Cannabichromen (CBC) ist eines von über 100 Cannabinoiden. Obwohl das Phytocannabinoid selbst keine schmerzstillende Wirkung besitzt, nimmt man an, es könne eine wichtige Rolle bei der Linderung von Schmerzen und Entzündungen spielen.
Neben CBD und THC ist Cannabichromen ein weniger bekanntes Cannabinoid. CBC wirkt nicht psychoaktiv und man geht davon aus, dass es die Wirkung anderer Cannabinoide entscheidend verstärken kann. Somit könnte es eine wichtige Rolle für den Entourage Effekt spielen.
Im Jahr 1966 wurde die Wissenschaft das erste Mal auf CBC aufmerksam. Obwohl dem Wirkstoff nicht sehr viel Aufmerksamkeit zuteilwird, ist das Potenzial von CBC recht vielversprechend. Forscher gehen davon aus, dass es bei der entzündungshemmenden und schmerzlindernden Wirkung von CBD und THC eine Schlüsselrolle einnimmt und aus der Säure CBCA gebildet wird.
Wie wirkt CBC?
Genau wie alle anderen Cannabinoide auch, interagiert CBC mit den CB1- und CB2-Rezeptoren unseres Endocannabinoid-Systems. Ferner wirkt Cannabichromen auch auf die Rezeptoren TRPA1 und TRPV1. Diese Kanäle spielen eine zentrale Rolle bei der Signalübertragung und dem Empfinden von Schmerz.
CBC gilt als eines der am häufigsten vorkommenden Cannabinoide und wird hinter THC und CBD als dritthäufigstes Phytocannabinoid bezeichnet – ein starkes Argument für die intensivere Erforschung seines Potenzials.
Die Bedeutung von CBC
Bei Cannabis spielt die kombinierte Wirkung einzelner Cannabinoide, die auch als Entourage Effekt bezeichnet wird, eine entscheidende Rolle. Das bedeutet, dass Cannabichromen einen wichtigen Beitrag zur Wirkung von THC oder CBD sowie anderer Verbindungen leisten kann. Das ist auch der Grund dafür, warum Patienten mit Vollspektrumextrakten die besten Erfahrungen machen.
Es ist nicht so, dass es überhaupt keine Daten zum medizinischen Potenzial von Cannabichromen gibt. 2016 veröffentlichte das Journal for Experimental Dermatology eine Studie (ncbi.nlm.nih), in der die Wirksamkeit von CBC und anderen nicht psychoaktiven Cannabinoiden bei der Behandlung von Akne und anderen Hautproblemen untersucht wurde.
Die gesammelten Daten deuten darauf hin, dass CBC, CBDV und THCV die Entstehung von Akne im Anfangsstadium hemmen kann. Weiterhin zeigten alle Cannabinoide eine vielversprechende entzündungshemmende Wirkung.
Obwohl die Studie (ncbi.nlm.nih.go) im British Journal of Pharmacology an Ratten durchgeführt wurde, liefert sie dennoch vielversprechende Ergebnisse für das Potenzial von CBC bei der Linderung von Schmerzen. Die gesammelten Daten zeigen, dass CBC genau wie CBD mit Proteinen in der Wirbelsäure agiert, die für die Schmerzempfindung wichtig sind.
Es gibt auch Studien (sciencedirect.com), in denen die Rolle von CBC bei der Neurogenese untersucht wurde. Neurogenese meint die Entwicklung und das Wachstum von Nervengewebe. Dieser Vorgang spielt etwa eine wichtige Rolle bei der Behandlung von Depressionen. Die Studie in Neurochemistry International zeigt, dass CBC die Neurogenese fördern könnte.
CBC – Cannabichromen
In den 1970er-Jahren fand man heraus, dass CBC vorwiegend in indischen Landrassensorten vorkam. Durch Kreuzung und Kreation neuer Sorten mit einem hohen THC-Gehalt und verändertem Erbgut wird es heutzutage wahrscheinlich schwierig, Pflanzen mit einem vergleichbaren Wert wie damals zu finden.
Analyseergebnisse von medizinischen Sorten wie Bedrocan, die in deutschen Apotheken ausgegeben wird, zeigen, wie gering der Anteil an CBC noch ist. Im Falle von Bedrocan zeigt die Analyse einen Gehalt von 0,01–0,12 % CBD.