Kaum eine andere Krankheit hat die Welt so lange geplagt wie Malaria. Auch heute muss man als Urlauber in Afrika fürchten, von dieser Krankheit angesteckt zu werden. Einmal infiziert, muss man damit rechnen, in bestimmten Abständen Fieberattacken zu erleben. Zwar lässt sich diese Krankheit hierzulande gut behandeln, andernorts ist Malaria jedoch nach wie vor tödlich. Welche Rolle Cannabis bei der Behandlung dieser Erkrankung spielt, wollen wir im Folgenden erkunden.
Die Verbreitung von Malaria
Meist findet man Malaria in tropischen sowie subtropischen Regionen auf der ganzen Welt. Die einzige solche malariafreie Zone ist Australien. Wer also wärmstes Wetter ohne ein entsprechendes Infektionsrisiko erleben will, sollte seinen Urlaub in Australien verbringen.
Die einzelnen Gebiete, in denen Malaria vorkommt, unterscheiden sich in ihren Erregern. In Afrika kann ein ganz anderer Erreger zu finden sein als in Asien. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) teilt die Welt in drei Gebiete ein. Zu Anfang gibt es die Gebiete ohne Malariarisiko, wozu Australien, Europa, Nordamerika und als ein weiteres tropisches Land, Sri Lanka zählt. Gebiete mit einem niedrigem und damit überschaubarem Malariarisiko sind Mexiko, Costa Rica, Kap Verde und weitere Länder. Ein hohes Malariarisiko weist die WHO in beinahe der gesamten tropischen Region Afrikas südlich der Sahara aus. Größere Teile Indiens und Indonesiens sind ebenfalls betroffen.
Um noch ein wenig ins Detail zu gehen, soll gesagt sein, dass etwa 90 % aller Fälle von Malaria in Afrika verzeichnet werden. Ein dahingehend besonders gefährliches Land ist Kenia, wo man unter 2500 Höhenmetern ganzjährlich einem hohen Ansteckungsrisiko ausgesetzt ist. Hier findet man zugleich die gefährlichste der Malariaformen am häufigsten: die Malaria tropica. Ein ganzjähriges sehr hohes Ansteckungsrisiko findet man in Madagaskar, Ghana, der Republik Kongo, Malawi und Sierra Leone. Andere Länder wie Südafrika oder Namibia weisen in Teilen ein hohes Risiko auf, woanders kann man mit den entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen mehr oder weniger unbehelligt von Malaria unterwegs sein.
Stark unterschiedlich verteilt ist das Ansteckungsrisiko für Malaria in Asien. Thailand hat das ganze Jahr über ein geringes Risiko für Malaria, womit man als Urlauber jedoch rechnen sollte. In Indien unterscheidet sich die Ansteckungsgefahr abhängig von der jeweiligen Region. In den Städten Delhi oder Mumbai ist das Ansteckungsrisiko ganzjährig extrem gering, während es im Osten und Nordosten des Landes das ganze Jahr über hoch ist. Wer also in ein Land reisen will, welches in Afrika, Asien, Südamerika oder im Nahen Osten liegt, sollte sich davor informieren, wie die Situation mit Malaria in diesem Land ist. Wer hätte gedacht, dass es gewisse Teile in der Türkei gibt, wie der Südosten Anatoliens, wo sehr wohl eine Malariagefahr vorherrscht.
Malaria vorbeugen
Bis zum heutigen Tage hat man es nicht geschafft, einen Impfstoff gegen Malaria zu entwickeln. Stattdessen hat man einen großen Katalog an Schutzmaßnahmen entwickeln können, mit welchem man Ansteckungen vorbeugen kann. In Zuge dessen ist es am wichtigsten, sich vor Mückenstichen von infizierten Mücken zu schützen.
Den ersten Schritt macht helle Kleidung, welche den Körper komplett bedecken sollte, damit möglichst keine freie Haut gezeigt wird. Lange Ärmel und lange Hosen mit Socken sind der Standard. Wer noch eine Nummer sicherer gehen will, kann die Kleider mit einem Mückenschutzmittel behandeln. Besonders leicht kann man sich während des Schlafes anstecken, weshalb man unbedingt einen mückensicheren Schlafplatz haben sollte. Ein solcher entsteht, wenn man Fliegengitter vor den Fenstern anbringt und das Bett mit einem Moskitonetz absichert.
