Der Repressionskoeffizient, die Anzahl der erfassten Verstöße pro 100.000 Einwohner, ist in Bremen bundesweit am höchsten. Den zweiten Platz belegt Hamburg.
Wie viel Drogendelikte erfasst werden, hängt hauptsächlich davon ab, wie intensiv gefahndet wird. Weil es sich dabei vor allem um Kontrolldelikte handelt, ist ihre Zahl stark von der Anzahl der kontrollierten Personen abhängig. In Polizeikreisen auch als Belastungszahl oder Häufigkeitszahl bezeichnet, ist der Repressionskoeffizient ein Maßstab für die Anzahl der erfassen Drogendelikte pro 100.000 Einwohner.
In Sachen Cannabis ist der Wert in Bremen innerhalb von einem Jahr um mehr als 80 % von 506 auf 943 registrierte Fälle pro 100.000 Einwohner angestiegen. Im Vergleich zu anderen Bundesländern nahm die Repression in Bremen in Sachen Drogen im Jahr 2020 am stärksten zu. Grund dafür seien laut Innensenator Ulrich Mäurer die Aufarbeitung liegen gebliebener Fälle aus dem Vorjahr.
2018 und 2019 war Hamburg das Bundesland mit den meisten erfassten BtM-Verstößen pro 100.000 Einwohner. 2019 wurden über 750 BtM-Delikte pro 100.000 Einwohner registriert. Zum Vergleich stieg der Wert im Jahr 2020 um 6 % auf 805,4 an.
Bei den Städten mit mehr als 500.000 Einwohnern hat die Stadt Bremen mit 987 Delikten pro 100.000 Einwohner ebenfalls die Nase vorn. Dahinter kommen Hannover, Stuttgart, Frankfurt am Main mit einem Repressionskoeffizienten von mehr als 900.
Sieht man sich die allgemeinen BtM-Verstöße mit Cannabis an, ergibt sich ein ähnliches Bild. Mit einem Repressionskoeffizienten von 621,7 und 365,9 liegen Bremen und Hamburg auf Rang eins und zwei. Allgemeine Verstöße sind konsumnahe Delikte wie Erwerb und Besitz von Betäubungsmitteln für den Eigenbedarf. Kauf und Verkauf sowie Import fallen unter Handel und Schmuggel.