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CBD (Cannabidiol) gilt als die Substanz der Stunde. Gerade in den letzten Jahren erlebt das nicht-psychoaktive Cannabinoid der Hanfpflanze einen riesigen Hype. Der medizinische Nutzen von CBD bei verschiedensten Krankheitsbildern und Symptomen ist bekannt und durch umfangreiche Studien mittlerweile auch gut belegt. Doch können auch gesunde Menschen wie Sportler von der Einnahme von CBD profitieren?
Durch seine muskelentspannende, krampflösende, entzündungshemmende, angstlösende und schmerzstillende Eigenschaft hat CBD das Zeug dazu, die Regeneration, Verletzungsbehandlung und -vorbeugung zu revolutionieren.
In den Vereinigten Staaten experimentiert man bereits seit Jahren mit CBD, aus sportrechtlicher Sicht legal ist dies allerdings erst seit dem 1. Januar 2018. Mit diesem Datum wurde CBD von der WADA (Doping-) Liste der verbotenen Substanzen gestrichen.
Das alles klingt für die Sportler sehr gut, jedoch gibt es ein großes ABER. Denn das zweite bekannte Cannabinoid der Hanfpflanze, Tetrahydrocannabinol (THC) bleibt nach wie vor eine im Wettkampf verbotene Substanz.
Hier liegt der Teufel im Detail für Leistungssportler. Denn der CBD-Boom veranlasst viele Hersteller, die positiven Eigenschaften für Sportler hervorzuheben, ohne jedoch auf die Gefahren hinzuweisen.
Die ominöse 0,2 %-Grenze
Hersteller herkömmlicher CBD-Öle, die in Hanfshops und auch in Apotheken verkauft werden, haben den THC-Gehalt auf dem Etikett ausgewiesen. Dieser wird oft mit <0,2 Prozent angegeben und dadurch wird suggeriert, dass das Produkt dadurch legal und unbedenklich sei. Dem ist allerdings nicht so. Die 0,2 Prozent-Grenze unterscheidet lediglich den für die CBD-Gewinnung meistens verwendeten Nutzhanf (auch Faserhanf genannt) von THC-reichen Hanfsorten. Hanfsorten mit einem höheren THC-Gehalt als 0,3 Prozent gelten als Suchtgift und sind im freien Handel nicht verfügbar und verkehrsfähig. Im Umkehrschluss wird oft impliziert, dass Extrakte und Produkte mit einem THC-Gehalt von 0,2 bis 0,3 Prozent völlig legal und verkehrsfähig sind. Dem ist allerdings nicht so und deshalb gab es auch schon vermehrt Berichte über Probleme bei Drogen-Vortests nach der Einnahme solcher Öle.
Null-Toleranz für THC bei Sportlern
Aus sportrechtlicher Sicht ist die Rechtslage eindeutig. Der WADA (World Anti-Doping-Agency)-Code hat Cannabidiol (CBD) von der Liste der verbotenen Substanzen gestrichen, THC bleibt im Wettkampf verboten.
In der aktuellen Version der “Prohibited List” beschreibt die World Anti-Doping Agency WADA die aktuelle Rechtslage: “Cannabidiol is no longer prohibited. Synthetic cannabidiol is not a cannabimimetic; however, cannabidiol extracted from cannabis plants may also contain varying concentrations of THC, which remains a prohibited substance”.Auf Deutsch: Cannabidiol, das von der Hanfpflanze extrahiert wird, kann unterschiedliche Konzentrationen von THC enthalten, das eine verbotene Substanz bleibt.
Sicherheit für Sportler
Auch wenn es bei der WADA einen Grenzwert für THC gibt, so ist es auf keinen Fall auszuschließen, dass ein Sportler diesen überschreitet, wenn er regelmäßig THC-haltige CBD-Öle einnimmt. THC ist eine sehr lipophile (fettliebende) Substanz, die sich hervorragend im Körper ablagert und diesen relativ langsam wieder verlässt. So gab es in der Vergangenheit Fälle, bei denen Sportler, die einen Joint geraucht hatten, selbst Wochen nach dem Konsum noch eine positive Probe abgegeben hatten. Vor allem regelmäßiger Konsum verlängert die Abbauzeit erheblich.
Ähnlich kann es sich auch bei nicht komplett THC-freien CBD-Produkten verhalten. Da gerade bei trainierenden Sportlern eine regelmäßige Einnahme empfohlen wird, kann sich über Wochen eine relevante Menge an THC ansammeln. Da jeder Organismus anders ist und THC anders abbaut, kann es hier auch keine seriöse Formel geben, um dies zu berechnen.