In bestimmten Fällen kann man durch Medikamente Malaria vorbeugen. Am einfachsten kriegt man alle Schutzmaßnahmen zusammen, wenn man sich vor einem Urlaub in ein solches Gebiet mit einem Arzt zusammensetzt. Idealerweise sucht man sich einen Reisemediziner, da dieser bestens darüber Bescheid wissen wird, wie das Malariarisiko in der jeweiligen Region ist, wie man sich dort am besten davor schützen kann und so weiter. Wenn man in Deutschland kostenlos bei einem beliebigen Arzt die beste Beratung bekommen kann, sollte man dieser auch nachgehen.
Über die Krankheit Malaria
Durch Plasmodien, also einzellige Parasiten, wird Malaria verursacht. Ungefähr 200 Arten der Malaria sind heute bekannt, wovon lediglich fünf eine Erkrankung beim Menschen hervorrufen.
Plasmodium falciparum: Der Gefährlichste
Dieser Parasit ist der Auslöser der Malaria tropica. Diese ist die gefährlichste Form der Malaria für den Menschen. Leider kommt diese Form auch in den meisten Malariagebieten vor. Nahezu jede Malariaerkrankung in Afrika lässt sich auf diesen Parasiten zurückführen. Nur die Hälfte aller Malariafälle in Südostasien sowie 70 % der Ansteckungen im östlichen Mittelmeerraum sind diesem Parasiten zuzuschreiben.
Plasmodium vivax / Plasmodium ovale
Hierbei handelt es sich um den Auslöser für die Malaria tertiana. In Amerika sind drei von vier Malariafällen vom Plasmodium vivax ausgegangen. Plasmodium ovale findet man dem entgegen häufiger in Westafrika.
Plasmodium malariae und Plasmodium knowlesi
Erstere bedingt die Malaria quartana und kommt in tropischen Gebieten auf der ganzen Welt vor. Letzterer ist lediglich in Südostasien verbreitet. Normalerweise sorgt er nur für eine Erkrankung bei Affen, nur selten hat man Erkrankungen beim Menschen beobachten können.
Am häufigsten wird Malaria durch den Stich einer weiblichen Stechmücke der Gattung Anopheles übertragen. Hierfür muss die Stechmücke jedoch selbst mit Plasmodien infiziert sein. Da diese umgangssprachlich Malariamücke genannte Tierart lediglich nachts oder abends aktiv wird, steckt man sich normalerweise auch zu diesen Zeiten mit Malaria an. Tagsüber kann man in den meisten Regionen also mehr oder weniger unberührt von der Krankheit sein.
Das Ansteckungsrisiko einer bestimmten Region lässt sich ganz einfach dadurch bestimmen, wie viele Anopheles-Mücken in diesem Gebiet den Erreger in sich tragen. Direkt proportional dazu ist, wie viele Menschen sich mit dem Parasiten anstecken. Wenn jemand, der von einer infizierten Mücke gestochen wurde, sich nicht behandeln lässt, so kann dieser die Krankheit weiter übertragen. In der Regel kommt eine andere Mücke, saugt das Blut des Infizierten und ist von dort an selbst infiziert.
Gelegentlich werden Fälle der Flughafen-Malaria bekannt. Hier infizieren sich Menschen, die weit von jedem Risikogebiet entfernt sind, urplötzlich mit der Malaria an. Verantwortlich dafür können Anopheles-Mücken sein, welche durch einen Flieger in ein anderes Land transportiert wurden. Über Bluttransfusion lässt sich die Krankheit ebenfalls übertragen. Wer infizierte Nadeln weiterreicht, muss das Risiko annehmen, selbst an der Malaria zu erkranken. In Deutschland kommt das so gut wie gar nicht vor, in Ländern mit einem entsprechend hohem Ansteckungsrisiko kann das jedoch sehr wohl der Fall sein.
