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Übelkeit ist ein Symptom, das mit einer Reihe von Erkrankungen in Verbindung gebracht werden oder als Nebenwirkung bestimmter Medikamente auftreten kann. Es gibt Studien, die die Wirksamkeit von Cannabis bei derartigen Beschwerden belegen.
Übelkeit
Als Übelkeit empfinden viele Menschen das Gefühl, erbrechen zu müssen. Während Übelkeit dazu führen kann, dass man sich übergeben muss, können die Beschwerden auch ohne diese Reaktion des Körpers wahrgenommen werden. Außerdem können neben Übelkeit auch andere Symptome wie Magenschmerzen oder Schwindel auftreten.
In der Regel tritt Übelkeit als Symptom einer Erkrankung oder als Nebenwirkung einer medizinischen Behandlung auf. Zu den zugrunde liegenden Krankheiten zählen Magen-Darm-Erkrankungen, Angststörungen und Depression, Lebensmittelvergiftungen sowie virale oder bakterielle Infektionen. Medikamente wie Antibiotika, Antidepressiva, Morphine oder Medikamente zur Behandlung von HIV/AIDS oder den Nebenwirkungen einer Chemotherapie können ebenso Übelkeit auslösen. Erbrechen bringt das zusätzliche Risiko einer Dehydration, des Nährstoffverlusts und einem Elektrolytungleichgewicht mit sich.
Cannabis bei der Behandlung von Übelkeit
Cannabis wird vermehrt von Krebspatienten für die Linderung der Nebenwirkungen einer Chemotherapie eingesetzt. Patienten, die an HIV/AIDS leiden, greifen ebenso auf die natürliche Medizin zurück.
Auch in unserem Magen-Darm-Trakt befinden sich Cannabinoidrezeptoren, die aktiviert werden und den Umgang mit Übelkeit und Erbrechen erleichtern können. Bereits vor über 40 Jahren veröffentlichte das New England Journal of Medicine die Ergebnisse einer Doppelblindstudie, in der die Wirksamkeit von Cannabis gegen auftretende Übelkeit im Rahmen einer Chemotherapie untersucht wurde. Das Ergebnis der Studie war eindeutig und belegte, dass THC die Übelkeit im Rahmen einer Chemotherapie erfolgreich lindert.
Im Jahr 1985 gab die amerikanische Lebensmittel- und Arzneibehörde grünes Licht für die Behandlung von Übelkeit im Rahmen einer Chemotherapie mit den zwei chemisch hergestellten Cannabispräparaten Dronabinol und Nabilon. Seitdem konnten mehr als 30 klinische Studien nachweisen, dass Cannabinoide wie THC oder CBD erfolgreich bei der Behandlung von Übelkeit eingesetzt werden können, speziell, wenn sie als Folge einer Chemotherapie oder als Nebenwirkung einer HIV/AIDS Behandlung auftritt.
Da die Wirkung durch Verdampfen oder Verbrennen am schnellsten eintritt, nutzen viele medizinische Konsumenten einen Vaporizer oder konsumieren Cannabis auf die gute alte Art und Weise. Am besten spricht man eine unterstützende Cannabistherapie gegen Übelkeit und/oder Erbrechen mit dem behandelnden Arzt ab.
Im Internet kursieren immer wieder Fälle des sogenannten Cannabis-Hyperemesis-Syndroms. Betroffene berichten von starker Übelkeit und Erbrechen zusammen mit heftigen Bauchkrämpfen, wobei extrem heißes Duschen die Symptome lindere. Alle Berichte haben eine Gemeinsamkeit: Es handelt sich dabei um langjährige intensive Cannabiskonsumenten. Da diese extrem widersprüchliche Wirkung nicht wissenschaftlich bewiesen ist, sollten Konsumenten mit derartigen Symptomen ruhig bleiben und das Ganze eventuell mit einem Arzt besprechen und beobachten, wie sich die Beschwerden bei einem Verzicht auf den Konsum verändern.