Die Refluxkrankheit, auch bekannt als gastroösophageale Refluxkrankheit, befördert in regelmäßigen Abständen den säurehaltigen Mageninhalt in die Speiseröhre. Rund jeder fünfte Mensch in Deutschland ist von dieser Erkrankung betroffen. Typische Symptome dieser Erkrankung sind Sodbrennen sowie typische Schmerzen direkt hinter dem Brustbein, die insbesondere beim Liegen auftreten. Medizinisch wurde die Krankheit bereits ausgiebig bearbeitet, es gibt genaue Diagnose- und auch Therapiemethoden. Als extrem hilfreich hat sich medizinisches Cannabis gezeigt.
Was ist die Refluxkrankheit?
Grundsätzlich ist es normal, dass gelegentlich der Magensaft zurück in die Speiseröhre fließt. Bei Betroffenen der Refluxkrankheit wird jedoch übermäßig viel des Mageninhalts in die Speiseröhre gepumpt, was zu lästigen Beschwerden führen kann.
Der Mageninhalt ist für die Speiseröhre ziemlich problematisch. Der saure pH-Wert zwischen eins und vier hilft, schädliche Stoffe zu zerstören und Schädlinge abzutöten. Die Speiseröhre kommt jedoch im Gegenteil zum Magen nicht mit diesem sauren Milieu klar. Die Schleimhäute sind unterschiedlich aufgebaut. Der saure Mageninhalt greift also die Schleimhäute in der Speiseröhre an, wodurch die typischen schmerzhaften Symptome in Erscheinung treten.
Die Speiseröhre verläuft durch eine kleine Öffnung im Zwerchfell, welche in der Regel die Ursache für die Refluxkrankheit in sich birgt. In diesem Teil der Speiseröhre befinden sich Schließmuskeln, welche dafür Sorge tragen sollen, dass sich die Speiseröhre nach dem Schlucken wieder schließt. Bei Betroffenen dieser Erkrankung sind diese Schließmuskeln gestört.
Wenn man liegt oder sich bückt, gelangt der saure Mageninhalt in die Speiseröhre, weil diese Schließmuskeln nicht mehr dazu imstande sind, die Speiseröhre vollkommen abzudichten. Die Magensäure setzt sich zu einem großen Teil aus der sauren Salzsäure zusammen, welche nun die Schleimhäute der Speiseröhre angreift. Über einen kurzen Zeitraum hinweg muss das nicht schlimm sein, je länger der Kontakt jedoch besteht, umso größer wird der Schaden. Eine mögliche Konsequenz ist beispielsweise, dass eine schmerzhafte Entzündung eintritt.
In der westlichen Gesellschaft sind zwischen 10 und 20 % aller Menschen von dieser Erkrankung betroffen. Frauen leiden öfter unter ihr als Männer. Mit höherem Alter nimmt auch das Vorkommen dieser Erkrankung immer weiter zu, Babys und Kleinkinder sind kaum betroffen.
Die zwei Typen NERD und ERD
Man unterscheidet unterschiedliche Typen der Refluxkrankheit danach, ob sie eine Schleimhautveränderung bewirken. Wenn die Krankheit keine Schleimhautveränderung erzeugt, spricht man von einer nicht-erosiven gastroösophagealen Refluxkrankheit (NERD). Ungefähr 60 % aller Fälle der Refluxkrankheit sind dieser Typ. Durch eine Gewebeprobe kann man herausfinden, ob es sich nicht stattdessen um die sogenannte erosive Refluxkrankheit (ERD) handelt, welche mit einer Schleimhautveränderung einhergeht.
Primäre und sekundäre Refluxkrankheit
Es findet eine weitere Unterscheidung innerhalb der Refluxkrankheit statt. So gibt es die primäre sowie die sekundäre Form. Beide Formen müssen entweder nachweisen, dass die Funktion des unteren Schließmuskels der Speiseröhre gestört oder dass die Beweglichkeit der Speiseröhre eingeschränkt ist. Schlussendlich bedeutet das, dass sich die Speiseröhre nicht mehr von selbst reinigen kann. So bewegt sich die Speiseröhre im Normalfall, um überschüssige Magensäure schnellstmöglich zu beseitigen. Wenn sie sich jedoch nicht mehr wie gehabt bewegen kann, so besteht zu lange der Kontakt zwischen Magensäure und Schleimhaut, was zu Schäden führen kann.
