Am internationalen Frauentag bietet es sich an, die Merkmale von medizinischem Cannabis und Cannabidiol bezüglich der weiblichen Gesundheit zu betrachten. Der weibliche Körper funktioniert schließlich ein wenig anders als der von männlichen Bewohnern der Erde. Schon in der Vergangenheit konnten Studien aufzeigen, dass Wirkstoffe aus potenten Hanfpflanzen beispielsweise hilfreich gegen die Veränderungen während der Wechseljahre eingesetzt werden können. Ebenso hat die Vergangenheit gezeigt, dass Frauen Cannabis gegen Menstruationsbeschwerden nutzten. Es gilt als erwiesen, dass aus der Hanfpflanze gewonnene Wirkstoffe entzündungshemmend wirken, Schmerzen lindern und die Schlafqualität verbessern können.
Das sagen Mediziner und Fachärztinnen
Dr. Gudrun Lorenz-Eberhardt, eine Fachärztin für Gynäkologie und Geburtshilfe, sagt zum Einsatz von Cannabis in der Medizin spezifisch auf die Gesundheit von Frauen bezogen: „Die positiven Eigenschaften der in der Cannabispflanze enthaltenen Wirkstoffe können wir uns in der Frauenmedizin zunutze machen. Cannabis ist ein natürliches Heilmittel, das eine nicht-hormonbasierte Therapie ermöglicht. Dies stößt bei vielen Frauen auf eine hohe Akzeptanz.“
Dr. med. Julian Wichmann, ein therapieerfahrener Arzt und der Geschäftsführer von Algea Care, der bundesweit ersten und führenden Plattform für eine telemedizinisch unterstützte und evidenz-basierte ärztliche Behandlung mit medizinischem Cannabidiol (CBD) und Cannabis, erklärt dagegen, dass für die Medizin neben THC insbesondere CBD interessant sei, da es als ein nicht-psychoaktiv wirkendes Cannabinoid eingestuft ist. Die Einnahme von CBD wirke beruhigend und könne gegen Krämpfe, Entzündungen, Angst sowie Übelkeit helfen.
Cannabis bei Endometriose
Eine sehr häufig auftretende Unterleibserkrankung von Frauen stellt die Endometriose dar. Acht bis 15 Prozent aller Frauen zwischen der Pubertät und den Wechseljahren leiden laut Endometriose-Vereinigung Deutschland e. V. an der Erkrankung. 40.000 Neuerkrankungen gibt es in Deutschland jährlich. Hier legen Studien nahe, dass Cannabis offensichtlich eine bedeutende Behandlungsmethode darstellen kann. Eine Online-Umfrage unter 484 australischen Frauen mit Endometriose im Alter von 25 und 36 Jahren ergab, dass 13 Prozent medizinisches Cannabis zur Linderung ihrer Symptome anwendeten. Die Studienteilnehmerinnen gaben an, dass die Einnahme von medizinischem Cannabis zu einer signifikanten Symptomlinderung geführt hätte. Dabei wurde die Verbesserung von gastrointestinalen Beschwerden, Ängsten und Depressionen betont. Ebenfalls führte der Einsatz von Cannabis zu einem verbesserten Schlafverhalten.
Die Teilnehmerinnen gaben auch an, dass sie die Einnahme weiterer Schmerzmedikamente aufgrund ihrer selbst gewählten Therapie verringern konnten. Bezüglich der Wirksamkeit der Endometriose-Behandlung mit CBD und THC kam eine Übersichtsarbeit zu dem Schluss, dass beide Wirkstoffe das Endocannabinoid-System beeinflussen und studienübergreifend eine entzündungshemmende und schmerzlindernde Wirkung zeigen. Das Endocannabinoidsystem spiele bei der Behandlung von Endometriose eine bedeutende Rolle.
Cannabis während der Menopause
Die Menopause ist zwar keine Krankheit, doch Frauen können aufgrund der Umstellung des Hormonhaushaltes unter Symptomen wie Hitzewallungen, Schlafstörungen oder Unruhe leiden. Auch hier hat sich der Einsatz von medizinischem Cannabis als hilfreich bewährt. Da Hormonersatztherapien nicht ganz unumstritten sind, kann eine cannabisbasierte Therapie als nicht-hormoneller Therapieansatz infrage kommen. Einer Studie zufolge konnten bei Wechseljahrbeschwerden mit Cannabinoiden positive Effekte erzielt werden. Eine Online-Umfrage unter 115 Frauen in der Menopause ergab, dass medizinisches Cannabis ein gewisses Potenzial zur Linderung von Wechseljahrbeschwerden besitzt.