnung zu sein. Eine korrekte Etikettierung ist eher eine Seltenheit. Schon im Jahr 2017 wurden die Etikettenangaben einiger Hersteller überprüft. Damals schon kam die Untersuchung zu einem ähnlichen Ergebnis. Weniger als ein Drittel der Produkte (30,95 Prozent) wies eine aussagekräftige Etikettierung mit korrekten Inhaltsangaben auf. Die meisten Ungenauigkeiten treten übrigens bei Liquids für Verdampfer auf, wie beide Studienergebnisse zeigten. Mit solchen Resultaten ist es auch kaum verwunderlich, dass eine kürzlich durchgeführte Branchenumfrage ergab, dass mindestens 22 Prozent der amerikanischen Befragten kein Vertrauen in die CBD-Branche haben.