In einigen Ländern rund um den Globus hat man in den letzten Jahren Cannabis gegenüber eine progressivere Haltung eingenommen. Insbesondere der Blick auf das medizinische Potenzial der Pflanze hat das Interesse der Menschen und der Wissenschaft geweckt. Und so werden derzeit regelmäßig neue Ergebnisse von Studien und neue Erkenntnisse der Forschung publiziert. Diese belegen die vielseitigen Wirkungen von Cannabis oder einzelnen Inhaltsstoffen wie THC und CBD auf eine lange Reihe von Krankheiten.
Die Ausstiegsdroge Cannabis
Während man früher einmal davon ausging, dass Cannabis als Einstiegsdroge den Weg in eine üble Drogenkarriere ebnet, gibt es heute sogar gegenteilige wissenschaftliche Feststellungen. Cannabis kann eine Ausstiegsdroge sein. Positive Ergebnisse erzielte man bereits in der Substitution von Freizeitdrogen wie Heroin, Alkohol und auch Tabak.
Aber nicht nur der Konsum von Genusssubstanzen kann durch Cannabis reduziert oder ersetzt werden, sondern auch pharmazeutische Präparate. Viele Patienten bevorzugen medizinisches Marihuana gegenüber verschreibungspflichtigen Medikamenten, wenn sie die Wahl haben. Dies zeigen Ergebnisse einer aktuellen Studie des Institute for Social Research der University of Michigan.
Medizinisches Cannabis ist vertrauenswürdig
Ganze 44 Prozent der Patienten, die Cannabis als Medizin einnehmen, stellen dafür die Einnahme eines anderen verschreibungspflichtigen Medikaments ein, oder reduzieren sie deutlich. Für sie ist Cannabis also Ersatz oder Ergänzung zu einer herkömmlichen Behandlung.
Der größte Teil der Befragten sagte aus, dass sie mehr Vertrauen in Cannabis haben als in pharmazeutische Präparate. Sie empfinden Medizinalhanf als wirksamer und verträglicher. Von den Patienten, die von einem herkömmlichen Medikament auf Cannabis umsteigen, begründen viele ihre Entscheidung mit den Nebenwirkungen, die die Standard-Therapien mit sich bringen.
Cannabis als Medizin Gesetze sollten Ärzten und Patienten mehr Freiraum geben
Die Studie begründet mit ihren Ergebnissen die Haltung der durchführenden Wissenschaftler, dass der Umgang mit medizinischem Cannabis noch viel zu restriktiv ist. Auch in Ländern mit einem Cannabis als Medizin Programm sind die Anwendungen und die Handhabe viel zu limitiert. Man versucht krampfhaft an schulmedizinischen Methoden festzuhalten, die eigentlich obsolet sind.
Viele Gesetze zu medizinischem Hanf fordern zum Beispiel, dass der Patient jede andere denkbare Behandlung über sich ergehen lassen muss, bevor man ihm Cannabis verschreiben darf. Dieser Gedanke klingt für einen überzeugten Cannabis-Patienten wie staatlich angeordnete Körperverletzung. Manchmal sind es auch nicht Gesetze, sondern die Ärzte, die den Fortschritt aufhalten möchten. Viele der altgedienten Mediziner möchten sich auf die Arznei Cannabis nicht mehr einlassen. Dieses Problem, wie auch die juristischen, wird wohl der Generationenwechsel mit der Zeit lösen müssen.