In Zukunft werden Reisende an Flughäfen in Albany County im US-Bundesstaat New York nicht mehr nach mitgeführten Cannabisprodukten durchsucht. Zudem ist der Besitz von bis zu 84 g straffrei.
Die neuen Regelungen sind eine Konsequenz der Legalisierung von Cannabis zu Genusszwecken. Zu Beginn des Jahres ebnete das New Yorker Parlament den Weg für die regulierte Abgabe an Erwachsene. Man werde Reisende nicht mehr nach Cannabis durchsuchen. Stattdessen halte man Ausschau nach Bedrohungen wie Sprengstoff, Messer oder Waffen, erklärte der ehemalige Polizeichef Bart Johnsen in einem Bericht von Times Union. Johnsen ist aktuell Sicherheitsdirektor der TSA an 15 Flughäfen im Bundesstaat New York.
Die Kontrollen an Flughäfen werden von der Bundesbehörde Transportation Security Administration (TSA) durchgeführt. Das Personal ist dazu verpflichtet, den Fund illegaler Substanzen an die Polizei weiterzugeben. Auf Bundesebene ist Cannabis in den USA zwar immer noch illegal. Der Polizeichef des Bezirks bestätigte gegenüber Times Union, man werde angesichts der neuen rechtlichen Bestimmungen keine Maßnahmen einleiten, solange die mitgeführte Menge die zulässige Maximalmenge von drei Unzen (ca. 85 g) nicht überschreite.
Damit würde sich auch die Polizei selbst an die konsumentenfreundliche Regelung halten. Bereits 2018 trat in Los Angeles die sogenannte LAX Marihuana Policy in Kraft. Eine für das Flughafengelände gültige Richtlinie, die sich an den Cannabis-Bundesgesetzen orientiert. Demnach dürfen Erwachsene ab 21 Jahren bis zu 28,5 g Cannabis und 8 g Cannabis-Konzentrat mit sich führen. Polizeibeamte des Bundesstaates können auf dem Flughafengelände niemanden festnehmen, der sich daran hält. An den Kontrollstationen der TSA gilt allerdings Bundesrecht.
In Chicago wurden an verschiedenen Flughäfen vor der TSA-Kontrolle spezielle Boxen eingerichtet, in die Reisende ihre Cannabisprodukte vor dem Sicherheitscheck geben können, um nicht in Konflikt mit dem Gesetz zu geraten.