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Zusammen mit Cannabidiol (CBD) als gesundheitsfördernde Nahrungsergänzung haben es auf Hanf basierte Lebensmittel allgemein wieder in die Haushalte der Menschen gebracht. Hanf und Hanfsamen haben neben den bekannten Wirkstoffen noch wesentlich mehr zu bieten, und das wird nun gerade wiederentdeckt. Daher erfreuen sich Hanfsamenöl, Hanfmehl, Hanfprotein und dergleichen großer Beliebtheit.
Und im Zusammenhang mit Themen wie Nachhaltigkeit und Umwelt hat sich Hanf einen so guten Ruf erworben, dass wir wohl kaum von einem kurzfristigen Trend sprechen, sondern davon, dass Hanf sich als Rohstoff und als Lebensmittel etablieren wird. Und das spüren auch die Begleiter des Menschen, unsere Tiere. Mit Hanf kann man unter anderem Pferden ein gehaltvolles Zusatzfutter zur Verfügung stellen, dass sie gerne annehmen und das sehr verträglich ist.
Was sind Hanfschrot oder Hanfpellets?
Für die Aufwertung des täglichen Futters kann man hervorragend Hanfschrot oder Pellets verwenden. Obwohl beides aus Hanfsamen hergestellt wird, gibt es inhaltlich leichte Unterschiede:
Hanfschrot
Hanfschrot entsteht beim Schälen von Hanfsamen, er besteht also zum größten Teil aus den Schalen der Hanfkerne. Als Zusatzfutter für Pferde ist er besonders wertvoll aufgrund eines hohen Gehalts von Omega-3-Fettsäuren, Eiweißen, Vitaminen, Aminosäuren, Mineralien, Spurenelementen und Ballaststoffen. Ferner enthält Hanfschrot Gamma-Linolensäure und Stearidonsäure. Was Hanfschrot ebenfalls ausmacht, ist die leichte Verdaulichkeit, er kann besser vom Körper verwertet werden als der ganze Samen.
Hanfpellets
Auch die Pellets sind, wie Hanfschrot auch, ein Nebenprodukt. Sie werden bei der Gewinnung von Hanfsamenöl erzeugt. Die Pellets sind ein Presskuchen, der bei der Ölpressung entsteht. In ihren Inhaltsstoffen unterscheiden sie sich nicht wesentlich, jedoch ist der Anteil an Samenschalen etwas geringer, da nur das Öl herausgepresst wird, und nicht der ganze Samen entfernt.
Und trotz des Pressvorgangs enthält ein Pellet einen gewissen Rest-Ölgehalt, der je nach Produkt um 9 bis 13 Prozent beträgt. Mittlerweile gibt es auch Futterpellets, die gezielt für die gesunde Fütterung hergestellt werden. Diese können einen höheren Ölgehalt bis über 20 Prozent aufweisen.
Welche Vorteile hat Hanf als Zusatzfutter für das Pferd
Die hohe Nährstoffdichte von Hanfschrot und Hanfpellets helfen vielerlei Mangelerscheinungen vorzubeugen und auch ältere Tiere fit zu halten. Sie sind leicht verträglich und wirken sich positiv auf das Verdauungssystem und den Stoffwechsel aus. Dies macht sich zum Beispiel im gestärkten Immunsystem bemerkbar. Pferde, die Beifutter auf Hanf-Basis erhalten, werden über die Wintermonate hinweg weniger anfällig für Krankheiten sein. Pferdehalter, die Hanfschrot oder Pellets fütterten, berichten auch von guten Erfahrungen bei Arthrose, Hufrehe, Sommer-Ekzemen und weiteren Erkrankungen. Die Gamma-Linolensäure hilft, Entzündungen zu vermeiden, aber auch vorhandene zu reduzieren. Außerdem werden die Atemwegsorgane gestärkt und die Funktion der Gelenke und Hufe. Viele bemerken am Fell ihres Pferdes schon nach kurzer Zeit, dass es von dem Hanf-Zusatzfutter profitiert, da es mehr glänzt und einen vitaleren Eindruck macht, auch im Winter.
Dosierung von Hanfschrot
Natürlich ist es schwierig für Pferde eine allgemeine Dosieranleitung anzubieten, da diese von einigen individuellen Faktoren abhängt. Als Beispiel kann man zu Beginn 20 bis 30 Gramm Hanfschrot dem Futter beimischen und diese Menge etwa eine Woche beibehalten. Danach gibt man Großpferden 50 bis 60 Gramm am Tag und Kleinpferden oder Ponys 30 bis 40 Gramm. Man kann den Schrot in etwa so bemessen, dass man je 100 Kilogramm Gewicht 10 bis 20 Gramm gibt. Für Pferde mit gesundheitlichen Problemen kann man die Dosis auch ohne Weiteres verdoppeln. Die normale Dosis Hanfschrot kann gut über das ganze Jahr hinweg gegeben werden.
Dosierung von Hanfpellets
Auch die Dosierung von Hanfpellets kann man natürlich individuell auf die Bedürfnisse und die gesundheitliche Situation seines Pferdes anpassen. Und auch Produktunterschiede machen eine pauschale Dosieranleitung eher schwer.
Aber als ungefähre Orientierung für ein gesundes Pferd kann man 50 Gramm am Tag geben, bei Pferden, die über 500 Kilogramm wiegen, dürfen es aber auch gern 70 Gramm am Tag sein, dies entspricht je nach Größe der Presskuchen vielleicht 6 bis 7 Pellets, oder bei den schweren 9 bis 10. Bei kranken, alten oder rekonvaleszenten Pferden kann die Dosis mancher Dosierempfehlung zufolge auf das dreifache erhöht werden.
Was ist drin, im Hanf-Zusatzfutter?
Wie bei den Dosierungen auch, so kann man schwer die Inhaltsstoffe von Hanfschrot und Hanfpellets eigentlich nicht pauschal angeben. Dafür sind die Produkte zu unterschiedlich, sodass man sie bei jedem Hersteller einzeln abfragen müsste. Im Folgenden wollen wir also die Nährwertangaben für ein solches Produkts am Beispiel eines Hanfpellets darstellen:
- Brennwert 1241 kJ / 299 kcal / 100g
- Protein 32,8g / 100g
- D-Glucose 0,21g / 100g
- D-Fructose 0,21g / 100g
- Saccharose 2,64g / 100g
- Lactose < 65,7mg / 100g
- Fett 7,7g / 100g
- Kohlenhydrate 5,2 g / 100g
- Ballaststoffe 38,7g / 100g
- gesättigte Fettsäuren 0,9g / 100g
- einfach-ungesättigte Fettsäuren
- Omega-9 0,82g / 100g
- mehrfach-ungesättigte Fettsäuren
- Linolsäure Omega-6 4,72g / 100g
- Alpha-Linolensäure Omega-3 1,19g / 100g
- Gamma-Linolensäure Omega-6 0,04g / 100g
- Calcium 180mg / 100g
- Eisen 20mg / 100g
- Kalium 1100mg / 100g
- Magnesium 550mg / 100g
- Natrium 1,3mg / 100g
- Zink 11mg / 100g
Unabhängig davon, ob man seine Pferde lange gesund erhalten oder alte oder kranke Pferde bei der Genesung unterstützen will. Hanf-Zusatzfutter ergänzt das tägliche Futter das ganze Jahr über und bietet einen hohen Nährwert, der ein langes, gesundes Leben fördert. Daneben können Hanfpellets auch sehr praktisch als Belohnung aus der Hand gefüttert werden, im heimischen Stall oder unterwegs.