Cannabidiol, oder abgekürzt CBD, ist zum aktuellen Gesundheits- und Wellness-Trend unserer Zeit geworden. Das ist umso erstaunlicher, bedenkt man, dass die Pflanze, aus der der Wirkstoff CBD gewonnen wird, in vielen Ländern verboten, und mehr oder weniger strengen Restriktionen unterworfen ist. Den damit verbundenen Unannehmlichkeiten für Anbau, Verarbeitung, Vermarktung und Export hat CBD getrotzt und einen breiten Siegeszug angetreten, in die Sortimente der Händler und den Alltag vieler Menschen.
Andere Quellen für CBD
Dennoch ist der Umgang mit Cannabis, und folglich auch der mit CBD, bis heute nicht für jedermann einfach möglich. Es gibt noch genug Orte auf der Welt, wo zwischen THC und CBD nicht differenziert wird, auch nicht zwischen Freizeit- und medizinischem Gebrauch. Doch auch dort hat CBD eine Chance von Menschen gesundheitsfördernd oder zur Behandlung von Krankheiten genutzt zu werden. Dass Terpene in vielen anderen Pflanzen vorhanden sind, ist der Welt, insbesondere der Lebensmittelindustrie, die die Aromastoffe schon lange nutzt, bekannt. Doch auch für Cannabidiol existieren in der Natur noch andere Quellen als Cannabis, eine davon kennen wir alle von unserer deutschen Volksdroge, denn sie wird in Bier verarbeitet.
Eine spezielle Hopfen-Sorte
Bei einem Deutschland-Aufenthalt sagte Bob Marley einem Journalisten einmal, dass Hopfen (bot. Humulus) und Hanf sich sehr ähnlich sind, als der den Reggae Star fragte, warum Marley Bier trinke, obwohl die Rastafari Alkohol ablehnen. Das war weder eine Methapher noch bezog sich Marley auf spirituelle Aspekte oder den Rausch, den beide Pflanzen einem verschaffen können, wenn auch in sehr unterschiedlicher Weise. Hopfen gehört botanisch zu den Hanf-Gewächsen (Cannabaceae) und ist damit biologisch mit der Cannabispflanze verwandt. Es gibt über 150 Arten, unterteilt in elf Gattungen.
Für die CBD Gewinnung eignet sich eine spezielle Sorte, die in Indien natürlich wächst und Humulus Kriya genannt wird. Die Pflanze enthält an sich zwar keine Cannabinoide, jedoch hat sich diese Sorte mit einer wild wachsenden Cannabispflanze gekreuzt. So sind Stämme der Humulus entstanden, die hohe CBD Konzentrationen aufweisen, manche enthalten sogar etwas THC. Da nicht alle Humulus Typen CBD beinhalten, mussten entsprechende Sorten für die Produktion medizinischer Öle erst gefunden und gezielt gezüchtet werden. Vor allem für die Versorgung von Patienten in Ländern, in denen man nicht mit Cannabis arbeiten kann, ist das Humulus-CBD eine Alternative, um eine Versorgung mit CBD bewerkstelligen zu können.
Mehr als nur CBD?
Der Hopfen hat auch unabhängig von der CBD Konzentration in einigen wenigen Pflanzen Platz in der Volksheilkunde gefunden. Er enthält Mineralstoffe, Flavonoide, Lupulon (sedierende, beruhigende Wirkung), und Terpene (z. B. Myrcen). Hopfen bringt also seine eigene, sich etwas von Cannabis unterscheidende „Entourage“ mit, und ist somit ein eigenes Medikament für sich. Natürlich ist es erfreulich für viele Patienten, wenn der Hopfen ihnen eine neue, legale CBD Quelle zur Verfügung stellt. Dennoch soll der Humulus nicht als Alternative, sondern als zusätzlicher Wirkstoff-Lieferant betrachtet werden.
Da mittlerweile bekannt ist, dass der Entourage-Effekt, die Behandlung mit Cannabis-Blüten je nach Diagnose sinnvoller sein kann, als das Verabreichen eines isolierten oder synthetisierten Wirkstoffs, dann macht es demzufolge am meisten Sinn, den Hopfen mit seinem ganzen Wirkstoff-Angebot separat hinsichtlich der therapeutischen Nutzung bei verschiedenen Indikationen in Betracht zu ziehen. Überall, wo es Überschneidungen im Anwendungsgebiet gibt, können diese wiederum zum Anlass für Vergleichs- oder Kombinations-Studien genommen werden. Auch wir würden uns über Möglichkeiten freuen Cannabis-CBD-Öl mit Hopfen-CBD-Öl in einem Test zu vergleichen. Daher bleiben wir gerne noch etwas an dem Thema dran.