Im Rahmen der Mitochondriopathie werden die Mitochondrien der menschlichen Zellen angegriffen. Ihre Aufgabe besteht darin, Energie zu erzeugen, die wir dann im Alltag verbrauchen. In der Regel tritt diese Krankheit bereits im jungen Alter auf und die Symptome erstrecken sich von eingeschränkter körperlicher Belastbarkeit bis hin zu starken neurologischen Schäden.
Über die Krankheit
Bei der Mitochondriopathie sind die Mitochondrien geschädigt. Die Mitochondrien sind dazu da, Energie für den Organismus zu erzeugen. Hierfür werden innerhalb der Mitochondrien beispielsweise Glucosemoleküle oder Fettsäuren gespalten. Durch die Mitochondriopathie wird die sogenannte Atmungskette gestört, bestimmte Proteine, die an der Umsetzung von Fett und Glucose zu Energie beteiligt sind, funktionieren falsch. Dadurch wird die Energiegewinnung beeinträchtigt.
Man hat bereits herausfinden können, dass eine Mutation im Erbgut für die Mitochondriopathie verantwortlich ist. Normalerweise nimmt man die ersten Anzeichen im Kindes- oder Jugendalter war. Rund 12 von 100.000 Menschen sollen an dieser Erkrankung leiden.
Symptome
Es gibt in der Medizin unterschiedliche Formen der Mitochondriopathie, die dementsprechend mit unterschiedlichen Symptomen auftreten. In der Regel kann man jedoch bei allen Formen folgende Symptome feststellen:
- kleine Körpergröße
- Muskelschwäche
- niedrige körperliche Belastbarkeit
- Probleme mit den Augenmuskeln
- Diabetes mellitus
- Epilepsie
Diese Symptome haben die meisten Formen gemein. Welche Symptome darüber hinaus auftreten, hängt ganz vom jeweiligen Fall ab. Beispielsweise gibt es eine Form, die sich MELAS-syndrom nennt. Hier vermerkt man häufig Krampfanfälle und Demenz. Im Rahmen dieser bestimmten Form des Syndroms muss der Körper Energie herstellen, ohne auf die Atmungskette der Mitochondrien zurückzugreifen. Infolgedessen treten gelegentlich Situation ein, die glatt mit einem Schlaganfall zu verwechseln sind.
Die Diagnose der Mitochondriopathie
Wie bei jeder Krankheit, muss der Arzt zu Anfang einer Anamnese durchführen, um die Krankheitsgeschichte des Patienten zu erheben. Hierfür muss er Fragen stellen, die wie folgt aussehen könnten:
- Welche Beschwerden haben Sie?
- Seit wann haben Sie diese Beschwerden?
- Werden die Beschwerden stärker, wenn Sie sich körperlich belasten?
- Schmerzen Ihre Muskeln?
- Leiden Sie gelegentlich unter epileptischen Anfällen?
- Sind Sie der einzige in Ihrer Familie mit diesen Problemen?
Über diese Fragen kann ein Verdacht auf die Mitochondriopathie entstehen. Besteht erstmal dieser Verdacht, werden weitere Diagnosemethoden angesetzt. Beispielsweise kann man Bluttests durchführen, bei denen bestimmte Stoffwechselprodukte gemessen werden. Ein Elektrokardiogramm kann über die Schäden in den Organen aufklären. Da Augenmuskeln besonders bei der Mitochondriopathie betroffen werden, sollte ein Augenarzt auch diese untersuchen. Um bestimmte Nebenerscheinungen zu verhindern, sollten die Hormone im Körper regelmäßig gemessen werden. Zu häufig stellen sich Probleme im Hormonhaushalt bei Betroffenen der Mitochondriopathie ein.
Eine komplett sichere Diagnose erfährt man, wenn man sich einer Muskelbiopsie unterzieht. Hier wird lediglich eine kleine Gewebeprobe aus einem Muskel entnommen.
Wichtig: Erzähl es der Familie
Hierbei handelt sich um eine erbliche Erkrankung, die sehr häufig von der Mutter an ihre Kinder weitervererbt wird. Wenn in einer Familie ein solcher Fall bekannt wird, sollte man seine nächsten Verwandten erst mal darüber informieren. Anschließend kann man eine entsprechende Beratungsstelle aufsuchen, damit diese einen Stammbaum der Familie anfertigt und ermitteln kann, wer alles an der Erkrankung leiden könnte. Dadurch kann man zum einen den Verwandten helfen, indem sie einem starken Krankheitsverlauf verbeugen. Darüber hinaus kann man jedoch auch schauen, ob es machbar ist, dass die eigenen Kinder diesem Risiko nicht ausgesetzt werden.
