Seit August 2022 ist die neue Regierung in Kolumbien im Amt und schon macht sie Nägel mit Köpfen, zumindest in Bezug auf den Einsatz von medizinischem Cannabis. Schon seit Beginn dieses Jahres gehört die Cannabistherapie dort nun zur obligatorischen Kassenleistung.
Deutschland verschärft und Kolumbien optimiert die Lage von Cannabispatienten
In Deutschland ging kürzlich ein Aufschrei durch die Gemeinschaft der Cannabispatienten. Der Gemeinsame Bundesausschuss (GBA) hatte seine Vorschläge zu neuen Regelungen im Bereich Cannabis als Medizin veröffentlicht, und diese werden beinahe allesamt die Lage für Patienten verschärfen und verschlechtern. Gleichzeitig scheint andernorts eine gegenteilige Entwicklung ihren Lauf zu nehmen, denn Kolumbien will Cannabistherapien zukünftig durch die Krankenversicherungen abgedeckt wissen.
Cannabistherapie ist jetzt verpflichtende Kassenleistung
In Kolumbien ist eines der international erfolgreichsten Unternehmen für medizinisches Cannabis zu Hause, Khiron Life Science. Mit einer Reihe von Medizinalcannabisprodukten ist Khiron auch in Deutschland vertreten, außerdem unterhält der Global Player in London auch eine seiner Zerenia Kliniken, die ebenfalls ihren Schwerpunkt in der Behandlung von Patienten mit Cannabis haben. Nun hat Khiron eine Neuigkeit verkündet, die in vielen deutschen Cannabispatienten schon ein wenig Neid hervorrufen könnte, denn Cannabistherapien sollen zukünftig verpflichtend von den Krankenversicherungen übernommen werden.
Regierung unterstützt den medizinischen Einsatz von Cannabis
Bereits am 28. August, nur wenige Wochen nach Amtsantritt der aktuellen kolumbianischen Regierung, hat selbige den Beschluss gefasst, medizinische Cannabisprodukte in die Liste der Arzneimittel aufzunehmen, deren Kosten die Krankenkassen zu tragen haben. Noch vor dem Jahresende wurde der Beschluss offiziell verabschiedet und am 30. Dezember vom Gesundheitsminister unterzeichnet. Dringender Handlungsbedarf war auch insofern gegeben, da zuvor nicht eindeutig geklärt war, ob die pflanzlichen Cannabismedikamente durch die Leistungen der Krankenversicherungen abgedeckt sind. Nun sind diese Unklarheiten beseitigt und die Regierung unterstützt die Behandlung mit medizinischem Cannabis als reguläre Leistung des Gesundheitssystems.
Beweislast für das Potenzial von Medizinalcannabis erdrückend
Im Vorfeld der endgültigen Entscheidung über den Umgang mit den Kosten von Cannabistherapien hatte die Regierung noch einmal bestätigt, dass sich in Bezug auf die Wirksamkeit von Medizinalcannabis in vielen Fällen eine so erdrückende Beweislast für das Potenzial der Pflanze feststellen lässt, dass eine Aufnahme in die Liste der gängigen Behandlungsmöglichkeiten nur logisch ist. Das Instituto Técnico del Sector Sanitario (IETS) bestätigte die Wirksamkeit bei Erkrankungen wie chronischen und neuropathischen Schmerzen, bei Schlafstörungen, Epilepsie, Fibromyalgie oder gegen die Nebenwirkungen der Chemotherapie bei Krebserkrankungen.