Nur selten überträgt eine Mutter die Malaria auf ungeborenes Kind. Hierfür muss der Krankheitserreger über die Plazenta in das kindliche Blut gelangen, was jedoch nicht häufig passiert. Betroffene der Sichelzellenanämie müssen nicht allzu viel Angst vor Malaria haben. Es hat sich bewiesen, dass Menschen mit dieser Erkrankung viel seltener an Malaria erkranken und das zudem kaum ein schwerer Krankheitsverlauf in Erscheinung tritt. Da die roten Blutkörperchen von Infizierten der Sichelzellenanämie eine veränderte Form aufweisen, kann die Malaria nicht ihre schrecklichen Folgen ausüben.
Die Art der Erreger
Die Erreger werden über die Mücke auf den Menschen übertragen. Von der Nadel der Mücke gelangen sie direkt in den Blutkreislauf und von dort aus in die Leber. In den Leberzellen angekommen, verwandeln sich die Erreger nun in die nächste Form. Von nun an bezeichnet man sie als Schizonten, die nahezu die gesamte Leberzelle einnehmen. In diesen werden nun abertausende Merozoiten gebildet.
Ab einem bestimmten Zeitpunkt sprengt sich das die Schizonte, wodurch eine immense Anzahl an Merozoiten ins Blut gelangt. Im Blut befallen sie nun die roten Blutkörperchen. Von hier an geht das Spiel von vorne los. In der Zelle angekommen, dehnt sich der Merozoit zu einem riesigem Schizont aus, welcher erneut nahezu die gesamte Zelle für sich einnimmt. In seinem Inneren bildet er nun mehr Merozoiten nach. An einem bestimmten Zeitpunkt platzt nun erneut die Zelle auf, woraufhin die Merozoiten in den Blutkreislauf abgegeben werden, um weitere rote Blutkörperchen zu gefallen.
Bei der gefährlichen Malaria tropica erfolgt das Aufplatzen der roten Blutkörperchen unregelmäßig, weshalb man mit unregelmäßigen Fieberschüben zu kämpfen hat. Die Malaria tertiana beispielsweise charakterisiert sich dadurch, dass das Aufplatzen der roten Blutzellen synchron stattfindet, womit man in regelmäßigen Abständen mit Fieberschüben konfrontiert wird.
Nun stellt sich noch die Frage, wie es kommt, dass eine gesunde Mücke durch das Stechen eines Infizierten selbst infiziert wird. Es gibt bestimmte Merozoiten, die sich nicht in den Blutkörperchen in Schizonten umwandeln. Stattdessen wandeln sie sich in weibliche und männliche Geschlechtszellen um. Wird der Betroffene nun von einer Mücke gestochen, so nimmt diese die Geschlechtszellen auf. In der Mücke schmelzen diese anschließend zusammen, um eine befruchtete Eizelle zu bilden. Aus dieser entstehen nun Erreger, welche, sobald sie in einen menschlichen Organismus gelangen, die Malaria auslösen.
Die Ansteckungsgefahr bei Malaria
Ein Mensch kann Malaria nicht direkt auf einen anderen Menschen übertragen. Das funktioniert lediglich über Blutkontakt, wie im bereits erwähnten Beispiel der schwangeren infizierten Mutter und ihrem ungeborenen Kind. Man muss sich also keine Sorgen machen, wenn jemand im Freundes- oder Bekanntenkreis an Malaria erkrankt ist. Solange man keine Blutsbrüderschaft eingeht, wird man selbst nicht infiziert werden.
Infektion und Ausbruch der Krankheit
Nachdem man mit der Malaria infiziert wurde, bricht diese noch lange nicht aus. Es hängt ganz vom jeweiligen Erregertypen ab, wie lange die Inkubationszeit dauert. Beim Auslöser der Malaria tropica sind es 7 bis 15 Tage. Am längsten kann der Auslöser der Malaria quartana dauern, mit 18 bis 40 Tagen. Unter bestimmten Umständen können einige Formen der Malaria sehr viel Zeit auf sich nehmen, bis die Krankheit letzten Endes ausbricht. Das Plasmodium vivax beispielsweise kann in der Leber in eine Ruheform umschalten. Diese Ruheform kann über Jahre hinweg ruhen, bis sie anfängt, rote Blutkörperchen zu befallen. Bei dem genannten Erregertyp kann es also vorkommen, dass man erst zwei Jahre nach der Infektion mit der Krankheit treffen konfrontiert wird.
