Wallungen, Schweißausbrüche, Leistungsabfall, Schlafstörungen, Veränderungen der Schleimhäute treten oft in unterschiedlicher Stärke bis zu 10 Jahre vor der letzten Menstruationsblutung auf. Circa 40 % der Frauen empfinden die Beschwerden, die durch ein Nachlassen der körpereigenen Hormonproduktion verursacht werden, als belastend und die Lebensqualität einschränkend. Spätestens zu diesem Zeitpunkt sollte das Gespräch mit der/dem Gynäkologin/en gesucht werden. Die wichtigste Therapie ist der Lebensstil: eher pflanzlich betonte Ernährung, Ausdauer- und Krafttraining, Achtsamkeit, Zeit für sich nehmen.
Begleitend können Beschwerden mit pflanzlichen Präparaten, wie Isoflavone, Sojapräparate, Traubensilberkerze und Cannabidiol, synthetischer Hormontherapie oder auch mit naturidenten Hormonen nach der sogenannten Rimkusmethode, gewonnen aus der Yamswurzel, positiv beeinflusst werden. Bei der Rimkusmethode wird die Hormonersatztherapie individuell für jede Frau hergestellt.
In den Wechseljahren und im Klimakterium bis ins hohe Alter leiden viele Frauen unter häufig wiederkehrenden Entzündungen im Genitalbereich. Die Symptome sind meist Ausfluss, Juckreiz, Brennen und Schmerzen beim Geschlechtsverkehr. Ein Besuch bei der Gynäkologin/Gynäkologen ist unbedingt anzuraten, damit eine diagnostische Abklärung und die Empfehlung einer Therapie erfolgen kann. Denn nicht jeder Juckreiz ist eine Scheidenpilzinfektion!
Nach einer eventuell notwendigen Behandlung ist es aber auch sehr wichtig, Maßnahmen zur Vorbeugung gehäufter Scheidenentzündungen zu treffen. Dazu zählen die Vermeidung von nicht geeigneten Waschlotionen und Cremen sowie das Tragen von ungeeigneter Unterwäsche. Ein wesentlicher Faktor stellt auch vermehrter Stress dar. Stressreduktion durch Sport und Achtsamkeit gegenüber sich selbst ist das Gebot der Zeit.
Aus gynäkologischer Sicht können ein Aufbau der Scheidenflora und ein zusätzlicher Schutzfilm der Scheidenwände hilfreich sein. Hierbei werden Zäpfchen und Cremen angeboten, meist mit Lactobazillen, Vitamin C, Hyaluronsäure, Lavendel und seit einiger Zeit auch mit medizinischem Hanf, im Speziellen Produkte mit Cannabidiol. Ich schätze diese Präparate sehr und empfehle diese meinen Patientinnen sowohl bei der Therapie der trockenen, gereizten Scheide als auch als Nachbehandlung und/oder Vorbeugung von Genitalinfektionen sehr.
Durch die Vaginalzäpfchen legt sich ein Schutzfilm über die Scheidenwände und zusätzlich wirkt der Phytocannabidiol Anteil antientzündlich und geweberegenerierend. Dies ist vor allem sehr wichtig bei der sogenannten trockenen Scheide in den Wechseljahren und in den Jahren danach mit den Folgesymptomen von gehäuften Harnwegsinfektionen, Reizblasensymptomatik und Schmerzen beim Geschlechtsverkehr.
Die Ursache liegt im Hormonhaushalt der älter werdenden Frau
Ab der Praemenopause reduzieren sich die Östrogenkonzentrationen im Blut. Auch der Urogenitaltrakt reagiert darauf empfindlich. Das Vaginalepithel besitzt Östrogenrezeptoren und hält unter Hormonstimulation die Vaginalwand dick und elastisch. Nehmen die zirkulierenden Östrogene ab, wird das Vaginalepithel dünner und trockener. Es entsteht die sogenannte vulvovaginale Atrophie.
Das Dünnerwerden des Vaginalepithels mit Verlust der vaginalen Rugae durch Auseinanderbrechen der kollagenen Stützfasern wird etwa zwei bis drei Jahre nach Eintritt der Menopause sichtbar und ist ein progressiver Prozess. Im Gegensatz zu den vegetativ vermittelten klimakterischen Beschwerden, wie die obengenannten typischen Symptome- Schweißausbrüche, Wallungen, Schlafstörungen und vieles mehr, nehmen die urogenitalen Symptome nicht ab, sondern führen zu persistierenden, teilweise nicht reversiblen Veränderung der Vagina und Vulva.
45 bis 63 % der postmenausalen Frauen erleiden Symtome – Trockenheitsgefühl, Juckreiz, Brennen – einer vulvovaginalen Atrophie, die das Sexualleben und die Lebensqualität massiv beeinträchtigen können. Die verminderte Lubrikation, die verminderte Dehnbarkeit durch Abnahme der Kollagenproduktion sowie der Elastizität des Bindegewebes und die verminderte Durchblutung führen zur Dyspareunie, Schmerzen beim Geschlechtsverkehr bis zur Unmöglichkeit eines erfüllten Sexuallebens. Der Einsatz von cannabidiolhaltigen Cremen, Salben und Vaginalzäpfchen führt bei regelmäßiger lokaler Anwendung zu sehr guten Therapieerfolgen und subjektiver Beschwerdefreiheit.