Für uns als Hersteller war eines klar: Wir werden nur ein Produkt auf den Markt bringen, das zu 100 Prozent sicher für den Athleten ist. Dadurch nehmen wir einen sehr teuren Destillationsprozess in Kauf, der das Produkt einerseits sicherer und wirksamer macht, auf der anderen Seite auch sein Geld kostet. Bei uns wird jede Charge von einem akkreditierten Labor auf den THC-Gehalt untersucht, etwas anderes als 0,00 % wird von uns nicht auf den Markt gebracht.
Auch für Hobbysportler relevant?
Nun werde ich oft mit der Frage konfrontiert, wen der WADA-Code eigentlich betrifft? In Wahrheit betrifft dieser Code jeden, der sich bei einem Wettkampf an den Start stellt. Auch wenn man an einem Volkslauf oder einem Radmarathon teilnimmt, akzeptiert man mit der Anmeldung die Anti-Doping-Regeln des jeweiligen Verbandes und kann entsprechend sanktioniert werden. Dass ein positiver Dopingtest nicht nur Auswirkungen auf die sportliche, sondern auch auf die berufliche Laufbahn haben kann, versteht sich in Zeiten des unkontrollierten Datenaustausches fast von selbst.
Klares Bekenntnis für sauberen Sport
Wir bekennen uns klar zu einem sauberen und dopingfreien Sport. Deshalb halten wir uns nach Punkt und Strich an die Regeln der World Anti Doping Agency und leben diese Transparenz. Vor Unternehmen, die Sportlern aus reiner Profitgier die Risiken vorenthalten, können wir nur eindringlich warnen.
Nutzen von CBD für den Sportler
Nun habe ich so ausführlich über die Risiken gesprochen, dass beinahe der Eindruck entstehen könnte, dass sich die Einnahme von CBD für Sportler nicht auszahlen könnte. Hier kann ich eines definitiv sagen – der Einsatz von CBD im Sport lohnt sich auf alle Fälle.
Seit Beginn unserer Entwicklungsarbeit haben wir CBD mit einer riesigen Zahl von Sportlern ausprobiert. Die für uns herausragendste Eigenschaft ist die krampflösende Wirkung von CBD. Dabei sprechen wir allerdings nicht von den klassischen Muskelkrämpfen, die wir kennen, wenn wir einmal etwas zu wenig getrunken haben. Durch die entspannende Wirkung von CBD erlebt der Sportler eine schnellere Erholung, die auch oft einhergeht mit einem verringerten Muskelschmerz. Dieser wurde bei vielen Anwendern übrigens auch bei Einnahme vor dem Training festgestellt. Als Grund dafür sehen wir weniger das vorhandene analgetische Potenzial, sondern vielmehr auch hier die krampflösenden Eigenschaften von CBD. Die schmerzlindernde Wirkung entfaltet CBD meist erst bei längerfristiger Einnahme. Die Tatsache, dass viele Sportler von Beginn an eine Schmerzreduktion spüren, diese allerdings vorrangig bei Muskelschmerzen, bestätigt uns in dieser Annahme.
Doch nicht nur während und nach der Belastung ist dieser Effekt zu spüren. Vor allem in Verbindung mit manuellen therapeutischen Maßnahmen (Physiotherapie, Massagen) konnten wir in Verbindung mit CBD verbesserte Therapieerfolge verzeichnen. Der Grund ist wieder die krampflösende Wirkung. Wir haben beobachtet, dass die Schutzreaktion des Muskels, die sogenannte Schutzspannung, ausbleibt. Diese Schutzspannung ist eine automatische Reaktion des Muskels auf den Druck des Therapeuten. Wer schon einmal eine harte Sportmassage „genossen“ hat, der weiß, dass dies wenig mit einer entspannenden Wellnessbehandlung zu tun hat. Das Ergebnis ist, dass der Therapeut besser und effektiver in den Muskel gelangt und die Behandlung dadurch auch wesentlich angenehmer für den Patienten ist.
Die Anwendungsgebiete im Sport sind allerdings noch weit vielfältiger. Allein der Einfluss des Endocannabinoidsystems auf die Regeneration von Knochen- und Bindegewebe, die Cortisolbildung, die CBD zugesprochenen Angst- und krampflösenden Eigenschaften sowie die Stärkung des Immunsystems und die Verbesserung des Schlafes sind Themen, die für den Sportler sehr relevant sein können. Diesen Themen möchte ich mich gerne in einem späteren Beitrag im Detail widmen.