Laut kanadischem Gesundheitsministerium wird es zwar auch im kommenden Jahr Lieferengpässe für legales Cannabis geben. Insgesamt könnte sich die Situation aber entspannen.
Seit der Legalisierung von Cannabis in Kanada im Oktober gibt es immer wieder Berichte über Lieferengpässe. Provinzen wie Nova Scotia im Osten Kanadas können derzeit lediglich 35–40 % des Bedarfs an Cannabis bereitstellen und werden der Nachfrage damit keineswegs gerecht. Das geht aus einem Interview mit der Finanzministerin der Provinz hervor.
Zum einen führe dies dazu, dass Fachgeschäfte wieder schließen müssen und sich Konsumenten auf der anderen Seite wieder zunehmend dem Schwarzmarkt zuwenden. Und genau das wollte man mit einer Legalisierung vermeiden.
Ähnliche Bedenken äußerte Premierminister Justin Trudeau gegenüber der Tageszeitung Canadian Press. Die größte Herausforderung seit der Legalisierung sei die Versorgung der einzelnen Provinzen. Trudeau gibt sich aber zuversichtlich und kündigte an, dass das Problem innerhalb nächsten Jahres gelöst sein werde.
Mit diesen Bedenken steht der kanadische Premierminister nicht allein da. Ob sich die Situation im Jahr 2019 entspannen wird, bleibt abzuwarten. Den Prognosen von Health Canada nach zu urteilen, ist auch im kommenden Jahr kein Ende der Ebbe in Sicht. Die Situation könne sich aber zumindest teilweise entspannen.
Ferner äußerte Trudeau Kritik an der Umsetzung der Legalisierung von Cannabis für den Freizeitkonsum in der Provinz Québec. Dort wurde das Alter für den legalen Konsum von 18 auf 21 Jahren erhöht. Dies spiele nur den Schwarzmarkthändlern in die Karten, so Trudeau.
Gegenüber der Nachrichtenseite The Chronicle Herald bestätigte der Sprecher des Gesundheitsministeriums, Tammy Jarbeau, dass der Behörde die Knappheit in der Versorgung bekannt sei.
Man habe damit gerechnet und das werde in den nächsten Monaten auch so weitergehen. Die Einführung des legalen Cannabis-Marktes benötige Zeit, so Jarbeau. Angesichts des lange anhaltenden illegalen Status von Cannabis habe man nicht voraussehen können, für welche Produkte eine erhöhte Nachfrage bestehe.
Alles also nur eine Frage von fehlenden Daten? Wer weiß, viele Ausgabestellen in den einzelnen Provinzen erhalten Berichten zufolge jedenfalls nur einen Bruchteil der angeforderten Menge an Cannabis. Bis sich das nicht ändert, werden die Befürchtungen von Justin Trudeau wahrscheinlich wahr werden und viele Konsumenten wieder auf den Schwarzmarkt zurückgreifen.