Cannabidiol wird vor Allem in der heutigen Zeit, geprägt von Corona, immer populärer. Viele Anwender klagen über die teuren Preise. Darüber hinaus gibt es sehr unterschiedliche Anbieter und Produkte am Markt. Ein Vergleich kann sich oft als langwierig gestalten. Um sich der richtigen Qualität sicher sein zu können, sollte vor dem Kauf unbedingt auf fundierte Prüfberichte geachtet werden.
All das spiegelt sich auch in den Preisen wider. Für die recht hohen Summen spielen mehrere Faktoren zusammen. Da wäre zuerst einmal der zusätzliche Aufwand des Anbaus. Auch die Ernte und die Verarbeitung bedarf einiges an Arbeit. Im nächsten Schritt müssen die Blüten verwertet werden. Dazu benutzen die Hersteller oft teure Extraktionsverfahren, um das Cannabidiol aus den Blüten abzuspalten. Hinzu kommen die regelmäßigen Qualitätssicherungsmaßnahmen, um ein attraktives Produkt bieten zu können.
Auch der CBD sowie THC Gehalt in den Erzeugnissen wird kontrolliert. In vielen Ländern ist ein Wert von <0,2% THC Voraussetzung. Dieser darf nicht überschritten werden, ansonsten ist die Zulassung des Produktes nicht erlaubt. Durch teure Laboranalysen können diese Werte bestimmt werden. Hält man sich diese aufwendige Vorgehensweise vor Augen, ist es kaum verwunderlich, weshalb CBD Produkte ihre hohen Werte tragen.
Herstellung der handelsüblichen CBD-Öle
Die häufigste Art, um Cannabidiol zu gewinnen ist die CO2-Extraktion. Hierbei werden die Inhaltsstoffe der Cannabis-Pflanze mittels Druck und CO2 abgespalten und extrahiert. Diese umstrittene Methode hat sich durchgesetzt, da hierbei keine Lösungsmittel verwendet, und auch keine Verunreinigungen hinterlassen werden. Dieses Verfahren gilt als allgemein sicher, trotzdem kann es auch hier vereinzelt zu Problemen mit der Qualität kommen. Durch zu hohes Erhitzen können sich unter anderem krebserregende Stoffe bilden. Auch wurde in am Markt erhältlichen Ölen nachgewiesen, dass gar kein CBD enthalten war, obwohl das Öl als dieses verkauft wurde. Der richtige Anbieter mit genauen und aktuellen Prüfberichten ist daher von größter Wichtigkeit. Aus den oben genannten Gründen, sind vielen CBD Anwender auf der Suche nach Möglichkeiten Cannabis-Öl selbst herzustellen. Ist das überhaupt möglich?
Das Extraktionsverfahren
Da wahrscheinlich die wenigsten eine CO2-Extraktionsanlage zu Hause haben, fällt diese Methode weg. Der Großteil der Selbsthersteller benutzt Lösungsmittel zur Extraktion der Cannabinoide. Dieses Verfahren kann jedoch gesundheitsschädigend sein, wenn die Lösungsmittelrückstände nicht professionell aus dem Extrakt entfernt werden. Des Weiteren kann es zu Verletzungen kommen, da die Lösungsmittel bzw. deren Gase hochexplosiv sind. Bei den oben genannten Verfahren werden die Cannabinoide aus dem Hanf extrahiert und anschließend konzentriert. Rechtlich kann das jedoch zu Problemen führen. Die Herstellung von Hanfprodukten ist nur dann legal, wenn vor, während und nach der Produktion der THC-Grenzwert von 0,2 % nicht überschritten wird. Diese Kontrolle ist mit herkömmlichen Mitteln kaum bis gar nicht möglich. Es gibt jedoch eine sichere und einfache Möglichkeit, tatsächlich sein eigenes Öl herzustellen. Die Rede ist hier von Ölmazeraten.
Ölmazerate
Diese Methode zählt zu den ältesten und einfachsten Methoden, Wirkstoffe aus den Pflanzen zu holen. Dazu werden frische oder auch getrocknete Pflanzenteile in ein Glasgefäß gegeben und mit Öl übergossen. Die Mixtur anschließend drei Wochen stehen lassen. Nach dieser Zeit haben die Inhaltsstoffe der Pflanzen und das Öl ein Verhältnis von etwa 50:50 gebildet. Mehr als das ist jedoch nicht möglich. Mit diesem Verfahren können nicht mehr als 50 % der Wirkstoffe herausgelöst werden, weshalb ein längeres Einlegen nicht ratsam ist. Dadurch wird die Gefahr von Schimmelbildung riskiert. Das Pflanzenmaterial sollte daher auch vollständig mit Öl bedeckt sein.
Generell gilt, je höher die Temperaturen während des Prozesses, umso schneller lösen sich die Inhaltsstoffe heraus. Daher bietet sich das Fensterbrett aufgrund der Wärme des Sonnenlichts als geeigneter Platz an. Bei Hanf ist das jedoch nicht zu empfehlen, da die Sonneneinstrahlung viele Wirkstoffe abbaut und zerstört. Das Öl ist zwar schwächer als die herkömmlichen, am Markt erhältlichen Produkte, dafür enthält es alle weiteren wertvollen Inhaltsstoffe des Hanfs, ganz legal und ungefährlich.
Als Beispiel: Statt 1000 mg CBD im 10 ml Fläschchen (entspricht einem 10% CBD Öl) ist nun 1000 mg CBD auf 100 ml oder 200 ml enthalten.
Der Nachteil daran, das gewonnene CBD befindet sich noch im Rohzustand, also in Form von CBDa (Cannabidiolsäure), da der Erhitzungsvorgang fehlt.
CBDa Umwandlung in CBD
Durch den Erhitzungsprozess wird CBDa in das aktive CBD umgewandelt. Das bloße Einlegen in Öl kann das CBD leider nicht aktivieren (decaboxylieren). Das Mazerat nachträglich zu erhitzen, ist nicht empfehlenswert. Nicht jedes Öl ist gleich hitzebeständig. Wird ein ungeeignetes Öl zu stark erhitzt, können sich krebserregende Stoffe bilden. Temperaturbeständige Öle können zwar verwendet werden, sollten aber nur so viel wie notwendig erhitzt werden.
Es gibt noch eine andere Möglichkeit, das CBD zu aktiveren. Bevor man die Blüten einlegt, können sie im Backofen zugedeckt auf ungefähr 120 Grad für zwei Stunden erhitzt werden. Dadurch wird das CBDa in CBD umgewandelt. Nach diesem Prozess können die Blüten eingelegt werden. Mit diesem Trick lässt sich einfach hochwertiges und vor allem kostengünstiges CBD Öl für den Privatgebrauch herstellen.