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Schädel-Hirn-Traumata (SHT) werden in aller Regel durch Unfälle verursacht, besonders oft kommen sie bei uns durch Verkehrsunfälle zustande. Beinahe die Hälfte aller beteiligten Unfallopfer erleidet eines, natürlich in sehr unterschiedlichen Schweregraden.
Das SHT gehört auch zu den häufigsten Todesursachen, die bei Unfällen festgestellt werden. Im Prinzip ist der wesentliche Faktor zur Heilung die Zeit. Über die Auswirkungen von Cannabis auf das Gehirn streiten sich die Befürworter und Gegner von Hanf. Gegen den Einsatz von Cannabidiol (CBD) gibt es allerdings nur wenige Argumente. Gibt es vielleicht sogar gute Gründe dafür?
Was ist ein Schädel-Hirn-Trauma
Das SHT wird auch als traumatische Hirnverletzung, bzw. englisch Traumatic Brain Injury (TBI), bezeichnet. Die allgemeine Diagnose SHT gibt keinerlei Aufschluss über den Leidensdruck oder unmittelbare Gefahren für Leben und Gesundheit einer Person. Zu sehr kann die Schwere und Art der Verletzung variieren. Der gemeinsame Nenner des Schädel-Hirn-Traumas ist die Kopfverletzung, bei der das Gehirn in Mitleidenschaft gezogen wird. Dies können zwischen einer simplen Gehirnerschütterung und einem Schädelbruch mit Hirnschwellung oder Blutungen alle möglichen Schädigungen des Hirngewebes sein.
Das bedeutet, dass auch die Auswirkungen eines SHT auf den Patienten und sein Leben sehr unterschiedlich ausfallen können. Von beinahe vollständiger Genesung bis zu bleibenden Schäden oder in extremen Fällen sogar dem Tod sind viele Folgen denkbar. Symptome, die beinahe immer mit dem Schädel-Hirn-Trauma einhergehen, sind Kopfschmerzen, Schwindelgefühl, Übelkeit, Angststörungen, Gedächtnisstörungen bis zum Verlust, und eine erhöhte Empfindlichkeit gegenüber Licht und lauten Geräuschen. Diese Symptome begleiten viele Patienten über Wochen und Monate.
Herkömmliche Behandlungsmethoden bei Schädel-Hirn-Traumata
Da in aller Regel ein Unfall mit einer Kopfverletzung Ursache für ein SHT ist, gilt es zunächst diese zu behandeln. Je nach genauer Diagnose auch operativ, um Gefahren abzuwehren und Folgeschäden zu vermeiden oder so gering wie möglich zu halten. Ist die Erstversorgung geleistet, beginnt der zeitaufwendige Heilungsprozess, der mit herkömmlichen Methoden kaum begünstigt oder beschleunigt werden kann. Obwohl wie eingangs erwähnt die Zeit die zentrale Rolle im Heilungsprozess spielt, wird versucht, mit vielerlei Methoden die Symptome des Schädel-Hirn-Traumas zu lindern. Also werden häufig Medikamente gegen Übelkeit oder Schmerzen verabreicht. Da stark betroffene Patienten nicht selten im Koma liegen, geschieht in diesem Fall ein großer Teil der medizinischen Maßnahmen durch Infusionen und Sonden. Um den Hirndruck zu senken, kann eine Drainage gelegt werden, die Flüssigkeiten ableitet. Sobald es dem Patienten möglich ist, soll mit Rehabilitation begonnen werden, um maximale kognitive und motorische Fähigkeiten wiederzuerlangen und zu erhalten.
Cannabis und das Schädel-Hirn-Trauma
Ist man ansatzweise informiert über die Wirkungen von Cannabis, wird man es für naheliegend halten, dass Cannabis den einen oder anderen positiven Effekt hervorrufen kann, der einem Patienten, der unter einem Schädel-Hirn-Trauma leidet, in der Langzeit-Genese zugutekommen könnte. Dies ist mit Sicherheit korrekt, doch geht die ganze Wahrheit vermutlich noch weit über diese Annahme hinaus. In der allgemeinen Debatten um Cannabis wird von Gegnern gern der Einfluss von Hanf auf das menschliche Gehirn herangezogen, der vermeintlich schlecht sein soll. Dies ist so nicht ganz richtig. Bekannt ist, dass Cannabis Auswirkungen auf das Gehirn hat, die vorwiegend bei jungen Menschen, die sich noch im Wachstum befinden, nachhaltig die Struktur beeinträchtigen können. Dass diese Beeinträchtigungen negativ sind, konnte jedoch bisher nicht bewiesen werden, und die Kenntnislage ist hier noch recht dünn.
Neuere Studien gehen allerdings davon aus, dass Cannabis die Bildung von Gehirn- und Nervenzellen unterstützt. Auch zeigen präklinische Studien, dass das Endocannabinoid-System (ECS) in Zusammenhang steht mit der Reduzierung der Schwellung des Gehirns in Folge eines SHT. In weiteren Versuchen wurde gezeigt, dass die CB1 und CB2 Rezeptoren des ECS zur Linderung von Stress, Depressionen und Angstzuständen, die als Symptome für ein Schädel-Hirn-Trauma typisch sind, beitragen können, wenn sie gezielt manipuliert werden. Die Aktivierung der Cannabinoid-Rezeptoren kann folglich zur Behandlung verschiedener Defizite und stressbedingter Angstzustände eingesetzt werden. Für all die Symptome ist auch vor allem das Cannabidiol bedeutend, welches beruhigend, Angst reduzierend und schmerzlindernd wirkt. Auch Entzündungen, die im Rahmen der Verletzungen auftreten können, können durch den Einsatz von CBD gehemmt werden.
Ist der Einsatz von Cannabis und CBD sinnvoll?
Natürlich muss an dieser Stelle noch weitaus mehr geforscht werden, um zuverlässige, fundierte Aussagen über die Wirksamkeit von Cannabinoiden bei einem Schädel-Hirn-Trauma machen zu können. Bislang sind alles Annahmen, die aus logischen Schlussfolgerungen heraus getätigt werden. Dennoch scheint auch gerade der Einsatz von CBD durchaus Sinn zu machen. Weit verbreitet scheint zu sein, dass viele Patienten dazu neigen sich selbst mit Cannabis zu behandeln, oft sogar unwissend, was genau sie damit therapieren. Sie nehmen es gegen die Kopfschmerzen, Depressionen und andere Begleiterscheinungen, die in der Folge des SHT auftreten. Dass sie damit vielleicht sogar tatsächlich die Schwellung reduzieren, die die Schmerzen verursacht, oder dass ihre Heilung durch die neuroprotektive Wirkung von CBD unterstützt wird, und dass sie damit wirklich das Ausmaß der Verletzung eindämmen, ist sicher den meisten nicht bewusst. Da das Rauchen übrigens der Genese eher abträglich ist, ist die wachsende Verfügbarkeit von CBD-Produkten zur oralen Einnahme sehr zu begrüßen.