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Patienten, die unter Epilepsie leiden, müssen mit regelmäßigen epileptischen Anfällen rechnen. Gegen diese gibt es natürlich Medikamente. Doch was tun, wenn die Anfälle so stark und häufig wiederkommen? Einige an Epilepsie Erkrankte entscheiden sich für die Selbstmedikation mit Cannabis. Doch inwieweit kann Gras wirklich gegen Epilepsie helfen? Wir haben recherchiert und wollen im Folgenden einen Kurzüberblick über die Therapie von Epilepsie mit Cannabis geben.
Das Krankheitsbild der Epilepsie
Man unterscheidet bei epileptischen Anfällen zwischen denen konvulsiver und nicht-konvulsiver Natur. Konvulsive Attacken führen dabei beim Leidenden zu der das Krankheitsbild zeichnenden Art von Anfällen und machen ungefähr zwei Drittel aller Attacken aus. Es kommt bei einem konvulsiven epileptischen Anfall also zur unkontrollierbaren Kontraktion verschiedener Muskeln, wodurch der Patient zu krampfen und zittern beginnen kann. Auch Schüttelattacken sind keine Seltenheit.
Meist wird der Patient bewegungsunfähig, bevor er zu zucken beginnt. Je nach Schwere der Anfälle kann es in manchen Fällen sogar zu einer langfristigen Schädigung des Hirngewebes kommen, was insbesondere für sich entwickelnde Gehirne, also jene von Kindern und Jugendlichen, zu neurologischen Folgeerkrankungen führen kann.
Wie kann Marihuana Epileptikern helfen?
Grundsätzlich lassen sich bei der Behandlung von Epilepsie drei Wirkmechanismen beobachten, die beim Patienten zu einer Besserung der Symptome führen. In erster Linie wirkt Cannabis anti-konvulsiv. Schon seit langer Zeit sind Medizinern die anti-konvulsiven Eigenschaften von Marihuana bekannt. Sie wurden sogar im Tierversuch mit Mäusen bewiesen. Selbst durch den Konsum von CBD ganz ohne psychotrope Wirkung kann schon effektiv gegen konvulsive Attacken vorgegangen werden.
Ein weiterer Punkt sind die neuroprotektiven Eigenschaften von Gras. Man vermutet, dass Epilepsie entgegengewirkt werden kann, wenn man Cannabis konsumiert. Dies sei eine Folge des sich dabei weiterentwickelnden Endocannabinoid-Systems unseres Körpers. Patienten, deren Endocannabinoides System unausgeglichen oder in anderer Art und Weise gestört ist (was auch genetisch veranlagt sein kann), leiden häufig an Temporallappenepilepsie, die von sensorischen Störungen aller Art gekennzeichnet ist.
Man konnte man feststellen, dass Cannabis besonders häufige schwere Anfälle teils besser eindämmen konnte als bewährte Medikamente der Schulmedizin (wie etwa Phenobarbital). Besonders Patienten, die regelmäßig in den „Status Epilepticus“, also Anfälle, die länger als fünf Minuten dauern, verfallen, könnten also von einer Cannabistherapie profitieren.
Von der Theorie in die Praxis
Cannabis eignet sich in der Theorie also wirklich sehr zur Behandlung von Epilepsie, besonders in schweren Fällen, in denen die Schulmedizin versagt. Unsere Recherchen haben ergeben, dass einige Leute sich bereits durch Selbstmedikation „heilen“ konnten, so etwa ein achtjähriges Mädchen, welches täglich mit mehr als 150 epileptischen Anfällen zu ringen hatte. Obwohl die Ärzte nicht damit gerechnet hatten, dass sie älter als zehn Jahre alt wird, haben sie und ihre Familie die Hoffnung nicht aufgegeben und haben sich für die „Notlösung“ entschieden – Hanföl.
Schon bald erfuhr die achtjährige Tara eine enorme Besserung all ihrer Symptome. Seit einem Jahr konsumiert sie täglich eine geringe, unbedenkliche Menge Cannabis und ist, dank Marihuana inzwischen frei von Anfällen jeglicher Art. Und das ohne die Nebenwirkungen, die etwa Benzodiazepine oder andere herkömmliche Epilepsiemedikamente gehabt hätten. Sie „leidet“ gelegentlich unter Müdigkeit und Appetitlosigkeit, was sie aber gerne in Kauf nimmt. Auch Taras Bruder Sean litt unter Epilepsie, wenn auch mit schwächeren Symptomen und konnte innerhalb kürzester Zeit ebenfalls von der Cannabisbehandlung profitieren. Inzwischen sind sowohl seine Schreibschwäche als auch seine Konzentrationsstörungen verschwunden.
Und ein paar abschließende Worte…
Fazit: Mit dem Cannabis Medizin Gesetz hat die Bundesrepublik einen großen Schritt nach vorn gemacht, denn jetzt können nicht nur Schmerzpatienten, sondern vermutlich auch bald Menschen mit psychischen Leiden von dem medizinischen Nutzen der Cannabinoide THC und CBD (sowie weiterer teils psychotroper, teils nicht-psychotroper Wirkstoffe) profitieren. Wir gehen davon aus, dass dieses Gesetz die Forschung der Medizin auf dem Gebiet Cannabis ankurbeln wird und so vielleicht schon bald weitere auch psychische Krankheitsbilder auf die Liste der Krankheiten gesetzt werden, die mit medizinischem Marihuana behandelt werden dürfen.