Behandlungsmethoden
Zur Behandlung kann man einige Medikamente einnehmen, um den Stoffwechsel innerhalb der Mitochondrien anzukurbeln. Hierzu zählen Antioxidantien, das Vitamin B1 oder das Vitamin B2. Ansonsten kann man noch gegen die Symptome der Erkrankung vorgehen, Antikonvulsiva helfen gegen epileptische Anfälle. Sind die Muskeln zu aktiv, kriegt man Botulinumtoxin, sind sie zu steif Dopamin. Leidet man an schlaganfallähnlichen Anfällen, kann Cortison weiterhelfen.
Setzen sollte man als Betroffener unbedingt auf Ausdauersport. Jeder Betroffene kann sich freuen: Man sollte keineswegs die maximale Belastung im Sport anstreben. Es geht viel eher darum, den Stoffwechsel ein wenig anzuregen, schnelles Spazierengehen oder entspanntes Joggen wirken Wunder.
Wem die epileptischen Anfälle zu viel werden, der kann einfach auf mehr Fette und weniger Kohlenhydrate in der Ernährung setzen. Diese Ernährungsweise wird als ketogen bezeichnet und empfiehlt sich sehr wohl für Betroffene Mitochondriopathie, da sie an und für sich jedoch nicht die gesündeste Ernährungsweise ist, sollte man das vorher mit dem Arzt abklären.
Medizinisches Cannabis im Einsatz
Man hat erstmals bemerkt, dass Cannabis bei der Mitochondriopathie helfen kann, da Cannabis bei einigen Betroffenen sehr gut gegen die epileptischen Anfälle aushelfen konnte. Zum einen treten weniger Anfälle auf, man kann diese jedoch auch viel besser bewältigen, als wenn man zuvor kein Cannabis konsumiert hat.
Wichtig ist darüber hinaus, dass einige Betroffene der Mitochondriopathie mit chronischen Schmerzen zu kämpfen haben. Die Muskeln sind durchgehend ausgepowert und man fühlt sich immer schlapp. Um gegen die Muskelschmerzen vorzugehen, empfiehlt sich medizinisches Cannabis, da es im Vergleich zu den meisten anderen Schmerzmitteln kaum Nebenwirkungen aufweist und tatsächlich extrem effektiv ist. Durch die Kombination von CBD und THC wird durch Ersteres der Schmerz im Körper unterdrückt und durch das THC wird die Verbindung zum Schmerzen im Gehirn gekappt.
Beeindruckend ist, dass anscheinend der Konsum von Cannabis den Mitochondrien direkt dabei hilft, den Stoffwechsel zu beschleunigen. Wie wir vorhin sehen konnten, helfen Antioxidantien dabei, die Atmungskette aufrechtzuerhalten. Nun haben zahlreiche Cannabinoide zum Teil sehr intensive antioxidative Eigenschaften. Diese wirken entsprechend auf die Mitochondrien ein und sorgen für einen besseren Stoffwechsel.
Da es sich bei der Mitochondriopathie um eine sehr seltene Krankheit handelt, sind noch nicht allzu viele Forschungsergebnisse veröffentlicht worden. Sicherheit, dass Cannabis tatsächlich hilft, bringt aber der US-Bundesstaat Georgia. Unter Insidern ist dieser Bundesstaat bekannt, liberal mit Drogen umzugehen, man kann ihn also als einen Vorreiter aus Amerika betrachten. In diesem Bundesstaat steht die Mitochondriopathie auf der Liste der für medizinisches Cannabis genehmigten Krankheiten.
Fazit
Die Mitochondriopathie ist eine seltene Krankheit, die unter Umständen sehr grausam werden kann. Es lässt sich nur sehr schwer vorhersagen, wie die Krankheit verlaufen wird. Einige merken nicht mehr davon, als dass sie unter körperlicher Belastung schnell ihre Power verlieren. Andere sind jedoch kleinwüchsig, können sich kaum bewegen, haben gelegentlich epileptische Anfälle und dergleichen.
Dementsprechend wichtig ist es, diese Krankheit gut zu therapieren. Auf der einen Seite sollte man gegen die Krankheit selbst vorgehen, die Symptome zu verbessern, darf man dabei jedoch nicht vergessen. Folglich soll es jedem empfohlen sein, mindestens den Versuch zu wagen, sich mit medizinischem Cannabis zu therapieren. Verlieren kann man nichts, nur etwas dazugewinnen.