Die typischen Symptome einer Malariaerkrankung
Einige Symptome, die generell bei den meisten Formen der Malaria auftreten, sind Kopf- und Gliederschmerzen, Fieber und ein allgemeines Krankheitsgefühl, welches sich nur als solches beschreiben lässt. Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und Schwindel sind auch öfter gesehene Symptome. Es hilft zu wissen, dass viele Betroffene der Malaria erst annehmen, sie würden an einer Grippe leiden. Wie sich die Erkrankung im Einzelfall äußert, hält nach wie vor von den einzelnen Formen der Malaria ab.
Die Malaria tropica
Wie bereits erwähnt, ist diese die gefährlichste Form der Malaria. Die Symptome sind am intensivsten und der Organismus wird massiv geschwächt. Der Erreger befällt im Körper alte und neue rote Blutkörperchen, wodurch besonders viele Blutkörperchen im Verlauf der Erkrankung vernichtet werden.
Die häufigsten Symptome sind Kopf- und Gliederschmerzen, unregelmäßige und heftige Fieberschübe bis hin zu andauerndem Fieber. Erbrechen und Durchfall lassen sich häufig beobachten, ebenso wie Atemwegsbeschwerden, verbunden mit trockenem Husten. Da zahlreiche rote Blutkörperchen zerstört werden, prägt sich bei vielen eine Blutarmut aus.
Eine Folge der Erkrankung kann sein, dass sich die Milz vergrößert. Durch die Symptome der Malaria wird die Milz massiv gefordert, da sie die ganzen kaputten roten Blutkörperchen abbauen muss. Problematisch hierbei ist, dass die Milzkapsel einreißen kann, wenn die Milz eine kritische Größe übersteigt. Hierdurch würde es im Organismus zu Blutungen kommen. So wie sich die Milz vergrößert, kann sich auch die Leber vergrößern. Eine häufig beobachtbare Folge dessen ist die Gelbsucht.
Einen besonders schweren Krankheitsverlauf hat man zu erwarten, wenn die Erreger in das zentrale Nervensystem eindringen. Von hier an spricht man von der zerebralen Malaria, welche entsprechende Symptome wie Lähmungen, Krampfanfälle, Koma oder Bewusstseinsstörungen nach sich ziehen kann. Hier kann der Patient sterben.
Weitere Folgen, die in Einzelfällen auftreten können, sind eine beeinträchtigte Nierenfunktion, welche bis zum Nierenversagen reichen kann. Man hat vielleicht einen Kreislaufkollaps zu erwarten, Blutarmut kann auftreten. Schwangere und Kinder haben besonders darauf zu achten, dass sie an keiner Unterzuckerung leiden. Diese macht sich bemerkbar durch ein Schwächegefühl, Schwindel, immensen Heißhunger und Krampfanfälle.
Malaria tertiana
Davon abgesehen von der gefährlichsten Form der Malaria noch eine weitere behandelt wird, wollen wir uns noch kurz die Malaria tertiana anschauen. Hier fallen die Symptome bereits schwächer aus. Der normale Krankheitsverlauf sieht so aus, dass man plötzlich Fieber hat. Hiermit einhergehen können weitere unspezifische und klassische Beschwerden wie Kopfschmerzen, Durchfall und so weiter. Wenn die Krankheit fortschreitet, bilden sich in der Regel rhythmische Fieberschübe aus. Im Abstand von zwei Tagen macht sich Fieber breit. Von diesem Schema stammt auch der Name dieser Form der Malaria ab. Am ersten Tag hat man Fieber, am zweiten Tag nicht und am dritten Tag hat man erneut zu leiden.
Glücklicherweise weisen die meisten Fieberschübe dasselbe Muster auf, womit sich die Malaria tertiana bestens kategorisieren lässt. Die meisten Betroffenen vermerken am späten Nachmittag Schüttelfrost. Sehr schnell danach stellt sich ein Fieber ein, welches um die 40 Grad Celsius erreichen kann. Nach drei bis vier Stunden fällt die Temperatur wieder, woraufhin die meisten Patienten anfangen, sehr stark zu schwitzen. Die Chance zu sterben ist bei der Malaria tertiana sehr gering.
