Die Pflanzengattung Cannabis ist eine richtige Biofabrik. Hunderte Stoffe bildet sie in ihren Blüten und anderen Pflanzenteilen, viele davon können medizinisch angewendet werden. Wenn Cannabis bereits bei sehr vielen Erkrankungen signifikant helfen kann, so kann mit der gezielten Anwendung dieser Wirkstoffen bei noch mehr Erkrankungen geholfen werden, so die These. Hilft Cannabis oder nicht? Es einfach mal zu probieren, macht einen höchstens high, schadet jedoch nicht den Organen und ist weniger bedenklich als Alkohol oder Tabak.
Bei welchen Krankheiten hilft Cannabis denn nicht?
Die Wirkstoffe vom Cannabis wirken nicht alle gleich und können sogar entgegengesetzt wirken. Ein Patient, der an starken Ängsten leidet, soll also nicht große Mengen THC aufnehmen, kann sich mit CBD jedoch therapieren.
Viele Cannabinoide finden sich nur als Spuren in der Cannabispflanze und müssen für eine Erforschung erst einmal in genügender Menge gewonnen werden. Dann würden sich hier möglicherweise Cannabinoide oder andere Wirkstoffe in der Cannabispflanze finden, die gegen Krankheiten eingesetzt werden können, bei denen Cannabis rauchen, nicht medizinisch wirkt. Von diesen Krankheiten, bei denen Kiffen eben nicht medizinisch wirksam ist, gibt es immerhin zahlreiche. Das schließt jedoch nicht aus, dass einzelne Cannabinoide der Cannabispflanze in höheren Konzentrationen oder in ausgesuchten Kombinationen doch wirksam sind. Hilft Cannabis nicht, dann ist ein Probieren jedoch weniger bedenklich, als viele Medikamente, die der Mediziner einem direkt mitgeben könnte.
Hilft Cannabis bei …?
Bis März 2017 war in Deutschland eine Ausnahmegenehmigung nach § 3 Abs. 2 BtMG notwendig, um in der Apotheke Cannabisblüten zu erhalten. Damit wurde zugleich sehr transparent erfasst, bei welchen Erkrankungen solche Ausnahmegenehmigungen ausgestellt wurden. Es waren über 60. Damit wurde zugleich anerkannt, dass Cannabis bei diesen Erkrankungen zumindest diesen Patienten hilft. Vor März 2017 waren es ca. 1000 Patienten mit Ausnahmegenehmigung und einige tausend, die cannabinoidhaltige Fertigarznei in Deutschland erhielten. Hilft Cannabis bei Krankheit XY war damit als Frage mit einem Blick auf diese Liste oft schon beantwortet. Hilft es dem einen Patienten mit dieser Erkrankung, hilft es oft auch dem anderen, aber nicht immer.
Hier einige Krankheiten
Neurologisch
- Alzheimer
- Parkinson
- Multiple Sklerose
- Spastik
- Epilepsie
- Schlaganfall
- Tinitus
- Tourette
Schlaf – Schmerz
- Schmerzen
- Arthrose – Arthritis
- Entzündung
- Muskelspasmen
- Fibromyalgie
- Rückenschmerzen
- Phantomschmerzen
- Schlafstörungen
- Muskelkrämpfe
- Migräne
Stimmung
- Angst
- bipolare Störungen
- Depression
- PMS
- Posttraumatisches Belastungssyndrom
- Stress
Verdauung
- Anorexie
- Magen-Darm Erkrankungen
- Übelkeit
- Essstörungen
- Appetitmangel
- Morbus Crohn
- Diabetes
Andere
- Bluthochdruck
- Lupus
- entzündliches Rheuma
- ADHS – ADS
- Asthma
- Erschöpfung
- Glaukom
- HIV – Aids
- Krebs
- Muskelschwund
Eigentlich kann jeder diese Leiden bekommen
Bei dieser unvollständigen Liste von Leiden und Krankheiten soll jedem schnell bewusst werden: „Aha, Cannabis hilft bei XY, das habe ich oder ein naher Angehöriger.“ Cannabis hilft bei vielen und damit bei vielen alltäglichen Erkrankungen. Wie viele Menschen leiden unter Schmerzen, Schlafstörungen, Depressionen, Stress, Diabetes, Bluthochdruck, Multiple Sklerose, ADHS – ADS oder mit dem Altern an Alzheimer, Krebs oder Arthrose?
Bei vielen Erkrankungen sind nur einige Cannabinoide wirksam, womit auf das berauschend wirkende THC verzichtet werden könnte. Dennoch berichten Patienten, dass ihnen die ganze Cannabisblüte besser hilft und einzelne extrahierte Reinwirkstoffe nicht die genügende Linderung bieten.
Hilft Cannabis oder nicht? Das kommt also auch auf die Zubereitung und Darreichung an. Wenn ein Cannabinoid entscheidend ist, welches nur als flüchtige Spur im Cannabis vorkommt, dann wird der Joint nicht die erwünschte medizinische Wirkung bringen. Dann müsste eine besondere Sorte mit höherem Wirkstoffanteil von diesem Cannabinoid oder ein Reinextrakt verwendet werden. Genau deswegen ist die Forschung so wichtig, um das alles zu verstehen. In einem Totalverbot, welches auch objektive Forschung weitgehend unterbindet, lässt sich diese relevante Forschung jedoch nicht bewerkstelligen. Damit ruhte die Cannabinoid-Forschung mehr oder weniger über Jahrzehnte und hinkt der Erforschung anderer medizinischer Wirkstoffe oder Behandlungsmöglichkeiten derzeit noch hinterher.
Vieles ist bereits bekannt, womit an dieser Stelle der Cannabinoid-Serie schrittweise einige Krankheitsbilder aufgeführt werden: Hilft Cannabis und wie kann es verwendet werden, damit es genügend hilft? Diese Artikel werden natürlich keinen Arztbesuch ersetzen und dienen nur als Info, um sich als Bürger ein paar Infos aneignen zu können. Bei einer Erkrankung soll unbedingt ein kundiger Mediziner um eine Diagnose und Behandlung gebeten werden. Viele Leiden wirken sehr unterschwellig oder lassen sich vom Laien nicht exakt auf eine Krankheit zurückführen. Von einer Selbstbehandlung ohne kundigen Mediziner wird hier wegen der Gefahr der Falschbehandlung damit dringend abgeraten.