Die Amyloidose ist eine Erkrankung, bei welcher ein bestimmtes Protein namens Amyloid im Rückenmark produziert wird. Anschließend lagert sich dieses Protein in Organen und im menschlichen Gewebe ein und verursacht dort eine Reihe an Problemen. Gegen die Amyloidose gibt es keine Heilung, man probiert lediglich die Produktion des entsprechenden Proteins unten zu halten und die Symptome zu unterdrücken. Dennoch kann diese Krankheit tödlich enden, insbesondere da sie Einfluss auf viele menschliche Organe nimmt.
Wie entstehen Amyloidosen?
Gleich über mehrere Arten und Weisen kann die Amyloidose entstehen. Man spricht von einer primären Amyloidose, wenn man keinen Grund für das Entstehen der Krankheit findet. Gegebenenfalls ist die Medizin noch nicht weit genug, um dem Grund auf die Schliche zu kommen oder die Medizin weiß noch nicht, dass dieser bestimmte Grund eine Amyloidose verursachen kann. Häufig findet man als Verursacher unterschiedliche Krebsarten. Familiär kann die Krankheit ebenfalls übertragen werden, da sie vererbbar und folglich in den Genen verankert ist.
Die Formen der Amyloidose
Es gibt verschiedene Formen dieser Erkrankungen, da die Proteine unterschiedlich aussehen können. Nur eine Minderheit der Amyloidosenformen ist wirklich gefährlich für die Gesundheit. Die jeweilige Form hängt davon ab, welches bestimmte Protein gebildet wird und wo sich dieses sammelt. Wenn es sich um eine lokalisierte Erkrankung handelt, befinden sich die angesammelten Proteine an einer Stelle. Bei der systematischen Form treten mehrere Cluster von Amyloiden im Körper auf. Um ein wenig ins Detail einzutauchen, wollen wir uns drei typische Formen dieser Erkrankung anschauen.
AL Amyloidose
Der bekannteste Typ ist die AL Amyloidose. In den USA werden jährlich 4500 neue Fälle dieser Erkrankung diagnostiziert. Im Regelfall bilden Menschen im Alter von 50 bis 80 Jahren diese Krankheit aus. Einzelne Fälle sind von Menschen Ende 20 bekannt. Mögliche Ursachen für das Entstehen dieser Erkrankung können Krankheiten im Rückenmark sein. Darüber hinaus kann man klar feststellen, dass mehr Männer als Frauen an dieser Erkrankung leiden. Zwei Drittel aller Betroffenen sind männlich.
AA Amyloidose
Diese Amyloidose entsteht lediglich als Reaktion auf eine andere Erkrankung, hat also immer einen sekundären Grund. Chronische Entzündungen im Körper bzw. chronische Entzündungserkrankungen liegen der AA Amyloidose häufig zugrunde. Im Verlauf der Erkrankung fängt die Leber an, ein bestimmtes Amyloid namens SAA in stark übertriebenen Mengen zu produzieren.
Diese Reaktion ist natürlich und auch gut für den Menschen. Das Problem besteht darin, dass die Entzündung über einen sehr langen Zeitraum bestehen bleibt. In diesem Fall spaltet sich ein sehr kleiner Teil des SAA Proteins ab. Man bezeichnet dieses kleine Teil als AA Protein. Während das SAA Protein normale Arbeit verrichtet, sammelt sich das AA Amyloid im menschlichen Gewebe an und verursacht Probleme.
Vererbbare Amyloidose
Hierbei handelt es sich um eine systemische Amyloidose, sie sammelt sich also an mehreren Orten im Körper an. Diese Krankheit wird über genetische Mutationen weitervererbt. Die Mutation ist dafür verantwortlich, dass ein falsch angeordnetes Amyloid Protein entsteht. Wenn diese falsch strukturierten Amyloid Proteine in den Organismus gelangen, sammeln sie sich in den Organen an, verhindern deren einwandfreie Funktion und beschädigen sie im schlimmsten Falle auch noch.
Interessanterweise wird man mit der Genmutation in der Regel bereits geboren, sie äußert sich jedoch erst im späten Erwachsenenalter. In bestimmten Fällen artet diese Krankheit schwerwiegend aus und beeinträchtigt das Leben des Betroffenen enorm, in anderen Fällen kann man mit der entsprechenden Genmutation leben, ohne von ihr zu wissen.
Woran erkennt man Amyloidosen?
