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Legalisierungsbefürwortern wird oft die Verharmlosung der Wirkung von Cannabis vorgeworfen. In der Tat ist Cannabis eine mächtige Pflanze und sicherlich nicht für jeden geeignet. Durch exzessiven, langfristigen und dauerhaften Konsum können bei manchen Menschen durch das Kiffen Nebenwirkungen auftreten. Cannabis ist trotzdem eine relativ unbedenkliche Freizeitdroge, deren breites Wirkungsspektrum sich für die unterschiedlichsten Symptome eignet.
Natürlich ist jeder Mensch verschieden und nicht jeder Konsument macht Erfahrungen mit denselben Cannabis Nebenwirkungen. Wie bei allen Substanzen gilt auch bei Cannabis: Die Dosis macht das Gift. Vor allem der Missbrauch kann beim Kiffen Nebenwirkungen hervorrufen. Insbesondere bei jugendlichen Gehirnen, die sich noch im Wachstum befinden.
Akute Risiken durch Kiffen bzw. Konsum
Die auffälligsten und unmittelbaren Risiken sind psychisch. Akute psychische Nebenwirkungen vom Kiffen sind Sedierung, Missstimmung, Angstgefühle. Statt Euphorie können Betroffene Angst, Panikgefühle und Paranoia verspüren. Konsumenten können das Gefühl haben, im Mittelpunkt zu stehen und es entstehen Gedanken wie: „Alle wissen, dass ich Cannabis konsumiert habe“.
Bei einer hohen Dosierung berichten unerfahrene Konsumenten von einem Durcheinander der Gedanken. Betroffene können keinen klaren Gedanken mehr fassen oder steigern sich im anderen Extremfall in eine bestimmte Idee hinein. Durch das gestörte Kurzzeitgedächtnis kann es zu Erinnerungslücken kommen. Ferner äußern sich durch das Kiffen Nebenwirkungen in Überempfindlichkeit hin zu Halluzinationen. Betroffene fühlen sich in ihrer eigenen Welt gefangen. Sie nehmen ihre Umwelt nur eingeschränkt wahr, fühlen sich ausgegrenzt und können sich nicht mehr mitteilen.
Zu den physischen Nebenwirkungen zählen Herzrasen, Übelkeit und Schwindel. Dabei kann es sogar bis zum Kreislaufkollaps kommen. Akut können ein trockener Mund, Bewegungsstörung, Muskelschwäche oder eine undeutliche Aussprache auftreten.
Nebenwirkungen sind eine individuelle Sache und dosisabhängig. Am besten tastet man sich langsam an die individuelle Dosis heran, sodass keine unerwünschten Folgen entstehen können. Insofern ist es möglich, dass Konsumenten keinerlei der hier angeführten Cannabis Nebenwirkungen wahrnehmen. In der Regel lösen sich diese akuten Symptome nach der Wirkungsdauer von 1 bis 4 Stunden von allein wieder auf.
Cannabis Nebenwirkungen
Hinsichtlich der langfristigen Folgen eines dauerhaften Cannabiskonsums findet man in der Forschung widersprüchliche Angaben. Unter Umständen birgt dauerhafter Konsum psychische, soziale und körperliche Risiken. Die Wissenschaft geht davon aus, dass gravierende Hirnschäden, wie sie von dauerhaftem Alkoholkonsum verursacht werden, nicht befürchtet werden müssen. Als sicher gelten hingegen die schädlichen Auswirkungen auf Lunge und Atemwege, die durch den Konsum mit Tabak entstehen. Selbst beim puren Genuss entstehen durch Verbrennung toxische Stoffe, die schädlich für den menschlichen Körper sind. Abhilfe können hierbei ein Verdampfer oder der orale Konsum schaffen. Nach dem Kiffen Nebenwirkungen haben kann so deutlich reduziert werden.
