Der Vorsitzende der Bundesärztekammer – Arbeitsgruppe „Sucht und Drogen“ rät zum Verzicht auf jegliche Drogen und bezieht damit eine eindeutige Position gegen eine mögliche Legalisierung von Cannabis in Deutschland.
Das gelte sowohl für Tabak als auch Alkohol und erst recht für illegale Substanzen. Insbesondere warnt die Bundesärztekammer jedoch vor der Verharmlosung des Cannabis-Konsums. Je jünger die Konsumenten, desto tiefgreifender seien die Folgen, äußerte sich der Präsident der Kammer. Bereits die Freigabe von Cannabis als Medikament fand seitens der BÄK wenig Zuspruch.
Eine Legalisierung würde die gesundheitlichen Gefahren von Cannabis verharmlosen und hätte negative Auswirkungen auf präventive Bemühungen, äußerte sich die Bundesärztekammer im Rahmen der öffentlichen Anhörung vor dem Gesundheitsausschuss am Mittwoch in Berlin. Dort diskutierte man einen Gesetzesentwurf der Grünen sowie Anträge von FDP und Linke für einen liberaleren Umgang mit Cannabis. Während die Grünen ein „Ende der Prohibitionspolitik“ fordern und einen streng kontrollierten Markt für Erwachsene einrichten wollen, setzt sich die FDP in ihrem Antrag für Cannabis-Modellprojekte ein.
Die Meinung der Mediziner zu einer möglichen Legalisierung ist eindeutig. Sie warnen vor steigenden Konsumentenzahlen sowie mehr Bedarf von medizinischen Behandlungen und positionieren sich ganz klar gegen die Legalisierung von Cannabis. Wissenschaftliche Belege dieser Aussagen konnten allerdings nicht vorgelegt werden.