Mit dem Jahreswechsel 2013 zu 2014 wurde in Colorado und Washington sowie Uruguay Marihuana zu Genusszwecken legalisiert und zeitgleich schossen einige der profitierenden Aktien mit ihren Kursen durch die Decke. Mehrere hundert Prozent Wertzuwachs in kurzer Zeit waren keine Seltenheit und kritische Stimmen warnten berechtigterweise vor überbewerteten Aktien.
Wie sicher sind die Cannabisboom Aktien?
Dieses bedeutet, dass die Aktien weit über ihrem inneren Wert gehandelt werden und wenn sich die hohen Erwartungen nicht erfüllen lassen, dass die Kurse mit hoher Wahrscheinlichkeit schnell wieder einbrechen werden. Wertpapiere sind sehr riskant, aber wer die Richtigen kauft und im passenden Moment verkauft, kann nicht nur im Cannabisboom mit Aktien gutes Geld verdienen. Viele verlieren jedoch viel Geld. Es ist demnach alles sehr spekulativ und all das ist für die allermeisten keine wirkliche Neuigkeit. Auch dass die USA immer wieder den Trend vorgeben, der dann nach Europa überspringt, ist keine wirkliche Neuigkeit.
Demnach gibt es bereits deutsche Unternehmen, auch als Aktiengesellschaften, die ihren Fokus auf den neuen Cannabisboom legen. Es handelt sich hier jedoch nicht um Anspielungen auf Bedrocan oder andere Erzeuger für hanfhaltige Medikamente oder Hanfprodukte. In diesem Artikel geht es eher um Unternehmen, die am neuen Markt für Genusskonsumenten partizipieren wollen.
Verzweifelte springen auf den Cannabisboom auf
In diesem Artikel soll das genannte Unternehmen in keiner Weise geschmälert oder als hoffnungslos dargestellt werden. Eine derart genaue Bewertung über einen möglichen Geschäftserfolg oder Misserfolg wäre nicht möglich. Dieses Unternehmen soll lediglich objektiv als Anschauung dienen.
Viele verzweifelte Geschäftsleute springen auf den Zug mit dem neuen Cannabisboom auf, da verblendete Investoren teils einfach alles kaufen, wo Cannabis darauf steht. Wenn sie genügend streuen und ein wenig vor dem Aktienkauf oder der Beteiligungszeichnung nachdenken, werden sie vermutlich Gewinn machen, aber eben nicht automatisch. In Goldgräberzeiten wurden viele gutgläubige Menschen von zweifelhaften Gestalten geprellt und komplett ausgenommen.
Die einstige F.A.M.E AG versuchte sich einst in der Windkraft, der Fotovoltaik und ähnlichen Unternehmensfeldern. Es wurden verschiedene Projekte gestartet und der erhoffte Profit ließ auf sich warten. Die bereits angemeldete Insolvenz wurde zurückgezogen, da doch eine größere Zahlung einging.
Eine einmalige Zahlung wird natürlich nicht die Zukunft sichern, was also tun? Warum nicht aufgrund der ausweglosen Lage in den „Drogenhandel“ einsteigen? Der Cannabisboom war bereits in voller Fahrt, als die Unternehmung im Laufe von 2014 beschloss, ihren Namen in die Deutsche Cannabis AG zu wandeln.
Ihr wertvollstes Gut ist vermutlich ihr neuer Name. Bezweckt sind Investitionen und Beteiligungen in den USA oder anderen Ländern mit legaler Marihuanaabgabe. Dazu müsste man allerdings erst einmal Kapital haben, welches investiert werden kann. Dennoch zeigt der Schachzug Wirkung: Nach der Aktienausgabe um die Jahrtausendwende stürzte der Kurs direkt von über 60 auf weit unter 10 €, lag zwischenzeitlich um wenige Cents und konnte sich dank neuer Namensgebung auf über 50 Cents bis über einen Euro erholen. Das heißt nicht, dass jetzt mehr Geld vorhanden wäre. Davon, dass die Kurse sich nach oben entwickeln, hat die AG kein Geld in den Kassen, sondern nur durch den Verkauf von Aktien und auch das wird bereits gemacht, um weiter lebensfähig zu bleiben.
Ob der Plan aufgeht, pro Aktie zwei weitere zu verkaufen, um einen Millionenbetrag für Investitionen zustande zu bringen, lässt sich hier nicht bewerten. Klappt es, kann es für die Deutsche Cannabis AG vielleicht wirklich eine Zukunft geben. Angeblich wurde durch die „Kapitalerhöhung“ bis Anfang März 2015 mehr als das notwendige Geld zusammen gebracht.
Ende April 2015 hat die Deutsche Cannabis AG es jedoch noch nicht geschafft, auf den Cannabisboom aufzuspringen, es besteht noch nicht ein einziges Investment und keine Beteiligung.
Nicht blind in den neuen Cannabisboom investieren
Es gibt gewisse Institutionen, die Unternehmen prüfen, damit diese sich an geltendes Recht halten. Das schließt jedoch nicht aus, dass man Geld einwirbt, um vielleicht etwas bei geringer Erfolgschance zu probieren. Die Anleger gehen voraussichtlich leer aus. Das eigene Gehaltskonto wird jedoch gefüttert. Der Anleger muss immer selber nachdenken und sollte niemals alles auf ein Pferd setzen.
Nicht nur die Deutsche Cannabis AG sollte sehr kritisch durchleuchtet werden, bevor ein Euro investiert wird. Es gibt auch viele Aktiengesellschaften, die bereits in den neuen Cannabisboom investiert haben und Gewinn machen, aber hoffnungslos überbewertet werden.
Oder die Unternehmung investiert in einen Kunstlichtanbau, da sie derzeit nicht anders anbauen kann, aber in drei Wochen wird der Anbau in Sonnenregionen legalisiert und die Preise brechen ein, Kunstlicht wird zum Flop.
Auch wenn das Unternehmen jetzt in diesem Moment profitabel ist, kann das nach ein paar weiteren Gesetzeslockerungen und mit neuen Konkurrenten ganz anders aussehen.
Für die Deutsche Cannabis AG spricht, dass sie rechtlich in Deutschland belangt werden kann. In Übersee würde es sehr schwer werden und somit wäre hier selbst bei wirklich aussichtsreichen Kandidaten immer mit Vorsicht zu planen. Dort, wo die Kurse in die Höhe schießen, fallen sie häufig in noch schneller Geschwindigkeit wieder zu Boden und wenn die Geschäftsleute Ahnung haben, verstecken sie sich mit vollen Taschen hinter geltendem Recht und lassen die Anleger im Regen stehen.