Eine Studie beschreibt, dass das Rauchen von Cannabis die Blutkonzentration verschiedener Hormone beim Menschen reduziert. Bei starken Cannabisrauchern ließ sich ein erhöhtes Auftreten geringer Spermienzahlen beobachten. Infolge der beobachteten Hormonveränderung durch Cannabinoide scheint es plausibel, dass ein exzessiver Konsum während der Pubertät Auswirkungen auf das sich gerade entwickelnde Gehirn hat. Dauerhafte Konsumenten erleben unter Umständen eine Beeinträchtigung der kognitiven Leistungsfähigkeit. Es sind jedoch keine bleibenden Gehirnschäden als Cannabis Nebenwirkungen bekannt.
Cannabis birgt die Gefahr, dass sich Dauerkonsumenten unter Umständen aus der Gesellschaft zurückziehen. Sei es durch Gleichgültigkeit gegenüber Schule, Beruf etc. oder weil der Cannabiskonsum zu Hause als angenehmer und stressfreier empfunden wird. Relativ unstrittig ist auch die Tatsache, dass nach dem Konsum von Cannabis psychotische Symptome auftreten können. Besonders in hohen Dosen kann THC eine toxische Psychose auslösen. Diese kennzeichnet sich durch Halluzinationen, Desorientiertheit, Depersonalisierung (gestörtes Ich-Gefühl) und paranoide Symptome. Nach ein paar Tagen Abstinenz sollten diese Symptome eigentlich wieder ohne Folgeschäden verschwinden.
Weiterhin geht man davon aus, dass bei „anfälligen“ Personen eine verborgene Psychose durch den Konsum von Cannabis eher zum Ausbruch kommt, als bei Nicht-Konsumenten. Jedem sollte klar sein, dass THC eine psychoaktive Wirkung besitzt, die sich zwangsläufig in unserem Gehirn abspielt, und man vom Kiffen Nebenwirkungen haben kann.
Regelmäßiger Konsum fördert beim Kiffen Nebenwirkungen
Regelmäßiger Konsum kann zu einer psychischen Abhängigkeit von Cannabis führen. Dies äußert sich oftmals in erfolglosen Versuchen, den Konsum einzustellen. Symptome eines solchen Versuches können Unruhe, Nervosität, Schlafprobleme, Angstgefühle oder depressive Verstimmungen sein. Die Entwicklung einer Toleranz ist bei regelmäßigem Konsum neben Entzugserscheinungen ein weiterer Beweis für eine milde körperliche Abhängigkeit, die bei Weitem wesentlich milder ausfällt als bei Alkohol oder Opiaten beispielsweise. Man geht davon aus, dass ein geringer Prozentsatz eine Abhängigkeit entwickelt. Dabei ist die Gefahr dafür nicht bei jedem gleich groß.
Wie bereits erwähnt, hängen die zu erwartenden Cannabis Nebenwirkungen von der Dosierung und dem Konsumenten an sich ab. Um negative Erfahrungen von vornherein auszuschließen, sollte man im Sinne des sicheren Konsums mit einer geringen Dosis beginnen und sich an die individuelle Optimaldosis herantasten. Obwohl Cannabis eine recht unbedenkliche Freizeitdroge ist, reagieren nicht alle Menschen gleich und Cannabinoide sind nicht automatisch jedermanns Sache. Die Befürchtung, an einer Überdosis THC zu sterben, ist allerdings völlig unbegründet.
Bis heute sind noch keine Todesfälle durch Cannabiskonsum bekannt. Die durchschnittliche tödliche Dosis bei Ratten lag je nach Art zwischen 800 und 1.900 mg orales THC pro Kilogramm Körpergewicht. Bei Affen kam es selbst bei einer Dosis von 9.000 mg pro Kilogramm Körpergewicht zu keinem Todesfall. Zum Vergleich dazu beträgt die letale Dosis von Alkohol bei einem ansonsten gesunden Erwachsenen ungefähr 2000–3500 mg pro Kilogramm Körpergewicht. Bei Salz können 500 bis 1000 mg/kg realistisch zum Tode führen.
Quellen
Studie über geringe Spermienzahlen: Murphy L. Endokrinum. In: Grotenhermen F (Hrsg.): Cannabis und Cannabinoide. Pharmakologie, Toxikologie und therapeutisches Potenzial. Huber, Bern 2001.