Hinter dem sperrigen Begriff der Alopecia areata versteckt sich der chronische Haarausfall. Während Menschen im höheren Alter dazu neigen, Probleme mit ihren Haaren zu bekommen, handelt es sich in diesem Falle um eine Erkrankung, die bereits bei Kindern und Jugendlichen auftreten kann. Haarausfall wird häufig verharmlost dargestellt. Es handelt sich um eine ernst zu nehmende Krankheit, die weitreichende Einflüsse auf das alltägliche Leben ausübt. So gehen insbesondere junge Leute häufig eine Existenzkrise durch, wenn sich die Anzahl ihrer Haare dahinschwindend verringert. Cannabis kann diesen Menschen jedoch helfen.
Ursachen
Die genauen Ursachen, welche im Haarausfall resultieren, verbleiben unbekannt. Man geht jedoch davon aus, dass das körpereigene Immunsystem Fehler beinhaltet. Wer sich bereits ein wenig damit auseinandergesetzt hat, bei welchen Krankheiten Cannabis helfen kann, wird auf zahlreiche Autoimmunerkrankungen gestoßen sein. Wenn das eigene Immunsystem den eigenen Körper schädigt, ist Cannabis in der Regel ein guter Ausweg. Das jedoch nur vorab. Das körpereigene Immunsystem beschäftigt sich normalerweise damit, gefährliche Bakterien und Viren unschädlich zu machen. Bei Betroffenen dieser Krankheit arbeiten die Abwehrzellen jedoch gegen die eigenen Zellen, in diesem Falle bei den Haarwurzeln. Dort wird eine Entzündung ausgelöst, durch welche die Haare nicht mehr richtig wachsen können und schlussendlich ausfallen.
Ein Beweis, dass es sich um eine Autoimmunkrankheit handelt, ist, dass diese Form des Haarausfalls oft mit anderen Autoimmunerkrankungen einhergeht. Mit einigen Schilddrüsenerkrankungen sowie der Weißfleckenkrankheit trat der chronische Haarausfall vergleichsweise häufig auf. Von dieser Krankheit betroffen sind primär Kinder und junge Erwachsene. Gemäß einer amerikanischen Untersuchung könnten Mädchen häufiger betroffen sein als Jungen. Höchstwahrscheinlich liegt dieser Erkrankung auch eine erbliche Veranlagung zugrunde, da sie in bestimmten Familien vermehrt vorkommt.
Symptome
Damit man diese Erkrankung von anderen unterscheiden kann, sollen an dieser Stelle die Symptome genauer besprochen werden. Die Alopecia areata offenbart sich in Form von einzelnen runden und haarlosen Flecken. Zumeist erscheinen diese auf dem Kopf, auf anderen Körperteilen können sie auch erscheinen. Die Löcher entstehen meistens relativ schnell, gerne auch in Schüben. An den Rändern dieser Flecken kann man abgebrochene Haare finden, welche man auch als Ausrufezeichen-Haare bezeichnet. Häufig wachsen die Haare innerhalb eines halben bis eines ganzen Jahres wieder nach. Im Anschluss dazu kann es jedoch sein, dass sich der Haarausfall wieder breitmacht. Es kann auch vorkommen, dass lediglich farbige Haare ausfallen. Dann bleiben graue Haare zurück, von denen man gegebenenfalls noch gar nicht wusste, dass man sie überhaupt hat. Bei einigen führt das zum Phänomen, dass nahe Verwandte und Bekannte denken, die Person sei ergraut.
Es kann vorkommen, dass sich die einzelnen Löcher im Haar zusammenschließen und das gesamte Kopfhaar ausfallen lassen. Diesen Fall bezeichnet man dann als Alopecia areata totalis. Einen weiteren Typen betitelt man mit Ophiasis. Hier fallen die Haare vom Nacken entlang des Haaransatzes nach vorn hin aus. Möglich ist auch, dass sich diese kreisrunden Flecken gar nicht bilden, sondern dass in einer diffusen Form jegliche Kopfhaare betroffen sind. Diese Alopecia areata diffusa tritt sehr selten auf.
Wie erfolgt die Diagnose?
Durch die Angaben des Betroffenen und der besonderen Muster, in denen die Haare ausfallen, wird vermutlich jeder Arzt hellhörig werden. Untersuchen wird er denn auch das gesamte Körperhaar mitsamt Haut und Nägeln. Das begründet sich darauf, dass sich die Nägel durch den chronischen Haarausfall ebenfalls verändern können: Sogenannter Rillennägel entstehen dann.