Amyloidosen erkennt man erst dann, wenn sich die Symptome zeigen, die entsprechenden Proteine irgendwo Probleme erzeugen. Kritisch hierbei ist, dass selbstverständlich bereits ein Problem existiert, wenn es einem bewusst wird. Folglich gilt es, schnell zu handeln, damit man das beste Ergebnis in der Behandlung erzielt.
Bei den Symptomen der Amyloidose kommt es darauf an, welches spezifische Gewebe bzw. welches Organ von den Proteinen befallen wird. Einige Symptome, die relativ häufig mit dieser Krankheit einhergehen, sind folgende:
- extreme Schwäche
- Schwellungen in Beinen und im Fußgelenk
- Durchfall, eventuell mit Blut
- Atemnot
- eine vergrößerte Zunge
- schmerzhafte Handgelenke (Karpaltunnelsyndrom)
- Schmerz oder taube Extremitäten
- Schluckprobleme
- massiver Gewichtsverlust
- unregelmäßiger Puls
- Veränderungen in der Haut
Wenn man online nach Symptomen sucht, treffen die meisten Symptome auf eine ganze Reihe an Krankheiten zu. Daher sollte man sich an Clustern orientieren. Erst wenn mehrere der Symptome auf einen selbst zu treffen, kann man eventuell annehmen, man leide auch an der Krankheit. Im besten Falle sucht man sich dabei Symptome aus, die nicht bei so gut wie jeder Krankheit auftreten könnten, wie beispielsweise Kopfschmerzen oder Durchfall. Dennoch ist es immer besser, auf der sicheren Seite zu sein und lieber zu früh als zu spät zum Arzt zu gehen.
Einige Organe im Fokus
Wie erwähnt, hängen die Symptome zum Großteil vom befallenen Organ ab. Hier im Folgenden die Auswirkungen einer Amyloid Ablagerung bei unterschiedlichen Organen.
Herz
Die Funktion des Herzens wird maßgeblich durch Amyloide eingeschränkt. Diese lagern sich im Herzmuskel an und erschweren das Befüllen und Entleeren des Muskels mit Blut. Dadurch wird weniger Blut durch das System gepumpt, wodurch man schnell bereits bei kleinsten körperlichen Anstrengungen an Atemnot leiden kann. Dass man sich viel schwächer fühlt, kann ebenfalls hieraus resultieren. Sobald es das System des Herzens befällt, können Herzrhythmusstörungen in Erscheinung treten.
Nieren
Die Nieren dienen als Filter des menschlichen Organismus. Wenn sich Amyloide in den Nieren ansammeln, kann es vorkommen, dass die Proteine in den Urin gelangen. Im Großen und Ganzen wird die Funktion der Nieren eingeschränkt, wodurch sie die Körperflüssigkeiten nicht mehr im selben Maße reinigen können wie zuvor. Im gravierendsten Fall ist mit Nierenversagen zu rechnen.
Nervensystem
Wenn das Nervensystem befallen wird, kann es vorkommen, dass sich Arme und Beine taub anfühlen, schmerzen oder einfach leicht kitzeln. Häufig verschwindet auch langsam das Gefühl in den Zehen und Füßen. Wenn eine ganz bestimmte Nervengruppe angegriffen wird, ist mit Durchfall zu rechnen. Ebenso können sich die Amyloide auf die Zellen erstrecken, welche für den Blutdruck verantwortlich sind. In diesem Falle könnte man erleben, wie einem hin und wieder schwindelig wird, wenn man sich zu schnell erhebt.
Mentale Effekte
Eine derartige Krankheit wirkt sich natürlich auf die menschliche Psyche aus. Häufig entstehen die psychischen Probleme entweder durch die Symptome, die den Alltag zu sehr belasten oder durch die Diagnose, mit welcher man erst klarkommen muss.
Eine Studie hat rund 1.200 Patienten der AL Amyloidose befragt, inwiefern sie psychisch durch die Erkrankung beeinflusst wurden. Knapp 50 % gaben an, Angstzustände zu verspüren, 37 % erlebten Depressionen.
Therapieansätze
Es gibt keine Heilung für diese Krankheit. Der Arzt kann lediglich probieren, die Produktion der Amyloid Proteine möglichst zu unterbinden. Danach kann er probieren die Symptome auf einem niedrigen Niveau zu halten. Wenn eine andere Erkrankung der Amyloidose zugrunde liegt, sie also verursacht hat, wird diese Erkrankung ebenfalls therapiert. Die jeweilige Therapie kann sehr unterschiedlich ausfallen, es kommt darauf an, welchen spezifischen Typ der Amyloidose man hat. Entscheidend ist darüber hinaus, welche Organe von ihr befallen wurden. Wir wollen uns die typischen Therapieansätze kurz anschauen.
