Die Debatte um Cannabis erinnert ans Wiederkäuen: Es ist eigentlich alles schon durch, aber man würgt es wieder hoch. Der Unterschied zum Wiederkäuen ist jedoch, dass es über viele Jahre oder gar Jahrzehnte kaum merkliche positiv spürbare Fortschritte in dieser Diskussion gab. Derzeit scheinen die ersten Dominosteine zu fallen, auch in Deutschland. Cannabis ist laut einer durch vice.com zitierten Textstelle der US Drogenverbotsbehörde DEA „eine der sichersten Heilsubstanzen“.
Erst vor kurzer Zeit gingen Medienberichte durch die Lande, in denen die ersten erwiesenen „Cannabistoten“ festgestellt werden konnten. Seit Jahrtausenden wird Cannabis als die sicherste Medizin konsumiert. Die tödliche Überdosis wird laut DEA auf 20.000 bis 40.000 in kurzer Zeit gerauchter üblicher Joints geschätzt und jetzt sind die ersten zwei Menschen daran gestorben, bestätigen Gerichtsmediziner in Düsseldorf.
Verharmlosen wir Drogen, wenn wir Cannabis reguliert für Konsumenten und Patienten als die sicherste Medizin frei geben wollen?
Die Todesursache der zwei Personen wurde auf Cannabis zurückgeführt, da jede andere Todesursache ausgeschlossen werden konnte. Machen diese Vorgehensweisen Schule, gibt es gewiss bald mehr Cannabistote!
Sicherste Medizin ungenügend erforscht
In einem Bericht, der in Zusammenarbeit mit Spiegel Online erstellt wurde, wird das medizinische Potenzial von Cannabis nicht geleugnet. Die sicherste Medizin sei noch nicht genügend erforscht, um es einfach flächendeckend einsetzen zu können! Wir wissen noch nicht exakt, wie es bei einzelnen Erkrankungen die Wirkungen verursacht. Auch bei anderen Medikamenten, mit denen hohe Gewinne erzielt werden, wissen wir nicht, wie sie vermutlich wirken und was für Nebenwirkungen auftreten können oder vermutlich auftreten. Wir wissen auch hier nicht immer genau, wie die Wirkung denn im Organismus zustande kommt. Wer einige Medikamente daheim hat, sollte sich einmal die Beipackzettel ansehen, auf denen häufig dutzende möglicher Nebenwirkungen, mitunter der Tod, aufgeführt werden.
Bereits viele Menschen mit Tourette-Syndrom oder anderen Erkrankungen (auch Doppeldiagnosen) haben dutzende Medikamente durch, von denen sie häufig nur die Nebenwirkungen als Unterschied wahrnehmen. Diese Medikamente können teils nicht höher dosiert werden, da man dann nicht 10 bis 20 Jahre früher verstirbt, sondern lebenswichtige Organe direkt versagen. Einige der Patienten haben den Hanf als die sicherste Medizin entdeckt und all diese Medikamente abgesetzt, um endlich ein erfülltes Leben zu beginnen.
Hanf ist aber noch nicht genügend erforscht. Es konnte z. B. noch keine tödliche Überdosierung gefunden werden oder eine Möglichkeit, so viel davon schnell genug konsumieren zu können, damit der Tod wirklich einsetzen kann. Düsseldorfer Gerichtsmediziner meinen zwar, dass es zumindest zwei Personen geschafft haben, aber diese sind jetzt tot und können nicht mehr befragt werden, wie sie es anstellten. Deswegen könne man den Hanf jetzt nicht einfach als sicherste Medizin einsetzen – es müsse noch geforscht werden.
Zum Vergleich:
– Hanf, die sicherste Medizin, ist vermutlich ab 20.000 bis 40.000-facher normaler Dosis tödlich, genau weiß man es nicht, da es unmöglich ist, so viel auf einmal zu konsumieren!
– Acetylsalicylsäure aus dem Aspirin ist bei ca. 100-facher Normaldosis oder weniger tödlich und belastet bei regelmäßiger Anwendung und ungesunden Lebenswandel die Organe.
– Viele gängige Medikamente sind bei 10-facher normaler Dosis oder weniger tödlich, können ebenfalls bei Dauerverwendung schädlich für die Organe sein und langfristig zum Tod führen.
Hanf einfach legalisieren
Es gibt keine Unbedenklichkeitserklärung für Hanf. Diese gibt es auch nicht fürs Barfußlaufen, Kaffee trinken, Schlittschuhfahren oder andere Dinge, die viele jeden Tag oder zumindest regelmäßig machen. Wenn all diese Dinge jedoch jeder für sich selber macht, warum sollte man sie dann verbieten? Für den Hanf sollte man natürlich keine freie, sondern eine regulierte Abgabe mit Qualitätskontrollen und Jugendschutz wählen. Dann könnte jeder volljährige Patient ihn einfach erwerben oder anbauen und für sich selber entscheiden, ob ihm die sicherste Medizin hilft oder nicht.
Mit einer legalen Abgabe könnte weit einfacher geforscht werden. Der Hanf ist leider „noch nicht genügend“ erforscht, da sein Verbot die Forschung extrem erschwerte. Jetzt zu erklären, er könne medizinisch nicht eingesetzt werden, da er ungenügend erforscht ist, geht doch auf all die bevormundenden Verbote zurück. Deswegen muss man den Hanf schnell relegalisieren, damit einfacher geforscht werden kann.
Ist die sicherste Medizin besser erforscht, kann man sie vielleicht auch einsetzen und bei entsprechenden Leiden über die Kassen bezahlen lassen.
Wir können die sicherste Medizin nicht einsetzen oder verfügbar machen, da sie nicht erforscht ist und weil wir die sicherste Medizin nicht einsetzen oder verfügbar machen können, können wir sie nicht erforschen. Das ist doch als Ursache des Problems und nicht als Lösung zu definieren. Drogenverbote sollen Schaden von vielen Menschen und der Gesellschaft abhalten, sind jedoch ein Problem vieler Menschen und Gesellschaften. Dann können diese Drogenverbote doch nicht als Lösung erklärt werden, wenn sie eben ihr Ziel verfehlen und ein weiteres Problem darstellen!