Die primäre Refluxkrankheit
Diese Form tritt bei Weitem am häufigsten auf. Der Begriff primär soll aussagen, dass man nicht einwandfrei ausmachen kann, worin die Ursache für die Refluxkrankheit liegt. Man weiß ausschließlich, dass der untere Schließmuskel der Speiseröhre nicht mehr ausreichend dazu imstande ist, die Speiseröhre abzudichten.
Einige Faktoren können das Entstehen dieser Erkrankung erleichtern. Hierzu zählt der übliche Übeltäter Übergewicht, bestimmte Ernährungsgewohnheiten, eine künstliche oder natürliche Schwächung des Zwerchfells oder Probleme der Schutzmechanismen der Speiseröhre.
Die sekundäre Refluxkrankheit
Wenn die sekundäre Refluxkrankheit vorliegt, so ist die Ursache der Erkrankung bekannt. Diese Form der Refluxkrankheit ist seltener verbreitet als die erste. Interessanterweise entsteht bei der Hälfte aller Frauen, die sich im letzten Drittel ihrer Schwangerschaft befinden, diese Refluxkrankheit. Grund dafür ist der erhöhte Druck im Bauchraum: Die Ursache ist also bekannt, ergo es handelt sich um die sekundäre Refluxkrankheit.
Häufig kam es ebenfalls vor, dass eine anatomische Veränderung der Speiseröhre zur Refluxkrankheit geführt hat. Entstanden ist diese Veränderung öfter durch Krankheiten des Verdauungstraktes.
Die typischen Symptome
Es gibt einige typische Symptome, die mit der Refluxkrankheit einhergehen. Das Auftreten einzelner Symptome sollte einem ansonsten gesunden Menschen nichts ausmachen. In der Regel liegt dann tatsächlich diese Krankheit vor, wenn mehrere der genannten Symptome in zeitlich kurzen Abständen auftreten.
Sodbrennen
Das typischste Symptom dieser Krankheit ist das Sodbrennen. In der Regel verstärkt sich dieses Gefühl, wenn man sich hinlegt oder kopfüber bückt. Durch die Schwerkraft kann mehr des Mageninhalts in die Speiseröhre gelangen, wodurch sich direkt die Schmerzen verschlimmern. Dabei befällt dieses Symptom zahlreiche Menschen von Industriestaaten, es zählt zu den häufigsten Magen-Darm-Beschwerden. Verstärkt wird es durch den häufigen Konsum von Alkohol, Kaffee, Nikotin oder durch dauerhaften Stress.
Druck in der Brust
Einige Betroffene der Refluxkrankheit denken anfangs, dass ihr Herz Schmerzen ausstrahlt. Sie empfinden ein bestimmtes Druckgefühl direkt hinter dem Brustbein. Wer diesen Schmerz verspürt, sollte umgehend einen Arzt aufsuchen, da es sich schlimmstenfalls auch um einen Herzinfarkt handeln kann. Weitere Hinweise sollten dann Aufschluss darüber geben, welche Ursache das Druckgefühl hat. Dieser Schmerz wird in der Regel als extrem unangenehm empfunden und intensiviert sich, nachdem man große Mahlzeiten zu sich genommen hat.
Schluckbeschwerden
Durch das erhöhte Vorkommen an Magensäure wird die Speiseröhre verletzt. Dadurch können erheblich schneller Entzündungen auftreten. Bakterien empfinden die kaputten Stellen der Magenschleimhaut als perfekten Nährboden und nisten sich dort ein. Infolgedessen treten häufig Schluckbeschwerden auf. Wenn man anschließend isst, wird die Speiseröhre dadurch nur zusätzlich gereizt. Typisch ist das Gefühl von einem Kloß im Hals, der einfach nicht weggehen will. Andere empfinden eher ein Trockenheitsgefühl, welches sich über lange Zeit erhält. Selbst das Trinken großer Mengen Flüssigkeiten kann nicht helfen.
Mundgeruch
Wie bereits erwähnt, nisten sich vermehrt Bakterien auf der verletzten Schleimhaut ein. Bakterien tragen leider die Eigenschaft in sich, Gerüche zu produzieren, die der Betroffene anschließend ausatmen darf. Wenn die Nahrung verdaut wird, entstehen Gase im Magen. Erneut ist das eigentlich komplett normal, bei Betroffenen der Refluxkrankheit entstehen jedoch überproportional viele Gase. Wenn nun ein Patient an einer Schwäche des unteren Schließmuskels leidet, so gelangen diese Gase rasch nach oben durch die Speiseröhre. Dieses Phänomen kennt man als Aufstoßen, bei dem ein wenig Säure spürbar in die Magensäure gelangt. Wenn dieses Phänomen öfter vorfällt, kann die Refluxkrankheit die Ursache dafür sein.
