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Der Unterleib zieht und spannt, die Laune sinkt fast minütlich, die Verdauung spielt verrückt und im Kopf wütet ein Presslufthammer – Menstruationsbeschwerden kennen sehr viele Frauen, um genau zu sein: bis zu 90 Prozent. Im Klartext heißt das, dass fast die Hälfte der Weltbevölkerung sich einmal im Monat schlecht fühlt oder sogar unter Schmerzen leidet. Aber nicht alle Betroffenen nehmen das hin. In vielen Regionen der Erde setzen Frauen schon lange auf die schmerzlindernden und entspannenden Eigenschaften von CBD (Cannabidiol) während oder kurz vor der Menstruation.
CBD entspannt und löst Krämpfe
Während die meiste Zeit des durchschnittlich 28 Tage dauernden Zyklus relativ ruhig und normal verläuft, beginnen die Uterus-Muskeln kurz vor der Regelblutung damit, sich zusammenzuziehen. Diese Kontraktionen unterbrechen die Durchblutung der Gefäße im Unterleib. Genau diese Unterbrechung verursacht bei der einen Frau mehr, bei der anderen weniger schlimmer Schmerzen. Glücklich sind diejenigen, die gar nicht darunter leiden. Bei einigen Mädchen und Frauen sind die Schmerzen jedoch so unerträglich, dass sie deshalb sogar im Alltag ausfallen, also sich beim Arbeitgeber krankmelden müssen oder nicht zum Sport gehen können.
Hierzulande greifen deshalb viele Patientinnen zu Schmerzmitteln wie Ibuprofen oder Paracetamol. Andere nehmen lieber Krampflösendes aus der Apotheke. Dauerhaft ist das aber eher eine Lösung mit zwei zugedrückten Augen, da diese Art von Medikamenten negative Auswirkungen auf den Körper hat. Sie belasten unter anderem die Nieren bei regelmäßiger Einnahme. Einige Schmerzgeplagte kleben sich inzwischen stattdessen Elektroden auf die Haut. Durch leichte Stromstöße sollen sich die Muskeln entspannen und für Erleichterung sorgen. Während manche darauf schwören, beklagen andere wiederum das nervige Gefühl, mit Elektroden-Aufklebern im Bikinibereich herumlaufen zu müssen, wo man sich während der Tage sowieso schon nicht ganz so frei bewegen kann. Häufig wird jungen Mädchen auch die Pille verschrieben, um den unangenehmen Begleiterscheinungen der Menstruation vorzubeugen. Hierbei wird jedoch künstlich in den Hormonhaushalt eingegriffen, um einen Eisprung zu verhindern.
Das Cannabinoid CBD ist nach aktuellem Forschungsstand frei von Nebenwirkungen. Es wirkt auf natürliche Weise auf das menschliche Endocannabinoid-System ein. Dieses dehnt sich über den gesamten Körper aus und produziert selbst verschiedene Cannabinoide, um das Immunsystem intakt zu halten. Dieses System ist jedoch anfällig für Störungen wie Krankheiten und Stress – letzterer wird auch durch Schmerzen verursacht. Durch die Gabe von CBD in Form von Öl oder Kapseln lässt sich die innere Balance wieder herstellen. CBD wirkt unter anderem entspannend, krampflösend und entzündungshemmend. Für Menstruationsbeschwerden stellt es somit eine gute Behandlungsmöglichkeit dar. Da es nahezu kein THC enthält und damit nicht berauschend wirkt, können Frauen, die unter Regelschmerzen leiden, CBD legal und ohne Rezept beziehen.
Verschiedene Arten von Regelschmerzen und deren Ursachen
Der weibliche Zyklus wird von unterschiedlichen Hormonen bestimmt. Ziel ist es, den Körper auf eine mögliche Fortpflanzung vorzubereiten. Deshalb baut sich in der ersten Zyklushälfte die Gebärmutterschleimhaut auf. Sie ist gut durchblutet und dick oder kurz: bereit für die Einnistung der befruchteten Eizelle. Erfolgt jedoch keine Befruchtung und somit keine Schwangerschaft, löst sich die Schleimhaut in der zweiten Hälfte des Zyklus nach dem Eisprung von der Gebärmutter ab. Die Ausscheidung erfolgt während der Periode. Nach der Monatsblutung beginnt der Kreislauf erneut, deshalb treten auch die Regelschmerzen jeden Monat wieder aufs Neue auf.
Generell wird zwischen primären und sekundären Menstruationsschmerzen unterschieden. Die primären Regelschmerzen fallen in die Kategorie „natürlich“, es handelt sich hierbei um Schmerzen, die während der Monatsblutung auftreten, ohne dass eine krankhafte Veränderung im weiblichen Körper vorliegt. Die Frauen, die unter primären Regelschmerzen leiden, kämpfen gegen dieses Problem schon seit der Pubertät an.
Die sekundären Regelschmerzen betreffen primär ältere Frauen und sind zumeist krankheitsbedingt. Veränderungen in den weiblichen Fortpflanzungsorganen sorgen oft für schmerzreiche Tage. Zu solchen Veränderungen zählen beispielsweise Endometriose (kleine, gutartige Wucherungen im Unterleib), Gebärmutterentzündungen und Eierstockzysten. Häufig nimmt durch diese Erkrankungen nicht nur die Intensität der Blutung zu, sondern auch die der Schmerzen.
