Durch die weltweiten Beschränkungen, die die Corona-Pandemie mit sich bringt, gibt es wirtschaftliche Probleme. Worte wie Rezession und Wirtschaftskrise fallen täglich in den Nachrichten aus aller Welt. Vor allem Geschäftsbereiche, die mit Tourismus und Freizeit zu tun haben, geraten in große Nöte. Doch die Cannabisbranche verzeichnet nicht nur steigende Umsätze, es wird aktuell sogar zusätzliches Personal eingestellt.
Arbeitslose suchen Jobs in der Cannabisindustrie
Die offenen Stellen auf dem legalen Cannabis-Sektor in Kanada werden knapper. Dies liegt aber weniger am rückläufigen Angebot der Arbeitsplätze, sondern eher daran, dass die Zahl der Bewerber um die begehrten Jobs von März bis April um 300 Prozent durch die Corona-Pandemie gestiegen ist. Die Entlassenen aus anderen Industriezweigen suchen händeringend nach einem Job im krisenresistenten Hanfgewerbe. Die meisten Bewerber sind kürzlich Entlassene aus dem Gastgewerbe und dem Einzelhandel.
Die Branche stellt zunehmend auf Lieferservice um
Viele der aktuell offenen Stellen sind allerdings auch nur befristet. Dies hat damit zu tun, dass im Moment keine Jobs als Budtender (Mitarbeiter einer Apotheke oder einem Geschäft für medizinisches Cannabis) hinter einer Ladentheke vergeben werden. Durch die Kontaktbeschränkungen bleiben die Geschäfte oft für den Kundenverkehr geschlossen. Stattdessen wird den Kunden das Cannabis nach Hause geliefert. Da damit zu rechnen ist, dass sich diese Situation wieder teilweise zurückentwickelt, sobald der Lockdown vorbei ist, gibt es derzeit lediglich viele vorübergehende Jobs als Cannabis-Kurier.
Nicht jedes Cannabisunternehmen profitiert von der Situation
Die Online-Plattform Vangst vermittelt die Jobs in der Cannabisbranche und kann aktuell nicht über eine Rezension klagen. Pro Woche werden ungefähr 600 Stellen besetzt. Eigentlich hatte Vangst sich auf temporäre Jobs konzentriert, hauptsächlich Saisonarbeit, zum Beispiel zur Ernte und Verpackung von Cannabis. Mittlerweile wurde aber auch eine Plattform für Vollzeitbeschäftigungen auf dem Cannabis-Sektor eingerichtet. Insgesamt ist aber auch der Geschäftsbereich Turbulenzen ausgesetzt. Während Canopy Growth in den USA, Kanada und Großbritannien erst 500, dann weitere 200 Stellen abgebaut hat, hat die US-amerikanische Trulieve Cannabis Corp. seit Beginn der Pandemie etwa 250 Einstellungen vorgenommen und möchte noch weitere 150 offene Stellen besetzen. Auch die Auslieferungsflotte des Unternehmens hat sich verdoppelt und es sind außerdem noch Neueröffnungen von Ladengeschäften geplant.