Husten
Die Regel ist das zwar nicht, bei einer Reihe an Patienten kann jedoch die Magensäure bis in die Atemwege kommen. Hierdurch werden die Atemwege gereizt und geschädigt, was letzten Endes zu Hustenreiz führt. Betroffene müssen chronisch husten, insbesondere in der Nacht sind sie davon betroffen, da sie liegen.
Damit einhergehen kann darüber hinaus eine Entzündung des Kehlkopfes, die mit Heiserkeit verbunden ist. Wenn man die Magensäure tatsächlich einatmet und sie in die Atemwege gelangt, können sich auf ihr hervorragend Bakterien ansammeln. Nicht selten artet das in einer Lungenentzündung aus, welche insbesondere bei älteren Menschen lebensbedrohlich sein kann.
Viele Ursachen für den Reflux
Menschen können so einiges falsch machen, um anschließend an der Refluxkrankheit zu leiden. Was die primäre Refluxkrankheit betrifft, so sind die Ursachen noch nicht vollends geklärt. Fest steht zwar, dass der untere Schließmuskel der Speiseröhre erschlafft, den Grund muss man jedoch noch erforschen. Dafür gibt es so einige Stellschrauben, mit denen man die Problematik eindämmen kann.
Von großer Bedeutung ist hier die Ernährung. Es gibt bestimmte Nahrungsmittel, welche den Schleimhäuten der Speiseröhre schaden und den Magen dazu bringen, Säure im Übermaß zu produzieren. Übliche Vertreter dieser Nahrungsmittel sind Kaffee, sehr fette oder sehr süße Speisen sowie Alkohol. Nikotin, Stress und Koffein sind ebenfalls nicht hilfreich. Alkohol ist besonders schlimm, da es die Beweglichkeit bestimmter Teile der Speiseröhre einschränken kann, wodurch sich die Krankheit nur weiter verschlimmert.
In 90 % aller Fälle der Refluxkrankheit liegt noch ein Zwerchfellbruch vor. Das Zwerchfell ist jedenfalls ein großer Atemmuskel, welcher sich zwischen dem Brustkorb und dem Bauchraum befindet. Sie trägt drei Löcher in sich, durch eine verläuft die Speiseröhre. Die Löcher stellen dabei natürliche Schwächen des Zwerchfells dar, die gerne zu Problemen führen.
Bei einem Zwerchfellbruch wird der Magen durch die Öffnung für die Speiseröhre gepresst, wodurch er sich teilweise im Brustkorb befindet. Hierdurch wird der untere Schließmuskel der Speiseröhre stark gedehnt und das Entstehen der Refluxkrankheit begünstigt. Man kann jedoch auch einen Zwerchfellbruch erleiden, ohne direkt mit der Refluxkrankheit zu kämpfen zu haben.
Eine weitere Stellschraube ist der sogenannte His-Winkel. Dieser ist der Winkel, mit dem die Speiseröhre in den Magen gelangt. In der Regel sollte dieser zwischen 50 und 60 Grad betragen, wenn er darüber hinaus steigt, gelangt leichter Magensäure in die Speiseröhre.
Bei der sekundären Refluxkrankheit ist die Ursache nun bekannt. In der Regel liegt entweder eine Veränderung des Körpers als Ursache vor oder eine andere Krankheit.
So entsteht die sekundäre Refluxkrankheit vielfach bei Schwangerschaften. 50 % der Frauen erleiden eine Druckerhöhung im Bauchraum, wodurch der Mageninhalt leicht in die Speiseröhre zurückfließen kann. Mit dem Fortschritt der Schwangerschaft wird das Auftreten der Refluxkrankheit immer wahrscheinlicher, da sich durch den Bauchumfang der Druck im Bauchraum immer weiter erhöht. Der untere Schließmuskel der Speiseröhre haltet dem nicht mehr stand und lässt zunehmend mehr Magensäure durch. In der Regel bildet sich die Refluxkrankheit mit den Jahren nach der Schwangerschaft zurück, ohne dass man in das Geschehen eingreifen muss.
