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Schon im Reggae Hit „Legalize it“, der auf dem gleichnamigen Album von 1976 veröffentlicht wurde, singt Peter Tosh, dass Cannabis gut gegen Asthma sei. Viele andere Songs griffen die Phrase ebenfalls auf. Doch ist da etwas dran? Kann das „Kraut“, das nach wie vor meistens rauchend konsumiert wird, etwas gegen die bedrohlichen Anfälle bewirken?
Was ist Asthma?
Mit 5–7 Prozent der Bevölkerung gehört Asthma Bronchiale zu den eher verbreiteten Krankheiten in unseren Breitengraden. Die entzündliche Atemwegserkrankung ist meist chronisch und geht mit einer Überempfindlichkeit des Bronchialsystems einher. Erhöhte Sekret-Bildung, Verengung der Atemwege, aber auch Ödeme verursachen die charakteristische Atemnot, die sich in der Regel in einem akuten Anfall der Atemnot bemerkbar machen. Häufig wird Asthma entweder durch äußere Reize und Allergien ausgelöst, aber auch psychosomatisch können die Symptome ausgeprägt werden, durch Stress oder andere belastende Zustände. Über die Atemnot hinaus leiden die Betroffenen an Husten und Schwindel. Doch der eigentliche Schrecken liegt im Keuchen, im Ringen nach Luft, sodass Asthma auch psychisch auf Dauer sehr belastend sein kann.
Wie wird Asthma konventionell behandelt?
Die Schulmedizin hat gegen Asthma Bronchiale je nach Ursache und Schweregrad der Erkrankung eine ganze Reihe Medikamente in der Schublade. Die meisten davon werden inhaliert, um die Lunge schnell und effektiv zu erreichen. Zu unterscheiden ist unter anderem zwischen den Notfall-Aerosolen, die helfen sollen, die Atemwege zu erweitern, und den zur regelmäßigen Einnahme verschriebenen Inhalationen, die zum Beispiel mit Cortison die Entzündungen bekämpfen sollen. Die synthetischen Arzneimittel bringen jedoch leider Nebenwirkungen mit sich und sind in der Langzeitanwendung nicht unbedenklich.
Kann Cannabis herkömmliche Asthma-Medikamente ersetzen?
Da Cannabis vorwiegend geraucht wird, ist es nicht so einfach es mit der Genese einer Lungenerkrankung zu assoziieren. Tatsächlich ist dies aber ein Umstand der Moderne, in der Vergangenheit wusste man lange um die Wirkungen von Hanf bei Asthma. Bereits in den ersten Schriften der Traditionellen Chinesischen Medizin etwa 2700 v. Chr. findet sich Cannabis als mögliche Erleichterung bei Atemnotanfällen. Aus Ägypten sind ebenfalls Cannabis-Anwendungen gegen Asthma vor mehr als 3000 Jahren nachgewiesen worden. Noch im Jahr 1870 wurden französische Cannabis Indica Zigaretten zur Behandlung von Atemwegs- oder Kreislauferkrankungen angeboten.
Heute werden diese Ansätze wieder aufgegriffen, und Studien belegen, dass das Rauchen oder besser noch Vaporisieren von Cannabis die Symptome lindern kann, sogar im akuten Fall, so abwegig der Gedanke an rauchen in so einem Moment sicher ist. Tabak sollte man zu diesem Zweck natürlich weglassen. Die Gründe für die Wirkung ist noch nicht vollständig ins Detail erforscht, aber man weiß wohl, dass es das THC ist, was als Bronchospasmolytikum funktioniert. Es bewirkt eine Entspannung und Erweiterung der Atemwege, auch der Gefäße. So kann schnell wieder mehr Sauerstoff ins Blut gelangen, was auch den Schwindel rasch lindert. Die beruhigenden Eigenschaften von Cannabis (Indica) wirken zusätzlich positiv auf die psychischen Komponenten der Asthmaerkrankung, Angstzustände, Unruhe und Panik, die die Anfälle noch verstärken können. Hanf kann also gegen Asthma auf sehr unterschiedlichen Ebenen erfolgreich sein.
Dennoch soll sich durch diesen Bericht niemand dazu ermutigt fühlen, ohne Absprache mit einem fachkundigen Arzt seine verordnete Therapie abzubrechen und durch die Einnahme von Cannabis zu ersetzen.