Die Diagnose der Malaria
Wer aus einem Risikogebiet zurückkehrt und im Anschluss dazu Symptome der Malaria vermerkt, sollte möglichst schnell einen Arzt aufsuchen. Wenn man genau weiß, dass man sich in einem Risikogebiet befunden hat und insbesondere wenn dann noch Fieber eintritt, sollte man bereits beim Arzt sein. Die Chance ist hoch, dass man an der gefährlichen Malaria tropica erkrankt ist und hier ist ein früher Therapiebeginn lebenswichtig. Selbst wenn man Monate zuvor in einem Risikogebiet unterwegs war, sollte man bei auftretendem Fieber auf der Stelle den Arzt aufsuchen.
Den ersten Schritt der Diagnose macht die Anamnese, das Gespräch zwischen Patient und Arzt. Hier wird der Arzt einige typische Fragen stellen, um zu erheben, ob die Malaria infrage kommt. Typische Fragen sind:
- Welche Symptome haben Sie genau?
- Wann sind diese zum ersten Mal aufgetreten?
- Waren Sie neulich in Urlaub?
- Wie lange waren Sie dort?
- Wissen Sie davon, dort von Mücken gestochen zu sein?
- Haben Sie zuvor ein Medikament zur Prophylaxe von Malaria genommen?
Durch solche und ähnliche Fragen kann der Arzt schnell herausfinden, ob tiefer gehende Untersuchungen notwendig sind. Wenn dem so ist, folgt auf das Gespräch in der Regel eine Blutuntersuchung. Hier untersucht man das Blut darauf, ob sich die Malariaerreger darin finden lassen. Selbst wenn sich noch keine Plasmodien im Blut finden lassen, so kann man dennoch an der Malaria leiden. Im Frühstadium dieser Erkrankung ist die Anzahl der Plasmodien im Blut extrem gering. Darum sollte man, wenn die Symptome der Malaria nicht abklingen, immer wieder den Arzt aufsuchen.
Eine andere Möglichkeit zur Diagnose sind Schnelltests. Diese Schnelltests weisen ganz bestimmte Eiweiße im Blut nach, die lediglich durch Plasmodien entstanden sein können. Die Schnelltests haben jedoch einige Mängel. So können sie bei sehr hohen oder sehr niedrigen Anteilen an Plasmodien falsche Ergebnisse ausspucken. Zudem kann ein Schnelltest nicht zwischen den einzelnen Formen der Malaria unterscheiden. Er kommt daher nur sehr selten zum Einsatz, da seine Aussagekraft vergleichsweise gering ist.
Einige weitere Diagnosemethoden sind möglich, keine von ihnen erscheint aber so praktisch wie die Blutuntersuchung. Wenn man also beim Arzt war, im Blut jedoch keine Plasmodien nachgewiesen werden konnten und man dennoch massive Angst davor hat, an Malaria erkrankt zu sein, sollte man das dem Arzt mitteilen. Dieser wird anschließend eine Strategie festlegen, mit welcher man sichergehen kann, ob man nun erkrankt ist oder nicht.
Die Therapie
Welche Therapie man erfährt, hängt von gleich mehreren Faktoren ab. Am wichtigsten ist, welche Art der Malaria vorliegt. Ob bestimmte Begleiterscheinung mit dieser einhergehen, kann ebenfalls wichtig sein, genauso wie bestimmte Unverträglichkeiten, welche die medikamentöse Behandlung der Malaria einschränken können.
Normalerweise wird Malaria medikamentös behandelt. Ein Problem hierbei ist, dass durch den massiven Einsatz von Medikamenten bereits Erreger der Malaria resistent gegen diese geworden sind. Folglich müssen viele Patienten mit gleich mehreren Medikamenten behandelt werden. Beispielhaft wollen wir uns die Therapie an der Malaria tropica vergegenwärtigen.