Organische Erkrankungen können jedoch ebenfalls als Ursache dienen. In der Regel bewirken die Krankheiten, dass sich der Magenausgang verengt. Dadurch wird der Mageninhalt erschwert in den Dünndarm fortgeleitet und staut sich zunehmend auf. Magentumore führen ebenfalls gelegentlich zur Refluxkrankheit. Wenn sich der Mageninhalt anstaut, erhöht sich fortschreitend der Druck und es passiert immer schneller, dass der Mageninhalt in die Speiseröhre rutscht.
In sehr seltenen Fällen verhärtet sich das Bindegewebe in der Speiseröhre, wodurch sich die Beweglichkeit der Muskulatur dieser verringert. Im selben Maße verringert sich die Fähigkeit der Speiseröhre, sich selbst zu reinigen. Eine Achalasie bewirkt dasselbe, letzten Endes verringert sich die Beweglichkeit der Speiseröhre und die Refluxkrankheit wird begünstigt.
Diagnose
Wenn der Verdacht auf die Refluxkrankheit besteht, sollte man entweder zum Hausarzt oder zum Facharzt für Innere Medizin. Überlegen sollte man sich am besten im Voraus, wie man seine Symptome am detailliertesten beschreiben kann. Man sollte auch unbedingt vorhandene Vorerkrankungen nennen, da diese ein schnelleres Fazit ermöglichen. Der Arzt wird zu Anfang einer Anamnese durchführen, um die Krankengeschichte des Patienten zu erheben. Dabei sind Fragen nach folgendem Muster üblich:
- Verspüren Sie gelegentlich Sodbrennen?
- Stoßen Sie häufiger auf?
- Nehmen die Schmerzen zu, wenn Sie liegen oder sich bücken?
- Haben Sie Probleme beim Schlucken?
- Verspüren Sie Druckgefühle im Hals?
- Haben Sie Reizhusten festgestellt, der insbesondere in der Nacht häufig auftritt?
- Haben Sie häufiger Mundgeruch?
- Konsumieren Sie Kaffee, Alkohol oder Nikotin?
Im Anschluss dazu wird eine körperliche Untersuchung erfolgen, in welcher der behandelnde Arzt unterschiedliche Aspekte abklären kann. So kann er das Herz abhören oder sich den Mundraum anschauen. Eine Magenspiegelung oder eine Langzeit-pH-Metrie, welche mindestens über 24 Stunden erfolgen muss, ermöglichen meistens die einwandfreie Diagnose.
Wie behandeln?
Auf mehrere Wege kann man die Refluxkrankheit behalten. In der Regel hilft es am meisten, wenn man die eigenen Ernährungsgewohnheiten und den Lebensstil umstellt. Durch Medikamente lassen sich 90 % der Betroffenen erfolgreich therapieren. Wenn es nicht mehr anders geht, kann eine Operation Wunder wirken.
Grundlegende Maßnahmen
Wer an der Refluxkrankheit leidet, sollte einige grundsätzliche Dinge beachten. So ist das Tragen von sehr engen Hosen tabu, da hierdurch lediglich der Druck im Bauchraum erhöht wird und mehr Magensäure in die Speiseröhre gelangt. Ferner hilft es den meisten, wenn sie sich etwa ein Kissen unter ihren Rücken legen, wenn sie schlafen. Wichtig ist nur, dass der Oberkörper im Vergleich zum Oberkörper leicht erhöht liegt, damit die Schwerkraft den Mageninhalt nicht in die Speiseröhre drückt. Wer an Übergewicht leidet, sollte unbedingt abnehmen. Körperliche Aktivität trägt weiter dazu bei, dass sich die symptomatischen Erscheinungen vermindern.
Die richtige Ernährung
Verdauungsstörungen gehen nicht selten mit der Refluxkrankheit einher. Was die meisten Betroffenen gut wegstecken, ist eine Ernährung, gut gefüllt mit Proteinen. Diese regen den Magen zur Produktion eines bestimmten Hormons namens Gastrin an. Dieser hilft dem Schließmuskel der Speiseröhre, damit dieser den Magen besser abdichten kann.
Allerdings wird auch die Produktion von Magensäure durch das Gastrin angeregt. Man sollte darüber hinaus darauf achten, zielgerichtete Nahrungsmittel zu konsumieren. Die reine Menge an aufgenommener Nahrung kann ebenfalls die Beschwerden der Erkrankung beeinflussen. Auf jeden Fall sollte man kleinere Portionen größeren Portionen vorziehen. Was Kohlenhydrate und Fette angeht, sollte man diese auf einem Minimum halten. Bevor man zu Bett geht, sollte man einige Stunden lang nichts mehr gegessen haben, damit der Magen möglichst leer ist.
