Cannabinoide sind dem Körper nicht fremd. Der Mensch und zahlreiche andere Säugetiere verfügen über ein eigenes Endocannabinoid-System, welches wichtige Funktionen im Körper erfüllt. Entdeckt wurden Cannabinoide in den 1960er-Jahren in Israel. Für die entsprechenden Tests hat man Cannabinoide aus der Hanfpflanze gewonnen.
Aktiv sind diese, wie bereits erwähnt, im körpereigenen Endocannabinoid-System. Über CB1- und CB2-Rezeptoren wechselwirken sie mit dem Nervensystem des Körpers. Zahlreiche andere Inhaltsstoffe der Hanfpflanze können dabei mitwirken, ganz besonders die Terpene und Flavonoide. Bisher wurden schon über 100 Cannabinoide in der Cannabispflanze allein identifiziert, am bekanntesten ist ohne Frage das THC (Tetrahydrocannabinol). Dieses ist zwar psychoaktiv, es hat jedoch auch einen hohen therapeutischen und klinischen Wert. Am zweitbekanntesten ist das CBD (Cannabidiol).
Dieses wirkt zwar in keiner Weise psychoaktiv, hat jedoch einen therapeutisch umso höheren Wert. Entzündungshemmend, stressmindernd und sogar schlaffördernd wirkt dieses Cannabinoid. Ansonsten gibt es noch die künstlich hergestellten synthetischen Cannabinoide, welche allesamt eher unbekannt sind. Jedenfalls lassen sich Cannabinoide allgemein in drei Kategorien aufteilen.
Die Endocannabinoide
Endocannabinoide sind diese, welche Menschen und auch weitere Säugetiere im eigenen Körper produzieren. Biologisch gesprochen sind sie endogene Liganden, die über die Cannabinoid-Rezeptoren mit dem Nervensystem interagieren.
Das Endocannabinoid-System setzt sich nunmehr aus den Endocannabinoiden und den entsprechenden Rezeptoren zusammen. Verantwortlich ist dieses unter anderem für den Schlaf, die Gefühlslage, den Appetit und noch zahlreiche weitere lebenswichtige und regulative Funktionen. Zwei der bekanntesten Endocannabinoide sind Anandamid und 2-Arachidonoylglycerol, wobei selbstverständlich zahlreiche weitere im Körper ihren Platz finden.
Endocannabinoide dienen als Zugangspunkt für die CB1- und CB2-Rezeptoren des menschlichen Nervensystems. Die Ersteren findet man dabei im zentralen Nervensystem, also im Gehirn und im Rückenmark. Die Zweiteren sind eher auf den peripheren Nerven zu finden, welches ebendiese sind, die nicht zum zentralen Nervensystem gehören.
Endocannabinoide sind für die Homöostase verantwortlich, dementsprechend bringt ein Defizit dieser Ausfallerscheinungen mit sich. Als häufigstes Leiden wird die Produktion von Endocannabinoiden gehemmt, was durch zahlreiche Krankheiten wie die Migräne oder durch psychische Probleme ausgelöst werden kann.
Die Phytocannabinoide
Phytocannabinoide liegen in der Cannabispflanze oder etwaigen anderen pflanzlichen Gewächsen vor. Charakteristisch sind spezielle Kohlenstoffatome, welche nur bei diesen Cannabinoiden vorzufinden sind. In den Pflanzen kommen sie dabei in ihrer eigentlichen Form und als Säure vor. Im Falle der Cannabispflanze beispielsweise liegt das THC ursprünglich als THCA vor, erst durch geeignete Prozesse kann dieses in THC umgewandelt werden und psychoaktiv wirken. Allgemein oxidieren auch Cannabinoide innerhalb der Pflanzen, wenn man sie Licht und Sonnenschein aussetzt.
Im allgemeinen Sprachgebrauch lässt man das „Phyto-“ in der Regel weg, diese besagt lediglich, dass sie aus Pflanzen stammen. Eine weitere Pflanze, in welcher man Phytocannabinoide finden kann, ist die Echinacea purpurea.
Produziert werden diese überwiegend im Harz und den Trichomen. Zu finden sind diese in den dichtesten Stellen der Knospen der Pflanze. In Wasser lassen sich Phytocannabinoide zwar nicht lösen, dafür in Alkoholen und Fetten.
Wenn der Körper selbst mit der Produktion nicht mehr hinterherkommt, so kann man Phytocannabinoide konsumieren, um die regulativen Funktionen dennoch zu erfüllen.
Synthetische Cannabinoide
Das sind die am spätesten entdeckten Cannabinoide. Hier werden natürliche Cannabinoide in Laboren produziert und imitiert. Einige Produkte mit synthetischen Cannabinoiden sind auch auf dem Markt, so wie das Dronabinol, welches das THC imitiert. Marinol ist ebenfalls ein synthetisches Cannabinoid, welches in Kapseln geliefert wird und unter anderem bei der Gewichtsreduzierung und bei Übelkeit hilft.
Unter anderem kann man Produkte mit synthetischen Cannabinoiden in den USA, England, der Schweiz und in Kanada bekommen. Jedenfalls sind bisher noch einige Gefahren mit den synthetischen Cannabinoiden verbunden, weshalb noch viel Forschung auf diesem Gebiet stattfinden muss, bevor gegebenenfalls medizinische Zwecke herausgearbeitet werden können.
Auch in der Drogenszene bleiben die synthetischen Cannabinoiden nicht außen vor. Vertreten werden sie unter den Namen wie K2 oder Nitro. Einige synthetische Cannabinoide werden aufgrund ihrer Wirkung ähnlich wie Heroin oder Crack eingestuft, wobei andere sogar legal verkauft werden können unter Namen wie „Potpourri“.
Häufig verwenden Jugendliche, welche entweder keinen Zugriff auf Cannabis haben oder welche in nächster Zukunft auf THC getestet werden, synthetische Cannabinoide. Hiervon wird man zwar auch high, aber auf eine ganz andere Weise wie bei echtem Cannabis. Es gibt es zahlreiche Todesfälle in Verbindung mit synthetischen Cannabinoiden, weshalb man als gekonnter User immer Abstand zu diesen Drogen halten sollte. Sie sind vollständig unberechenbar und man kann nicht nachweisen, welche synthetischen Cannabinoide wirklich vorliegen.
Forschung ist notwendig
Die Wichtigkeit des Endocannabinoid-Systems für den Menschen kann man inzwischen nicht mehr untergraben. Über die Gefahr, welche von Phytocannabinoide ausgeht und über die klinischen und medizinischen Zwecke kann man diskutieren. Synthetische Cannabinoide jedoch sind bei Weitem bisher nicht genug erforscht und stellen bisher vorwiegend in der Drogenszene eine große Gefahr dar.
Aus diesem Grund muss auf allen diesen Gebieten noch viel mehr Forschung stattfinden, sodass man etwa ihre Funktionen oder Zwecke dingfest machen kann. Ganz besonders beim CBD und beim THC hat man bisher innovative Entdeckungen machen können und nach diesem Beispiel sollte noch viel folgen!