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Drepanozytose ist der medizinische Begriff für die Sichelzellenanämie (SCD) oder auch Sichelzellenkrankheit. Ihren Namen hat die Erbkrankheit nicht umsonst, denn die davon betroffenen roten Blutkörperchen werden dabei zu sichelförmigen Gebilden deformiert.
Diese Deformation der Blutkörperchen führt dazu, dass sie zum Verklumpen neigen. Dies kann Verstopfungen der Blutgefäße verursachen, was zu Entzündungen und Schlaganfällen führt und mitunter lebensbedrohlich werden kann. Die SCD kommt häufiger bei Menschen mit dunkler Haut vor. In Entwicklungsländern besteht eine hohe Sterblichkeit unter an Sichelzellanämie Erkrankten. Neben den Schmerzen, die die Krankheit unmittelbar verursacht, sind Probleme mit dem Sehvermögen bis zum Erblinden, Blutarmut, verzögertes Wachstum, angeschwollene Hände und Füße, sowie erhöhte Anfälligkeit für Infektionen nur einige mögliche Folgen, die sie mit sich bringt.
Therapieformen der Sichelzellanämie
Es gibt nicht allzu viele Optionen, die zur Behandlung der Sichelzellanämie zur Verfügung stehen. Die Knochenmarktransplantation ist eine. Gelingt die Transplantation, so kann das Spenderknochenmark gesunde rote Blutkörperchen in normaler Form produzieren. In diesem Fall kann der Eingriff tatsächlich eine dauerhafte Besserung herbeiführen und die Situation des Patienten insgesamt verbessern. Doch natürlich ist das Erhalten einer Spende und die Operation an sich alles andere als einfach.
Die zweite nennenswerte Behandlungsform ist die Gabe von Hydroxycarbamid, welches die Bildung der Sichelform bei den Blutkörperchen unterdrückt und auch den Schmerz lindert. Leider hat das Medikament viele Nebenwirkungen, darunter Übelkeit, Erbrechen, Appetitlosigkeit, Schwindelgefühl, Durchfall, Haarausfall und Krampfanfälle.
Gegen die Entzündungen und den Schmerz wird den Patienten auch antibiotische Präparate verabreicht, welche auch nicht als unbedenklich bezeichnet werden und ebenfalls zahlreiche Nebenwirkungen hervorrufen können.
Cannabis bei Drepanozytose
Wie bei vielen anderen Krankheiten geht die Sichelzellanämie mit Schmerzen und Entzündungen einher. Für beide Symptome kann die Einnahme von Cannabis empfohlen werden, da die bekannten schmerzstillenden und entzündungshemmenden Eigenschaften helfen können, stärkere Medikamente zu reduzieren, die Langzeitschäden oder Abhängigkeiten verursachen können. Vor allem auch Cannabidiol (CBD) kann hier sehr gut und bedenkenlos eingesetzt werden. Genauso interessant ist, dass Cannabis als Vasodilator funktioniert. Das bedeutet, es erweitert die Gefäße und verbessert den Blutfluss. Dieser Effekt ist für Patienten der SCD sicher sehr wertvoll, denn so werden Symptome schnell und umfassend gelindert.
Neben den physischen Wirkungen spielt Cannabis bei SCD auch psychisch eine Rolle. Da Patienten oft auch unter Antriebslosigkeit, Depressionen und Angstzuständen leiden, kann Cannabis hier beruhigend gegen die Angst, und stimmungsaufhellend gegen Depressionen und Abgeschlagenheit eingesetzt werden.
Es gibt noch nicht viele Studien zu diesem Thema, doch wurden zumindest in der Behandlung einiger Symptome bereits Erfahrungswerte gesammelt. Belege für einen Einfluss auf die Deformation der roten Blutkörperchen konnten nicht erbracht werden. Für eine unterstützende Begleitbehandlung scheint Cannabis jedoch bei der Sichelzellenkrankheit geeignet.