Anschließend wird der Arzt die Kopfhaut genauer untersuchen. Wenn noch die winzigen Poren der Haarbälge zu erkennen sind, besteht die Hoffnung, dass das Haar nachwächst. Selbst erkennen kann man das nicht bzw. nur schwer, der Mediziner benötigt ein besonderes Instrument dafür. Auch die kurzen und abgebrochenen Haare, die sich am Rande der haarlosen Flecken befinden, geben Aufschluss.
Die Haare an den Rändern lassen sich darüber hinaus meistens leicht auszupfen. Als Betroffener kann man dadurch erfahren, ob es sich tatsächlich um die Alopecia areata handelt, mehr als einmal sollte man das jedoch nicht probieren, da man den Haarausfall dadurch nur unnötig beschleunigt. Hilfreich für den Arzt können ansonsten geschwollene Lymphknoten hinter den Ohren sein, die mit dieser Autoimmunerkrankung gerne einhergehen.
Wie behandelt man chronischen Haarausfall?
In der Regel verbessert sich der Zustand von selbst nach einigen Monaten. Falls Besserung jedoch nicht in Sicht ist, gibt es einige Methoden, mit denen der Arzt helfen kann. Zu Beginn muss die eindeutige Diagnose der Krankheit vorliegen. Anschließend kann der Arzt bspw. Cortison auf die kahlen Stellen auftragen. Im Anschluss dazu sollte man die Hautstellen abdecken, damit das Kortison effektiv Immunreaktionen unterdrücken kann. Wenn man über wenige haarlose Stellen verfügt, kann der Arzt das Cortison direkt in die Kopfhaut spritzen.
In Form von Tabletten ist Cortison ebenfalls hilfreich. Über einen kurzen Zeitraum nimmt man dafür immer kleinere Dosen ein. Wie bereits erwähnt, werden dadurch die Entzündungsreaktionen gebremst. Sobald das Medikament nicht mehr eingenommen wird, können diese jedoch wieder loslegen. Weiterhin bringt Cortison einige Nebenwirkungen mit sich, weshalb man in Zusammenarbeit mit dem Arzt genau abwägen sollte, welche Therapie am besten ist.
Wenn die Haare nicht nachwachsen und man nicht mit einer Glatze leben will, kann man weitere Therapieansätze ausprobieren. So kann man mit einem bestimmten Kontaktallergen arbeiten. Auf der Kopfhaut verursacht dieses eine Allergie. Diese soll dafür sorgen, dass das Immunsystem mehr oder weniger abgelenkt wird. Indem es sich mit der tatsächlichen Allergie befasst, soll die Autoimmunerkrankung verschwinden, sodass die Immunzellen nicht mehr gegen den eigenen Körper vorgehen. Hierdurch könnte der Haarausfall tatsächlich gestoppt werden.
Dieser Therapieansatz ist jedoch nicht öffentlich anerkannt: Nur wenige Institute bieten ihn überhaupt an. Als Patient sollte man unbedingt zu einem solchen spezialisierten Institut gehen, da sich nur diese Menschen wirklich einwandfrei mit dem Kontaktallergen auskennen. Natürlich gibt es weitere Therapieansätze, deren Effektivität und Sinn ist jedoch fraglich. Stattdessen möchten wir uns lieber dem Cannabis zuwenden.
Was kann Cannabis?
Medizinisches Marihuana und Medikamente auf Hanfbasis helfen bereits gegen eine ganze Reihe an Erkrankungen. Darunter finden sich besonders viele Autoimmunerkrankungen, bei denen das körpereigene Immunsystem fälschlicherweise den eigenen Körper bekämpft. Die hauptsächlichen Wirkstoffe der Hanfpflanze sind seine Cannabinoide. Diese wirken nun über das sogenannte Endocannabinoid-System. Dieses ist ein regulatives System innerhalb des menschlichen Organismus, welches Einfluss auf einige Funktionen ausübt.
Das Endocannabinoid-System setzt sich aus CB1- und CB2-Rezeptoren zusammen. Von diesen finden sich so einige auch in der Haut. Dadurch greift das Endocannabinoid-System unter anderem in die folgenden biologischen Prozesse der Haut ein:
- das Zellwachstum
- die Proliferation
- die Cytokinese
- die Apoptose
- die Zelldifferenzierung
- die Hormonproduktion mehrere Zelltypen
Die Wechselwirkung vom Konsum von medizinischem Cannabis und der vorliegenden Erkrankung ist nicht gründlich erforscht, zumal man noch nicht den genauen Grund für das Entstehen der Erkrankung kennt. Da Cannabinoide jedoch auf positive Art und Weise in die genannten Funktionen eingreifen, besteht mehr als genug Grund zur Hoffnung.