Diese muss immer stationär, also im Krankenhaus behandelt werden. In leichten Fällen der Erkrankung bekommt man bestimmte Kombinationspräparate verabreicht. Diese Tabletten muss man über drei Tage nehmen. Dabei haben sie zum Teil starke Nebenwirkungen über Übelkeit und Erbrechen, Bauchschmerzen und Durchfall bis hin zu Schwindel, Herzrhythmusstörungen und Husten.
Falls eine komplizierte Malaria vorliegt, muss diese auf der Intensivstation therapiert werden. Als kompliziert charakterisiert man eine Form der Malaria tropica, wenn der Betroffene an Bewusstseinstrübungen, zerebralen Krampfanfällen, extrem schwerer Blutarmut, Schocksymptomen, Unterzuckerung oder einer sehr hohen Parasitendichte im Blut leidet. In solchen Fällen nimmt man antiparasitäre Wirkstoff wie das Artesunat zur Hand. Innerhalb von 72 Stunden kriegt man mehrere Dosen injiziert. Anschließend erfolgt die bereits bekannte Behandlung durch Kombinationstabletten.
Anstelle von Artesunat lässt sich auch Chinin verwenden. Gegen dieses Medikament sind zahlreiche Erreger resistent, dennoch verspricht es häufig Abhilfe. Durch die Verabreichung von Chinin kann der Betroffene jedoch schwere Nebenwirkungen mitkriegen, über den Tinnitus zu Sehstörungen, Herzrhythmusstörungen und ähnlichen Beschwerden.
Der Krankheitsverlauf
Die Malaria tertiana und quartana verlaufen normalerweise ziemlich schwach und ohne größere Komplikationen. Gegebenenfalls kann man diese Formen der Malaria sogar überwinden, ohne eine Behandlung erfahren zu haben. Wetten sollte man darauf jedoch nicht, sondern lieber direkt den Arzt aufsuchen, sobald sich Symptome bemerkbar machen. Bis auf die Malaria tropica enden die wenigsten Erkrankungen mit Malaria mit dem Tod.
Die Malaria tropica ist prinzipiell heilbar, hierfür ist es jedoch von hoher Bedeutung, dass sie sehr früh erkannt wird und anschließend optimal behandelt. Wer die Krankheit vor sich hin wuchern lässt, muss bereits nach wenigen Tagen mit sehr schweren Symptomen rechnen. Die Symptome können Atemnot, akutes Nierenversagen und dergleichen sein, durch die man sehr schnell den Tod findet. Laut Statistiken sterben zwei von zehn Patienten, wenn man deren Malaria tropica nicht richtig behandelt.
Die Geschichte von Cannabis im Kampf gegen Malaria
Cannabis wird schon länger zur Malariatherapie verwendet. Gegen allgemein fiebrige Erkrankungen verwendet man Cannabis bereits seit Jahrtausenden. Die Tollwut, der Tetanus und die Cholera hat man bereits im antiken China und Indien mit Cannabis bekämpft. Cannabis wird des Weiteren in zahlreichen afrikanischen und südostasiatischen Kulturen zur Behandlung solcher Erkrankungen eingesetzt.
So weiß man von sehr frühen literarischen Funden aus China, dass man Cannabis gegen die dortige Malaria eingesetzt hat. Ein damaliger Arzt in China schrieb, dass Hanf das Blut reinige und die Temperatur senke. Das ist auf die fiebersenkenden Wirkung von Cannabis zurückzuführen.
Bis heute behandelt man in Kambodscha infizierte Menschen traditionell mit Cannabis. Laut einigen Berichten inhaliert man den Rauch eines Gramms Cannabis der männlichen sowie weiblichen Pflanzen zweimal am Tag. Alternativ dazu kann man ein Präparat aus Hanf und Wasser zur Mahlzeit einnehmen. Die Methode mit dem Rauch wird jedoch als effektiver angesehen.
Die Nutzung von Cannabis in der Malariatherapie hat insbesondere das Land Indien anerkannt. So gibt es einen Bericht der indischen Kommission für Hanfdrogen aus den Jahren 1893 und 1894. Hier hat man festgestellt, dass Cannabis als prophylaktisches Mittel gegen Malaria angewandt werden kann. Zumeist wurde es in Form eines kühlen Erfrischungsgetränks verabreicht.