Vermeiden Sie alltägliche Gifte
Essenziell ist, dass man fortan auf Alkohol komplett verzichtet. Dieser greift direkt die Schleimhaut an und vergrößert damit nur das Problem. Zum anderen wird die Erschlaffung des Schließmuskels nur weiter begünstigt. Häufig ist Alkohol maßgebend an der Ausbildung der Refluxkrankheit beteiligt.
Unsicher ist sich die Forschung dem hingegen beim Einfluss von Kaffee. Koffein regt nachgewiesenermaßen die Magensäureproduktion an, wodurch sich die Schleimhaut zunehmend reizt. Zudem kann Koffein die Produktion von Gastrin verstärken, welches dafür sorgt, dass sich der Schließmuskel der Speiseröhre besser abdichten kann. Jeder Betroffene der Refluxkrankheit sollte daher einfach probieren, wie gut man selbst den Konsum von Kaffee in welchen Mengen wegstecken kann.
Ein richtiger Übeltäter ist darüber hinaus das Rauchen. Das Nikotin regt direkt die Produktion der Magensäure an, in Verbindung mit seinen weiteren negativen Eigenschaften verschlimmert sich das Krankheitsbild nur. Besonders achtgeben sollten diejenigen, die gleich mehrere dieser schädlichen Substanzen konsumieren. Ganz gleich, welche anderen Therapieansätze dazu gewählt werden, diese Stellschraube hier ist unvergleichbar wichtig.
Medikamente gegen die Magensäure
Protonenpumpenhemmer verwendet man in erster Linie, um die Refluxkrankheit zu therapieren. Ein typischer Vertreter dieser Medikamente ist das Pantoprazol. Derartige Medikamente sind gut verträglich und sorgen bei den wenigsten Menschen für Probleme. Sage und schreibe 90 % der Betroffenen behaupten, durch diese Medikamente keinerlei Beschwerden mehr zu haben.
Dabei sollte man mit hohen Dosen der Medikamente einsteigen und die Menge sukzessive verringern. Die Hälfte aller Patienten, die das Medikament komplett absetzen, erfahren eine Wiederkehr der Refluxkrankheit.
Hilfreich ist ebenfalls der Wirkstoff Domperidon, welcher die Bewegungen des Magens in Richtung Dünndarm verstärkt. Hierdurch kann der Mageninhalt besser abfließen und gelangt seltener in die Speiseröhre. Ferner kann man magensäurereduzierende Medikamente verwenden, die am Grundpfeiler des Problems angreifen.
Weitere Methoden
Die weiteren Therapieansätze erstrecken sich von Operationen hin zu Kamillentee. Jede einzelne Methode hat ihre Daseinsberechtigung, im Detail müssen wir an dieser Stelle jedoch nicht mehr auf sie eingehen. Stattdessen werden wir uns nun mit dem Cannabis beschäftigen und uns vergegenwärtigen, weshalb dieses hilfreich ist.
Studie belegt Erfolg
Im Rahmen einer randomisierten kontrollierten Studie hat man untersucht, welchen Einfluss THC auf die Refluxkrankheit von Hunden und Menschen hat. Hierfür hat man Hunden und Menschen THC verabreicht: einmal mitsamt einem CB1-Rezeptor Antagonisten und einmal ohne. Was den Menschenversuch angeht, so hat man 18 Freiwilligen 10 und 20 mg THC verabreicht. Kontrolliert wurde diese Gruppe mit einer anderen, die lediglich Placebos erhielt. Anschließend hat man untersucht, welchen Einfluss auf die Refluxkrankheit ausgeübt wird.
Es hat sich herausgestellt, dass sich der Rückfluss des Mageninhalts bei beiden Spezies effektiv verringert hat. Diese Studie belegt also einwandfrei, dass Cannabis sehr wohl im Kampf gegen die Refluxkrankheit helfen kann.
Wie Cannabis hilft
Was gastrointestinale Probleme angeht, hat sich medizinisches Cannabis bereits häufiger bewährt. So setzt man es häufig im Kampf gegen Übelkeit ein, die beispielsweise mit der Chemotherapie einhergeht. Gegen Appetitlosigkeit lässt sich die Pflanze ebenfalls verwenden.
