Das Klinikum Klagenfurt (Österreich) setzt gezielt den Hanf-Wirkstoff CBD bei der Behandlung von Corona Patienten ein – mit Erfolg. Vor allem die entzündungshemmenden und Immunabwehr steigernden Eigenschaften des Cannabidiols (CBD) sind von großem Nutzen. Eine Studie dazu ist bereits im Gange und soll schon bald fundierte Ergebnisse liefern.
Intensivmedizin profitiert durch CBD
CBD sowie THC sind die bekanntesten Wirkstoffe der Hanfpflanze. Seit einiger Zeit wird Cannabidiol unter anderem in der Intensivmedizin angewandt. Erste positive Erfolge konnten bei der Behandlung von Corona Patienten erzielt werden. Es zeigt sich, dass die Wirkstoffe des Hanfs, die Entzündungsprozesse reduzieren, das Immunsystem stärken und den Körper bei der Genesung unterstützen.
In der Klagenfurter Klinik wurde eine ausgewählte Patientengruppe während ihrer Krankheit zusätzlich mit CBD behandelt. Die Therapie verlief mit einer anfänglichen Dosis von 200 mg. Für drei Wochen nahmen die Patienten täglich den CBD-Wirkstoff zu sich. Anschließend wurde die Dosis auf 300 mg gesteigert.
„Wir haben gesehen, dass die Entzündungsparameter im Blut zurückgehen und die Menschen gegenüber der Vergleichsgruppe schneller das Krankenhaus verlassen. CBD unterstützt das Immunsystem“, so Dr. Rudolf Likar, Abteilungsvorstand der Intensivmedizin, gegenüber dem ORF (österreichischer Rundfunk).
Erste Forschungen in Klagenfurt laufen
„Die Daten schauen relativ gut aus. Wir werden das jetzt routinemäßig einsetzen, weil es eben keine Nebenwirkungen hat“, gibt Dr. Rudolf Likar bekannt. Die gesammelten Daten geben Aufschluss darüber, warum Cannabidiol den Krankheitsverlauf beeinflusst. Das CBD verändert wohl Andockstellen in der Lunge. Somit wird dem Virus das Eindringen erschwert. Durch die entzündungshemmenden Wirkstoffe wird der Krankheitserreger abgeschwächt und der Körper bei der Heilung unterstützt.
Cannabidiol Forschung läuft schon länger
„Wir sind nicht die Einzigen, die damit arbeiten“, so der Intensivmediziner. Auch Israel setzt CBD für Covid-Behandlungen ein. Eine offizielle Zulassung für Corona-Therapien ist vorgesehen. Noch wird das CBD für die medizinische Anwendung aus dem Ausland bezogen. Auch in Österreich beginnen erste Firmen mit der Herstellung. Laut Likar, werde der Markt dafür immer größer.
Weitere Studien für Schmerztherapie im Gange
Im Klinikum Klagenfurt laufen mehrere Studien mit dem Hanfwirkstoff CBD, unter anderem in der Schmerztherapie bei Tumorpatienten. Aufgrund der vielen positiven Eigenschaften wird Cannabidiol zur Linderung von Krebsleiden oder auch bei chronischen Schmerzen angewendet. Auf PubMed, einer US-medizinischen Forschungsdatenbank, finden sich über 8.000 Einträge in Bezug auf CBD sowie über 1.500 detaillierte Studien. Es bleibt spannend, welche weiteren Erkenntnisse die CBD-Forschung im Zusammenhang mit dem neuartigen Corona-Virus liefern wird.