Als junge Frau im Alter von 26 Jahren hatte ich zum ersten Mal so starke Verspannungen, dass ich Cannabis rauchte, um die Muskulatur zu lockern. Schnell spürte ich, dass auch die komische Übelkeit nachließ, welche mich zu dieser Zeit häufig überkam. Als dann meine Periode ausblieb, ging ich zum Frauenarzt und holte mir Gewissheit.
Erschrocken über die Erkenntnis schwanger zu sein und gekifft zu haben, vertraute ich mich meiner Ärztin an. Zu meinem Erstaunen nahm sie meinen Cannabiskonsum ganz locker auf, jedoch sagte sie mir, wenn ich nicht darauf verzichten könne, dann soll ich lieber pur rauchen oder es im Tee zu mir nehmen, da Nikotin sich als äußerst schädlich erwiesen habe. Von Cannabis sagte sie mir, wäre bisher keine Negativwirkung auf das „Ungeborene“ bekannt.
Mit dem Rauchen wollte ich ohnehin aufhören, aber es war schwer, auf das Nervengift zu verzichten. Also habe ich mir fortan das Rauchen von Zigaretten strengstens untersagt, und wenn es gar nicht auszuhalten war, ein kleines Pur-Pfeifchen mit Cannabis geraucht. Die Wirkung war wie immer angenehm, das Suchtverlangen verschwand. Mein Kind erblickte dann am 17. Mai das Licht der Welt und alles war ganz normal. Abgesehen davon, dass meine Tochter mir oft reifer und vernünftiger erschien als andere Kinder in Ihrem Alter, konnte ich selbst auch keine Andersartigkeit an ihr feststellen. Sie war eine sehr beliebte Schülerin und hat es bis zum Gymnasium geschafft.
Dort hat sie ihre Mittlere Reife gemacht. Wenn sie nicht so toll kochen und backen könnte, hätte sie sicher noch länger bei mir gelebt und ihr Abitur gemacht. Da sie aber alles kann und auch noch hübsch ist, hat sich schnell ein Heiratswilliger gefunden, der sie auch gleich zur Mutter gemacht hat. Sie ist einigen Mädchen ihres Jahrgangs voraus und ich mache mir heute keine Sorgen mehr, dass es falsch gewesen sein könnte, mir mit Cannabis in der Schwangerschaft das Rauchen abzugewöhnen.