Die Haut ist unser größtes Organ. Sie kann eine Fläche von bis zu 2 Quadratmetern bedecken und ein Sechstel unseres Körpergewichts ausmachen. Wir unterteilen sie in die Oberhaut (Epidermis), die Lederhaut (Dermis) und die Unterhaut, die auch als Unterhautfettgewebe bezeichnet wird. Mit diesen drei Schichten dient uns unsere Haut als Schutzschild gegen Umwelteinflüsse, Kälte- und Hitzeschutz, Schutz gegen Erreger und Strahlung, Speicher für Wasser und Nährstoffe, als Aufnahmeorgan für Medikamente und natürlich als Sinnesorgan. Weil sie unsere Oberfläche darstellt, wird sie natürlich bevorzugt durch unseren Alltag in Mitleidenschaft gezogen, dann entstehen Wunden.
Wenn der Schild Schaden nimmt
Wunden ziehen wir uns im Alltag zu, die einen häufiger, die anderen weniger oft, und das kann in allen Schweregraden passieren, vom kleinen Schnitt bis zur großflächigen Brandwunde. Sie stellen sozusagen Risse in unserem Schutzschild dar, und müssen Behandelt werden, wollen wir nicht riskieren, dass schädliche Keime und Infektionen unserem Körper zusetzen und unsere Gesundheit gefährden.
Da Vorfälle, die zu Wunden führen, bereits so lange geschehen, wie die Menschheit selbst existiert, hat sich der Mensch über die Jahrtausende ein großes Repertoire an Behandlungsmaßnahmen zugelegt, mit denen er Wunden reinigt, Schmerzen lindert, Infektionen vermeidet und letztlich Heilung gewährleistet. Gegen Infektionen haben wir Medikamente zum Einnehmen, zur Desinfektion nehmen wir eine Lösung, und anschließend fördern wir die Heilung mit Cremes, Salben oder Tinkturen zum Auftragen. Dass unter all diesen Behandlungsmöglichkeiten auch Cannabis eine Rolle spielen kann, zeigen sowohl unsere Geschichte als auch einige Erkenntnisse der jüngeren Vergangenheit.
Die Erkenntnislage
Studien über die Effekte von Cannabis auf die Wundheilung gibt es nicht viele, doch Schriften alter Kulturen legen nahe, dass Cannabis bereits vor hunderten von Jahren zur Behandlung verschiedener Wunden verwendet wurde, wie Schnitte, Schürfwunden, Brandwunden und Geschwüre. Was sich früher durch Erfahrungen bewährt hat, wird nun wiederentdeckt, wenn auch mit wissenschaftlicherem Ansatz. Heute weiß man, dass das Cannabinoid-Rezeptoren (CB1 und CB2) auch in der Epidermis und Dermis zu finden sind und das Endocannabinoid-System auch wichtige Funktionen in der Haut erfüllt, und Einfluss sowohl auf sensorische Empfindungen, als auch auf Zellwachstum, Zelldifferenzierung und das Immunsystem der Haut. Auch wissen wir, dass Cannabis eine allgemeine, schmerzlindernde und entzündungshemmende Wirkung hat. Davon auszugehen, dass man die Prozesse der Wundheilung begünstigen kann mit Hanf, liegt also nicht besonders fern.
Wie kann Cannabis wirken?
Die antiseptischen, entzündungshemmenden und schmerzlindernden Eigenschaften von CBD sind mittlerweile bekannt, jedoch fehlen wissenschaftlich angelegte Beobachtungen zur Wundheilung durch CBD und THC im Speziellen. Es existieren Studienergebnisse über Behandlungserfolge bei Hauterkrankungen, die sich in Geschwüren äußert. Diese jedoch bezieht sich nur auch drei Patienten und es gab keine Kontrollgruppe, die ein Placebo oder ein anderes Präparat erhielt. Doch auch wenn wir angesichts einer dünnen Studienlage keine genaueren Erklärungen über die Wirkungen im Einzelnen haben, so macht es doch vielleicht Sinn, auf die Erfahrungen einiger hundert Jahre zu vertrauen und Cannabis- und CBD-Salben und Öle zur Unterstützung der Wundheilung heranzuziehen. Die Produkte hierfür stehen eigentlich jedem zur Verfügung, egal ob im Handel gekauft oder selbst gemacht.
Noch mehr grundlegende Informationen dazu wie Cannabis die Wundheilung unterstützt, findest du in diesem Artikel: