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Seit Ausbruch des Coronavirus haben zahlreiche Länder Ausgangssperren verhängt, um die weitere Ausbreitung des Virus zu verringern. Zu diesen Ländern zählt auch die USA, wo alle Einwohner gebeten wurden, bis auf Weiteres das eigene Haus nicht zu verlassen. Lediglich notwendige Besorgungen dürfen gemacht werden, so wie der Einkauf von Lebensmitteln. Wie zu erwarten war, fragen sich amerikanische User nun, was mit den Cannabisshops passiert.
Cannabisshops sind notwendig
Den ersten Schritt hat das Land Kalifornien gemacht. Der Gouverneur Gavin Newsom hat persönlich alle Einwohner dazu gebeten, vorerst zu Hause zu bleiben. Mit rund 40 Millionen Einwohnern zählt Kalifornien zu einem der bevölkerungsreichsten Ländern der USA. Hier dürfen Cannabisshops ihr Tagesgeschäft betreiben.
Los Angeles zählt Cannabisshops mit einer medizinischen Lizenz zur notwendigen Infrastruktur, weshalb entsprechende Läden nicht schließen müssen. Begründet wird das damit, dass zahlreiche User Cannabis aus medizinischen Zwecken verwenden, um Entzündungen und Schmerzen zu bekämpfen oder um den eigenen Schlaf zu fördern. Darum müsse man Cannabisshops wie Apotheken behandeln.
San Francisco hat sich dem Vorbild Kaliforniens angeschlossen. Anfangs sollten hier jegliche Hanfshops geschlossen werden. Ein Tag nach diesem Beschluss wurde er jedoch sogleich aufgehoben, unter der Voraussetzung, dass gewisse Regeln zur Eindämmung des Virus befolgt werden.
Eine dieser Regeln besagt, dass man als Shop seine Kunden dazu anregen sollte, online das Cannabis zu bestellen und geliefert zu bekommen, sodass persönliche Kontakte größtenteils vermieden werden können. Des Weiteren müssen Oberflächen innerhalb des Shops gereinigt und etwaige Proben entfernt werden.
Der Onlineverkauf boomt
Infolgedessen, dass die Kunden zum Online-Kauf angeregt werden, sind die Verkaufszahlen entsprechend in die Höhe geschossen. Hierbei sollte man beachten, dass zahlreiche Konsumenten vermutlich für die Ausgangssperre vorsorgen wollen.
So konnte ein Unternehmen aus San Francisco, welches Cannabis vertreibt, am 18. März doppelt so viele Ersteinkäufe vermerken, wie am selben Tag vor einem Jahr. Auch Daten der Firma Headset, welche Verkaufsdaten rund um das Cannabis sammelt, weisen einen Anstieg von ca. 160 % auf, wenn man den 18. März mit dem vor einem Jahr vergleicht.
Dazu kann man auch an der Produktpalette Hinweise über die aktuelle Pandemie ablesen. Das Coronavirus befällt überwiegend die Lungen, weshalb vorwiegend Edibles gekauft werden. Vermutlich wollen Konsumenten damit ihre Lungen schonen. Auch sind diese aus hygienischen Aspekten besser geeignet, da man sich kaum ins Gesicht fassen muss und auch einem Freund einen einzelnen Edible anbieten kann. So ist die verkaufte Menge von herkömmlichem Cannabis lediglich um 20 % gestiegen.
Hieran erkennt man so prägnant wie nur selten, wie gesellschaftlich anerkannt Cannabis in den legalisierten Staaten bereits ist. Während Bars geschlossen werden, dürfen jegliche Ausgabestellen von Cannabis geöffnet bleiben. Neben Kalifornien ist das auch in Colorado, Pennsylvania, Illinois und einigen weiteren Staaten der Fall.