Bei der Empfehlung von Salben, Cremen und Vaginalsuppositorien ist es mir die Herstellung und Herkunft sehr wichtig. Da Hanf eine sogenannte Bodenputzerpflanze ist und den Anbauboden reinigt, kann die Hanfpflanze eine Vielzahl von Schwermetallen aufnehmen und akkumulieren, wie Cadmium, Blei, Zink, Kupfer und Chrom. Die Schadstoffe werden von der ganzen Pflanze aufgenommen. Da die Hanfpflanze diese und auch Metalle und Pestizide tolerieren kann, ist der Anbau extrem wichtig.
Ich achte daher auf detaillierte chemische und mikrobiologische Analysen der CBD Produkte. Ich bevorzuge CBD Präparate aus dem Indoor Glashausanbau mit händischer Ernte. Ebenfalls lege ich Wert auf das GMP (good manufacturing practice) Siegel. Es ist auch unbedingt notwendig, sich über eine Kontrolle des CBD und THC Gehaltes vor Empfehlung zu informieren. Ein weiteres Symptom, das zwar nicht nur im Klimakterium auftritt, sondern oft auch schon in jüngeren Jahren ist das Beschwerdebild der Vulvodynie.
Unter Vulvodynie versteht man chronische Schmerzen oder Missempfindungen im Bereich des Scheideneingangs, für die oft keine erkennbaren körperlichen Ursachen gefunden werden. Stechend, brennende Schmerzen, Dyspareunie, gehäufter imperativer Harndrang. Schmerzen im Sitzen am Rücken und Unterbauch, jedoch keine Rötung der Vulva oder der Vagina. Die Ursachen sind bislang unklar. Wahrscheinlich besteht eine Kombination aus körperlichen und psychischen Beschwerden, gestörter Schmerzverarbeitung und Verspannung der Beckenbodenmuskulatur. Durch Einsatz von CBD, sowohl lokal als auch oral, kommt es zur Entspannung des Beckenbodens und Aktivierung des Endocannabinoidsystems zur besseren Schmerzverarbeitung.
Zur Linderung der sogenannten vegetativen Wechselbeschwerden vieler Frauen, wie Schlafstörungen, vermehrter Nervosität, Herzrasen, Blutdruckerhöhung und Pulserhöhung, Schweißausbrüche, Wallungen, rate ich gerne mit gutem Erfolg, nach einer exakten Abklärung beim Internisten, zu Cannabidiol haltigen Produkten, meist in Form von CBD Ölen. CBD Öl sollte mittels einer Pipette unter die Zunge oder an die Wangenschleimhaut appliziert werden, morgens und abends circa fünf Tropfen des 10 bis 20 % Öls. Wichtig ist, dass eine halbe Stunde lang nach der Anwendung kein Wasser getrunken werden sollte, da sonst die Wirksamkeit von CBD herabgesetzt wird. Eine fetthaltige Nahrung, wie Milch, Joghurt oder ein Stück Butterbrot ist ohne weiteres möglich.
Die besten Therapieerfolge verzeichne ich mit den Vollspektrum CBD Ölen mit allen natürlich vorkommenden Phytocannabinoiden, Terpenen und Flavonoiden, um den sogenannten Entourage Effekt voll nutzen zu können. Eine Mischung von Substanzen erzielt eine Wirkung auf den Körper, die mehr ist als die Summe aller Komponentwirkungen. Auch bei den Ölen habe ich die gleich hohen Qualitätsansprüche wie bei den obengenannten lokalen Therapeutika.
Gute Erfolge zur Linderung von Muskel- und Gelenksbeschwerden, über die auch sehr viele ältere Frauen klagen, sind erzielbar durch regelmäßige Anwendung von CBD in Form von Ölen oral oder auch in Form von lokal aufzutragenden Salben, Gels oder Lotionen mit CBD Gehalt. Bei migräneartigen Kopfschmerzen und Spannungskopfschmerzen, die oft in der Menopausensprechstunde angegeben werden, kann ein Versuch mit CBD erfolgreich sein. Hierbei kommt die Therapie mit oral eingenommenen CBD Ölen, meist 20 %, oder aber auch Auftragen von CBD Öl im Schläfen und/oder Nackenbereich in Frage.
Zu guter Letzt ist auch die Veränderung der Gesichts- und Körperhaut ein Thema beim Älterwerden. Da viele Frauen gute Erfahrungen mit der Behandlung ihrer vulvovaginalen Atrophie mit CBD Produkten haben, verwenden sie gerne die CBD Kosmetikprodukte aufgrund der hautregenerierenden Wirkung für Gesicht und Körper.