Wie üblich wirken die Cannabinoide über das Endocannabinoid-System. Im Verdauungstrakt hat dieses Endocannabinoid-System Einfluss auf gleich mehrere Funktionen aus. So kann Cannabis Folgendes:
- Verringert Entzündung, die mit der Refluxkrankheit entstehen
- Reduziert die Abgabe von Magensäure
- Lindert die Schmerzen
- Entspannt den Bauch und die Speiseröhre
Im menschlichen Verdauungsapparat befinden sich eine Menge Cannabinoid-Rezeptoren, weshalb der Einfluss der Cannabinoide auf diesen Teil des Körpers sehr hoch ist.
An erster Stelle hilft der Konsum von medizinischem Cannabis gegen das typische Sodbrennen oder das Druckgefühl im Brustbein. Nachgewiesenermaßen ist Cannabis ein sehr gutes Analgetikum, also ein Schmerzmittel. Insbesondere gegen chronische Schmerzen hilft Cannabis.
Durch das vermehrte Auftreten von Magensäure in der Speiseröhre entstehen dort typische Schmerzen, welche Cannabis vermindern kann. Durch die Säure in der Speiseröhre entsteht nicht selten Übelkeit. Dass Cannabis gegen Übelkeit hilft, beweist eine Studie, bei der man Patienten der Chemotherapie untersucht hat. Einigen verabreichte man THC, anderen ein Placebo. Jeder, der mit THC therapiert wurde, empfand eine Verminderung seiner Übelkeit. Dabei wird dieser Effekt nicht ausschließlich auf das THC zurückgeführt, das CBD hat ebenfalls Anteil daran.
Ursache für die meisten Schmerzen der Refluxkrankheit sind Entzündungen, die in der Speiseröhre hervorgerufen werden. Zahlreichen Cannabinoiden der Hanfpflanze wurde bereits nachgewiesen, dass sie gegen Entzündungen helfen können. Besonders wichtig dafür ist das CBD. Das psychoaktive THC bewirkt also auf der einen Seite bereits eine Linderung der Schmerzen, worüber hinaus noch die Entzündung bekämpft wird, wodurch die Schmerzen überhaupt immer weiter zurückgehen.
Wer an dieser Krankheit leidet, empfindet häufig Stress, der sich sogar zu sozialen Ängsten ausbauen kann. Derartige Phänomene lassen sich bei einigen Krankheiten beobachten. Die natürliche Resilienz des Betroffenen kann eine negative Entwicklung bereits verhindern, der Konsum von medizinischem Marihuana macht es jedoch noch leichter.
Über medizinisches Cannabis als Medikament
Im Vergleich zu den meisten anderen Medikamenten weist kaum ein anderes Medikament so viele Vorteile auf wie medizinisches Cannabis. So wirkt es schmerzstillend, bildet jedoch keine Abhängigkeit aus. Während die meisten anderen Schmerzmittel mit der Zeit eine mehr oder weniger stark ausgeprägte Abhängigkeit hervorrufen, ist das beim Cannabis nicht der Fall.
Überdies schädigt der Konsum den eigenen Körper in keiner Art und Weise. Wenn man Cannabis in altbackenen Joints raucht, wird zugegebenermaßen die Lunge stark belastet. Wer jedoch Cannabis auf eine gesunde Art und Weise konsumiert, schadet seinem Körper nicht.
Zu guter Letzt hat Cannabis kaum Nebenwirkungen. So sind typische Nebenwirkungen ein trockener Mund, Hunger, rote Augen, Verwirrtheit und eine verkürzte Reaktionszeit. Diese Nebenreaktionen zeichnen jedoch die psychoaktive Wirkung bester Strains aus und werden beim Konsum häufig als amüsant empfunden.
Fazit
Wie wir gesehen haben, kann man die zahlreichen lästigen Beschwerden der Refluxkrankheit zum Teil stark mit Cannabis einschränken. Bevor man sich irgendwelche chemischen Medikamente unterordnet, sollte man dem Cannabis vielleicht eine Chance geben.
Wer dabei noch nicht den bürokratischen Aufwand auf sich nehmen will, direkt medizinisches Cannabis zu beantragen, kann gegebenenfalls mit CBD Produkten einsteigen. Diese können einem bereits ein Gefühl der Hanfpflanze vermitteln, wobei selbstverständlich keinerlei psychoaktive Inhaltsstoffe enthalten sind und diese in zu kleinen Anteilen. Im besten Falle sollte man immer probieren, Produkte auf Basis von CBD oder THC von der eigenen Krankenkasse erstattet zu bekommen.