Hochdosierte Chemotherapie
Eine hoch dosierte Chemotherapie in Verbindung mit der Transplantation von Stammzellen kann dafür sorgen, dass die Amyloide nicht mehr nachgebildet werden. Diese Therapie wird angesetzt, wenn man an der primären AL Amyloidose leidet und nicht zu viele Organe von der Erkrankung befallen wurden. Diese Therapie geht jedoch mit den weit bekannten Nebenwirkungen von der Chemotherapie einher, die da sein können:
- Haarausfall
- Übelkeit und Erbrechen
- körperliche Schwäche
- wechselnder Appetit
- verschlechterte Wundheilung
- Wunden bluten sehr schnell
- Infektionen
Steroide gegen die sekundäre AA Amyloidose
Wenn man an der AA Amyloidose erkrankt und eine andere Erkrankung dieser zugrunde liegt, kann man Steroide einnehmen. Wie bereits erwähnt, entstehen Amyloidosen häufig aus Entzündungskrankheiten, wenn diese zu lange andauern. Durch die entzündungshemmenden Steroide probiert man dagegen vorzugehen. Mögliche Nebenwirkungen der Steroide könnten jedoch folgende sein:
- Glaukome
- Akne
- verschwommene Sicht
- mehr Körperbehaarung
- erhöhter Blutdruck
- Schlafprobleme
- Wunden entstehen leicht
- mehr Appetit
- Gewichtszunahme
Wenn man die Amyloidose vererbt bekommen hat, kann es helfen, wenn man sich eine Leber transplantieren lässt.
Andere Therapiemethoden
Um spezifisch gegen Symptome vorzugehen, könnten noch weitere Therapiemethoden erfolgen. Wenn beispielsweise die Zunge anschwillt, kann man bestimmte Verdickungsmittel bekommen, welche man zu Flüssigkeiten hinzufügt. Diese sollen verhindern, dass man erstickt, da die Zunge eben angeschwollen ist.
Harntreibende Mittel kann man ebenfalls verschrieben bekommen. Hierdurch wird überschüssiges Wasser einfach ausgeschieden, mögliche Nebenwirkungen sind jedoch übertriebener Durst, ein trockener Mund, Schwindel und Muskelkrämpfe bzw. Schmerzen.
Wenn man an der gastrointestinalen Amyloidose erleidet, sie also den Verdauungsapparat befällt, sollte man die Ernährung umstellen. Wie genau das Ganze aussehen soll, erfährt man im Gespräch mit dem behandelnden Arzt.
Bei angeschwollenen Füßen oder Beinen helfen Kompressionssocken, welche Druck auf das Gewebe ausüben und dadurch die Symptome erleichtern.
Wie wir gesehen haben, können Amyloidosen harmlos, jedoch auch lebensgefährlich sein, insbesondere wenn sie das Herz oder die Nieren befallen. Wichtig für eine optimale Therapie ist, dass man die Krankheit so früh wie möglich diagnostiziert und so früh wie möglich behandelt.
Cannabis: Der Retter in der Not
Cannabis hilft gleich auf zwei Wegen. Zum einen geht es die Krankheit an und für sich, zum anderen hilft es, die Nebenwirkungen von anderen Therapiemethoden auf einem Minimum zu halten. So verhindert das psychoaktive Cannabinoid THC, dass Amyloid Plaque gebildet wird. Cannabis verhindert die Aggregation der B-Amyloid Peptide. Dadurch entstehen weniger Ablagerungen im jeweiligen Gewebe, wodurch die entsprechenden Konsequenzen auch möglichst gering gehalten werden.
Darüber hinaus unterdrückt THC das zellvermittelte Immunsystem. So verhindert THC beispielsweise Deaktivierung der T-Zellen, welche dem Immunsystem behilflich sind. Über eine Reihe weitere Mechanismen greifen die Cannabinoide noch tiefer ins Geschehen ein. Wichtig für uns ist an dieser Stelle, dass letzten Endes in immunmodulatorische Prozesse eingegriffen wird. Daraus resultierende entzündungshemmende Eigenschaften. Egal, wo Entzündungen auftreten, klassische Cannabinoide wie THC und CBD kämpfen nachgewiesenermaßen effizient dagegen an. Damit hilft der Konsum von medizinischem Cannabis insbesondere bei sekundären Amyloidosen, bei welchen im Regelfall eine Entzündungskrankheit die Amyloidose bedingt.