Des Weiteren ist weit bekannt, dass CBD bei Autoimmunerkrankungen helfen kann. Im Körper erfüllen Endocannabinoide den Zweck, dass sie den Informationsfluss zwischen Zellen regeln können. Wenn eine Zelle eine Information empfängt, so sendet die empfangene Zelle ein Endocannabinoid an die voran geschaltete. Dabei enthält das Endocannabinoid Daten darüber, welche Informationen in welcher Menge noch gebraucht werden. Dadurch wird koordiniert und geregelt, wie der Informationsaustausch stattfindet. Bei Autoimmunerkrankungen kann das hilfreich sein, da die Immunzellen falsch reagieren und folglich vielleicht einfach richtig koordiniert werden müssen.
Darüber hinaus entsteht eine Entzündung in den Haarwurzeln, was anschließend erst zum Haarausfall führt. Nun ist weit bekannt, dass medizinisches Marihuana stark entzündungshemmende Eigenschaften hat.
Nebenerscheinungen
Mit der Alopecia areata einhergehen gerne einige psychische sowie physische Nebenerscheinungen. So haben einige Betroffene Probleme mit dem Schlafen, empfinden Depressionen bzw. Traurigkeit und es entstehen (soziale) Ängste. Gegen all diese Probleme kann medizinisches Marihuana helfen. Zwar wird man von Grund auf entspannt, damit man schneller und zuverlässiger den Weg in den Schlaf finden kann. Nachgewiesenermaßen erhöht sich auch die Schlafqualität durch den Cannabiskonsum.
Hanf ist ebenfalls ein bewährtes Mittel gegen Depressionen. Gegen Angstzustände kann Hanf ebenfalls vorgehen, da es das Nervensystem entspannt und in gewissem Graden herunterfährt. Konsumenten sehen das Leben häufig lockerer, zumal der physiologische Ursprung von Stress gelindert wird.
Weshalb keine andere Therapie?
Eine Therapie mit Cannabis ist oft der bestmögliche Therapieansatz. Grund dafür ist, dass medizinisches Cannabis ein nahezu einwandfreies Medikament ist. So besteht keine Gefahr auf körperliche Abhängigkeit, wie es bei den meisten anderen Medikamenten der Fall ist. Überdies bringt medizinisches Cannabis kaum Nebenwirkungen mit sich.
Auf die richtige Anwendung kommt es an
In Zusammenhang mit dieser Erkrankung gibt es einige Konsumformen, die mehr Sinn ergeben als andere. So empfiehlt es sich bei Haarausfall die topische Anwendung von Mitteln auf Hanfbasis, so z. B. Produkte mit CBD. Diese lassen sich legal erwerben, solange sie einen THC-Gehalt von weniger als 0,2 % haben. Entsprechende Produkte enthalten in der Regel ein Vollspektrum Extrakt aus der Hanfpflanze, in welchem jegliche Wirkstoffe der Hanfpflanze enthalten sind. Wer sich hier einen Balsam, eine Creme oder ein Shampoo für die Kopfhaut aussucht, kann die Krankheit bereits sinnvoll angehen.
So ist explizit das Cannabinoid CBD dafür bekannt, Entzündungen deutlich zu verbessern oder sogar verschwinden zu lassen. Wenn die Entzündungen in den Haarwurzeln geheilt werden, findet auch kein Haarausfall mehr statt. Ferner unterstützt CBD selbstverständlich das körpereigene Immunsystem und kann dazu beitragen, dass die Autoimmunerkrankung damit behandelt werden kann.
Man sollte also auf jeden Fall eine entsprechende Creme oder ein ähnliches Produkt topisch (äußerlich bzw. auf der Haut) auftragen. Empfehlenswert ist dazu die innere Anwendung. Hier kann man überlegen, ob man wieder ein Produkt auf Basis von CBD will oder ob man rezeptpflichtiges medizinisches Marihuana will. Medizinisches Marihuana hat den Vorteil, dass THC als Wirkstoff enthalten ist, welcher insbesondere psychisch für Linderung sorgen kann.
Fazit
Wie wir erkannt haben, kann man tatsächlich gegen den chronischen Haarausfall mit medizinischem Cannabis vorgehen. Legale Präparate auf Basis von CBD empfehlen sich ebenfalls, am besten ist die Kombination beider.