1957 publizierten zwei indische Ärzte einen Bericht darüber, wie Cannabis in der traditionellen indischen Medizin eingesetzt wird. Hier hat man erneut anerkannt, dass Cannabis im ganzen Lande als Rauch oder Getränk gegen Malaria eingesetzt wird. Ein traditionelles indisches Getränk, welches aus Cannabis hergestellt wird, nennt sich Bhang.
Studien und Fakten zur Malaria
Dass zahlreiche Weltkulturen seit Jahrhunderten Cannabis im Kampf gegen Malaria einsetzen, sollte bereits für sich Bedeutung tragen. Wir wollen uns noch einige Studien anschauen, welche genauer zeigen können, inwiefern Cannabis gegen Malaria hilft. Leider muss man an dieser Stelle gestehen, dass es nur sehr wenige Studien zu diesem Bereich gibt.
Die Malaria tropica kann in eine Neuromalaria ausarten, welche das Gehirn befällt. Hier entstehen häufig irreversible neurologische Schäden. Gegen diese helfen soll vermutlich CBD, welches neuroprotektive Eigenschaften in sich trägt. Untersucht wurde genau das von Forschern der Federal University of Minas Gerais in Brasilien. 2015 wurde diese Studie durchgeführt. Untersucht hat man Mäuse, die an der zerebralen Malaria erlitten. 3 oder 7 Tage lang hat man diesen CBD verabreicht, als Dosis dienten 30 mg je Kilogramm Körpergewicht je Tag. Am 5. Tag, welcher der Höhepunkt der Erkrankung ist, hat man ihnen zudem Artesunat verabreicht. Selbstverständlich hat man über die ganze Studie hinweg bestimmte Verhaltensweisen und Werte der Mäuse untersucht.
Herausgestellt hat sich, dass durch das Verabreichen von CBD weniger Gedächtnisstörungen und ängstliche Verhaltensweisen zutage traten. Daraus schlossen die Forscher, dass man CBD tatsächlich zum Schutz des Gehirns bei zerebraler Malaria einsetzen kann. Damit die Behandlung zielgerichteter und besser erfolgen kann, sind noch einiges an Studien nötig.
Eine weitere Studie stammt aus dem Jahr 2018. An der University of Ilorin in Nigeria fanden Forscher einen multiresistenten Stamm des Plasmodium falciparum. Anschließend wollten sie überprüfen, welchen Effekt das Cannabis auf diese Krankheit haben kann. Der Versuchsaufbau sah vor, dass man 30 Mäuse mit diesem multiresistenten Erreger infiziert. Anschließend hat man die Mäuse in sechs unterschiedliche Gruppen aufgeteilt. Danach wurden sie zwei Wochen lang mit einer speziellen Nahrung gefüttert, welche aus getrocknetem Cannabis gewonnen wurde.
Errungen hat man am Ende die Erkenntnis, dass Cannabis eine milde Antimalaria-Aktivität aufweist. Tatsächlich konnte Cannabis also die symptomatischen Erscheinungen der Malaria eindämmen und damit den Krankheitsverlauf klar abschwächen.
Fazit
Malaria ist eine der Krankheiten, die die meisten Menschenleben dieser Welt auf dem Gewissen hat. Glücklicherweise gibt es in der modernen Medizin bereits Medikamente, mit denen sich die Malaria ziemlich gut bekämpfen lässt. Begleitend zu einer solchen Therapie ließe sich Cannabis jedoch gegebenenfalls einsetzen, das sollte man mit seinem Arzt abklären.
Ansonsten muss man sagen, dass Malaria insbesondere arme Regionen dieser Welt befällt. Für diese Regionen ist es wichtig, dass sie besonders günstige Medikamente kriegen, da sie sich womöglich die teuren Medikamente nicht leisten können. Da Cannabis eine Pflanze ist, die in tropischen Regionen, wo die Malaria eben am verbreitetsten ist, wild wachsen kann, stellt es vermutlich das günstigste und effizienteste Möglichkeit für diese Regionen dar. Deswegen ist Cannabis in diesen Regionen von Bedeutung im Kampf gegen Malaria, auch wenn es nur darum geht, die Symptome abzuschwächen.