Auch gegen die mentalen Probleme, die mit der Amyloidose einhergehen können, helfen die Cannabinoide. So wirken THC und CBD gegen Angststörungen. Meist helfen die Cannabinoide auch bei Depressionen. Das THC beispielsweise dockt an Serotoninrezeptoren an, welche normalerweise Glückshormonen vorbehalten sind. Folglich hilft der Konsum von medizinischem Cannabis auf jeden Fall gegen die mentalen Folgen der Krankheit.
Medizinisches Cannabis als Begleittherapie
Cannabis hilft mehr oder weniger gut gegen die Amyloidose. Erneut kommt es ganz darauf an, wo sich die entsprechenden Proteine angesammelt haben und um welche Form der Amyloidose es sich handelt. Es gibt wenige Studien dazu, wie genau Cannabis gegen die Amyloidose hilft. Mehr Studien gibt es dem hingegen dazu, wie hilfreich Cannabis als Begleittherapie zu anderen Therapieansätzen ist.
Wer beispielsweise an Übelkeit und Erbrechen leidet, die in diesem Fall von der Chemotherapie abstammen könnte, kann medizinisches Cannabis dagegen verwenden. Die meisten Patienten nehmen nur einige wenige Züge und die Übelkeit ist verflogen. Im Vergleich zu anderen Antiemetika hat Cannabis klar den Vorteil, kaum mit Nebenwirkungen einherzugehen.
Auch gegen massiven Gewichtsverlust hilft der Konsum. So wird zum einen der Appetit angeregt. Cannabis übt Einfluss auf ein bestimmtes Hormon namens Ghrelin aus, welches letzten Endes das Sättigungsgefühl verschwinden lässt. Zudem schmeckt das Essen in der Regel intensiver, da Sinneswahrnehmungen intensiver wahrgenommen werden. Darüber hinaus sorgt die antiemetische Eigenschaft noch dafür, dass die aufgenommene Nahrung dort bleibt, wo sie sein soll. Hierdurch wird auch der Muskelschwund unterdrückt, der gegebenenfalls mit der Krankheit einhergehen könnte.
Cannabis hilft auch gegen die Schmerzen und weitere physische Erscheinungen wie etwa taube Extremitäten oder ein andauerndes Kitzeln in Händen und Füßen. THC dockt hauptsächlich an den CB1-Rezeptoren im Zentralnervensystem an, CBD an den CB2-Rezeptoren im Körper. Gegen Schmerzen helfen die Cannabinoide, da sie die Weiterleitung von Schmerzsignalen größtenteils unterbinden. Hervorragend ist das, weil die meisten anderen Schmerzmittel zahlreiche Nebenwirkungen in sich tragen. So wurden bei Krankheiten viel zu häufig Opiate eingesetzt. Cannabis ist um einiges vorteilhafter, da es keine Schäden im Organismus verursacht und keine Abhängigkeit erzeugt. Das Schmerzmittel Nummer eins sollte deswegen Cannabis sein.
Gegen körperliche Erschöpfung kann Cannabis ebenfalls helfen, hierbei kommt es auf den jeweiligen Strain und auf den Konsumenten an. So können besondere Terpenen- und Cannabinoidprofile tatsächlich dafür sorgen, dass sich der Konsument energievoller fühlt.
Durch die Amyloidose können die Fußgelenke und die Beine anschwellen. Dass medizinisches Cannabis hilft, wurde in einer Studie untersucht, bei welcher man Mäuse mit geschwollenen Tatzen untersucht hat. Man gab diesen oral Beta-Caryophyllen, wodurch die Entzündung auf einen Schlag um 70 % gesunken ist. Mäuse, die über keine CB2-Rezeptoren verfügten, sprachen nicht auf diese Therapie an, da der eingenommene Stoff über die CB2-Rezeptoren wirkt und in medizinischem Cannabis enthalten ist. Die beiden Cannabinoide THC und CBD halfen also zum einen gegen die Entzündung selbst, zum anderen verminderten sie die Menge an entzündungsfördernde Zytokinen. Wer an derartigen Schwellungen leidet, sollte zu CBD-haltigem Cannabis greifen, da dieses Entzündungen im Körper besser angeht.
Fazit
Wie wir sehen konnten, hat medizinisches Cannabis einfach eine Reihe an positiven Eigenschaften in sich vereinigt. Überraschenderweise kommt die Pflanze mit so gut wie keinen Nebenwirkungen aus, weshalb Cannabis ein ausgezeichnetes Medikament ist. Bevor man sich schädliche Medikamente gegen Schmerzen, Übelkeit oder dergleichen verabreicht, sollte man lieber zu ein paar Zügen Hanf aus einem Vaporizer greifen.