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Das sogenannte Reizdarmsyndrom (RDS) ist eigentlich keine genaue Bezeichnung einer konkreten Krankheit. Vielmehr sammeln sich unter diesem Begriff eine Reihe von entzündlichen Darmerkrankungen unterschiedlicher Ursachen und Ausprägungen.
Es gibt Varianten wie Morbus Crohn, die eigentlich über die Symptomatik des RDS hinausgehen, da bei Morbus Crohn auch der Dünndarm in Mitleidenschaft gezogen wird, während sich das klassische RDS nur im Dickdarm abspielt. Bei uns hängt beinahe die Hälfte aller Fälle, in welchen ein Patient zum Gastroenterologen (Magen-Darm-Spezialist) überwiesen wird, mit der Volkskrankheit zusammen.
Wie wird das Reizdarmsyndrom diagnostiziert?
Das Reizdarmsyndrom zweifelsfrei festzustellen, ist eine etwas aufwendige Angelegenheit. Oft kann die Symptomatik auch mit anderen Krankheiten in Verbindung gebracht werden, daher geschehen häufig Verwechslungen. Dies kann oft durch eine gute und ausführliche Anamnese vermieden werden, für die sich der Arzt wirklich Zeit nehmen sollte. Es sind unter anderem Angaben über Zeitraum der Erkrankung, Über Veränderungen in den Toilettengewohnheiten und dergleichen, die den Arzt auf die richtige Fährte führen können. Sollte die Verdachtsdiagnose erst einmal im Raum stehen, sind diverse Bluttests, Darmspiegelung und andere bildgebende Verfahren sowie die Untersuchung einer Stuhlprobe notwendig, um eine sichere Diagnose zu gewährleisten.
Wie wird das Reizdarmsyndrom behandelt?
Da der Reizdarm eine weitverbreitete Volkskrankheit ist, stehen eine Menge Mittel zur Verfügung, mit denen man sich Linderung verschaffen kann. Bei leichter Symptomatik kann bereits eine Diät, bei welcher auf eine Reihe von kurzkettigen Kohlehydraten und mehrwertige Alkohole verzichtet wird, helfen. Je nachdem, ob die Erkrankung sich eher in Verstopfungen oder Diarrhö äußert, kann ein Abführmittel oder ein Abfuhr-hemmendes Medikament verabreicht werden. Im Allgemeinen wird auch die verstärkte Zufuhr von Ballaststoffen empfohlen. Flohsamenschalen und Gerste haben sich als besonders nützlich erwiesen. Kamille, Myrrhe und Kaffee-Kohle gelten ebenfalls als sehr wirksam zur Linderung der Symptome. Zur Wiederherstellung einer gesunden Darmflora zeigte sich der Einsatz von sogenannten Probiotika (Bakterienstämme) als hilfreich.
Die Pharmaindustrie hat zwar auch einige Präparate für die Behandlung des Reizdarmsyndroms entwickelt, doch diese sind oft mit Nebenwirkungen verbunden, die deren Einsatz für viele Menschen nicht rechtfertigen. Die natürlichen Alternativen sind hier eindeutig zu bevorzugen.
Was kann CBD beim Reizdarmsyndrom bewirken?
2004 brachte der Neurologe und ehemalige Präsident der Internationalen Arbeitsgemeinschaft Cannabis als Medizin, Ethan Russo, in einer Publikation das Reizdarmsyndrom mit dem Endocannabinoidsystem in Verbindung, und mit Defiziten in selbigem. Russo weist auf Studien hin, die zeigen, dass Fehlfunktionen im Endocannabinoidsystem entzündliche Darmerkrankungen hervorrufen können. Folglich kann Cannabis hier wirksam Abhilfe schaffen. Zunächst wurde behauptet, dass dafür Cannabidiol (CBD) allein nicht ausreicht, sondern dass auch THC benötigt würde.
Diese Behauptung ist mittlerweile revidiert worden, und es stellte sich heraus, dass CBD ein wichtiger Wirkstoff bei der Behandlung entzündlicher Darmerkrankungen ist, das sowohl die Entzündung bekämpft, als auch die Funktion der Gliazellen (Zellen im Nervengewebe, die aber keine Neuronen sind) regulieren kann. Die immunmodulatorischen Eigenschaften von CBD konnten in Studien den Krankheitsverlauf und die Symptomatik positiv beeinflussen. Sogar bei der schweren Morbus Crohn Erkrankung kann CBD eine wertvolle Hilfe sein, und die meisten jüngeren Untersuchungen kommen zu sehr vielversprechenden Ergebnissen, was CBD zu einer echten Hoffnung für viele Magen-Darm-Patienten macht.