Der Konsum von Cannabis erfreut sich in der Gesellschaft wachsender Beliebtheit. Gerade weil keine regulierte Abgabe in vielen Gebieten der Welt bislang genehmigt worden ist, steigen dort besonders die Zahlen unter den jungen Menschen. Anders als in Orten, wo eine Legalisierung unter strengen Jugendschutzbedingungen durchgesetzt worden ist.
Der illegale Markt kennt schließlich kein Mindestalter noch dringend benötigte Qualitätskontrollen. So verwundert es auch nicht, dass der jährlich erscheinende World Drug Report der Vereinten Nationen häufig die gleichen Informationen bezüglich des Themas Marihuana beinhaltet. So auch der am Montag vorgestellte UN-Drogenbericht für das Jahr 2022. In diesem aufwendig und vielschichtig gestalteten Werk ist nun die Rede davon, dass circa 30 Prozent aller Drogentherapien auf Cannabiskonsum zurückzuführen wären, wie auch die unterschiedlichsten Nachrichten- und Zeitungsportale berichten.
209 Millionen Konsumenten
29 Prozent mehr Harze und 15 Prozent mehr Blüten wären im Jahr 2020 von den global agierenden Strafverfolgern aufgefunden und beschlagnahmt worden, die ansonsten für die geschätzt 209 Millionen Konsumenten von Cannabis gedacht gewesen wären. Der UN-Drogenbericht sieht dabei ein Wachstum von Indoor-Anlagen, die den Gewächshäusern im Freien den Rang ablaufen. Insgesamt habe die Pandemie für ein Wachstum bei der Produktion und der Nachfrage gesorgt, was aus Sicht der Vereinten Nationen auch zu einem Anstieg von nötig werdenden Behandlungen in der Drogentherapie gesorgt haben soll.
So spricht der UN-Drogenbericht 2022 davon, dass 30 Prozent aller in der EU durchgeführten Drogentherapien auf den Genuss von berauschenden Hanfprodukten zurückzuführen wären. Grund hierfür wären die hochgezüchteten Anteile der Wirkstoffe, die für den Rausch verantwortlich sind. So führe ein früher Beginn und häufiger Cannabiskonsum auch mit erhöhter Wahrscheinlichkeit zu schweren depressiven Störungen sowie zu Suizidgedanken und dementsprechenden Verhaltensweisen.
Erwähnt aber nicht ausgearbeitet
Im 2022 Jahresbericht des UN-Büros für Drogen- und Verbrechensbekämpfung (UNODC) wird im Gegensatz zu dem des vergangenen Jahres aber auch erwähnt, dass es eine zunehmende Verfügbarkeit von Produkten auf Cannabisbasis mit hohem THC-Gehalt und niedrigem CBD-Gehalt gibt sowie synthetische Cannabinoide unwissentlich oder bewusst genutzt werden könnten. Diese Faktoren könnten in mehrfacher Hinsicht zu dem Anstieg der Zahl der Krankenhausaufenthalte aufgrund von Cannabiskonsum-Störungen beigetragen haben, wobei sie mehr als nur zum Anstieg der Zahl der Cannabiskonsumenten in Deutschland beitrugen.
Genaue Zahlen hierfür sind nicht aufgelistet, genauso wenig wie die Anzahl in Therapie befindlicher Nutzer, denen eine solche Maßnahme als Sanktion nach einer strafrechtlichen Verfolgung aufgezwungen wurde. Dass derartige Umstände zu einer gerechtfertigten „Paranoia“ führen können, dürfte bei dem bisherigen Höchststand von 220.414 „Rauschgiftdelikten“ mit Cannabis-Hintergrund im Jahr 2020 dann nur verständlich erscheinen.