Generell gibt es verschiedene Faktoren, neben Fehlbildungen oder Erkrankungen, die Regelschmerzen noch verstärken können. Dazu zählen etwa ein geringes Körpergewicht, ein unregelmäßiger oder überdurchschnittlich langer Zyklus, der Konsum von Alkohol und Nikotin, das Verhüten einer Schwangerschaft mithilfe der Spirale, Stress oder andere psychische Ursachen.
Symptome bei Regelschmerzen
Viele Leserinnen kennen sie nur zu gut – die typischen Symptome von Menstruationsbeschwerden: Krämpfe und Ziehen im Unterleib. Die Schmerzen können in kurzen Abständen folgen, regelmäßig oder länger anhaltend sein und sich bis in den Rücken hochziehen. Häufig wird auch die Verdauung während der Periode in Mitleidenschaft gezogen, sodass einige Frauen unter Durchfall oder Übelkeit leiden. Auch Kopfschmerzen können Teil der Beschwerden sein. Wer ständig Schmerzen hat und sich unwohl fühlt, bekommt auch schlechte Laune. Dazu gesellen sich zudem noch Müdigkeit, Abgeschlagenheit und geringere Konzentrations- und Leistungsfähigkeit. Viele Frauen würden deshalb einfach nur gerne in der heißen Badewanne oder mit einer Wärmflasche auf dem Bauch auf der Couch liegen und warten, dass die ersten beiden, also die schlimmsten Tage, möglichst schnell vergehen.
Verschiedene Formen von CBD gegen Regelschmerzen
Nicht nur heiße Bäder und Wärmflaschen entspannen den verkrampften Uterus, sondern auch Sex. Aber nachdem ein geeigneter Partner nicht immer und überall zur Verfügung steht und Frau nicht stundenlang im Bad liegen kann, ist es sinnvoll, den Körper auch auf andere Art zu entspannen. CBD verfügt über krampflösende Eigenschaften, mindert Stress und entspannt und verschafft daher Linderung bei Menstruationsschmerzen.
Bereits Königin Victorias Arzt, Sir Joshua Reynolds, wusste um die wohltuenden Wirkstoffe der Cannabis-Pflanze und verordneter der Majestät eine entsprechende Cannabis-Tinktur gegen ihre Regelschmerzen. Frauen in Asien und Afrika setzen ebenfalls schon seit Jahrhunderten auf die natürliche Schmerzlinderung durch Cannabis-Produkte. In unserer Gesellschaft wurde die Anwendung und Erforschung von Cannabinoiden lange Zeit durch die Illegalisierung der Hanfpflanze vernachlässigt. In Ländern wie den USA und Kanada findet inzwischen aber eine Kehrtwende statt und die Erforschung sowie die Herstellung unterschiedlicher Cannabis-Produkte schreitet offenbar unaufhaltsam voran. Europa zieht langsam nach.
Die US-Schauspielerin Whoopi Goldberg hat den Trend erkannt und vertreibt zusammen mit der Lebensmittelherstellerin Maya Elisabeth unter dem Namen „whoopi & maya“ medizinische Cannabis-Produkte, die auf Frauen mit Regelschmerzen zugeschnitten sind. Neben Cannabis-Tinkturen und -Salben bieten die Ladys auch einen Badezusatz und Schokolade mit den entsprechenden Wirkstoffen an.
Im liberalen Kalifornien sowie im US-Bundesstaat Colorado erfreuen sich schmerzgeplagte Frauen der sogenannten Cannabis-Tampons, die unter dem Namen Foria Relief vermarktet werden. Eigentlich handelt es sich bei diesem Produkt nicht wirklich um einen Tampon, sondern um ein Zäpfchen, das vor der Benutzung eines Tampons eingeführt wird. Innerhalb von 15 bis 30 Minuten löst sich das Zäpfchen auf, sodass die Wirkstoffe von der Vaginalschleimhaut aufgenommen werden. Hierzulande sind die Zäpfchen noch nicht erhältlich, da sie neben zehn Milligramm des legalen CBD auch 60 Milligramm des psychoaktiven THC enthalten. Berichten zufolge verspürten viele Frauen bereits nach etwa acht Minuten eine entspannende Wirkung und damit Schmerzlinderung. Das THC kann durch die gängigen Drogentests im Körper nachgewiesen werden. Medizinisch fundierte Studien zu Foria Relief stehen noch aus.
Bei uns gibt es mittlerweile auch medizinische Cannabis-Produkte auf Rezept aus der Apotheke. Diese werden aber vor allem in der Palliativmedizin eingesetzt. Bei Regelschmerzen dürfte es noch extrem schwierig sein, einen Arzt und eine Krankenkasse zu finden, die bei einer Verschreibung mitmachen würden. Die legale Alternative ist CBD. In Form von Öl kann man Cannabidiol entweder oral einnehmen oder ein bis zwei Tropfen auf ein Tampon träufeln, damit es direkt am Ort der Bestimmung für Erleichterung sorgt.
Hinweise zum Kauf von CBD-Produkten
Um die unerwünschte Aufnahme von etwaigen Schadstoffen zu minimieren, sollte beim Kauf von CBD-Produkten auf das Bio-Siegel geachtet werden. Öle sollten mindestens 99 Prozent reines CBD enthalten. Bei der Herstellung ist es wichtig ein Augenmerk darauf zu haben, dass die Erzeugnisse möglichst den GMP-Richtlinien (Gute Herstellung für Arzneimittel) sowie den ISO-Standards entsprechen, damit sie eine gewisse Qualität aufweisen.
Gerichtsbeschluss bezüglich Cannabiskonsum gegen Regelschmerzen
An dieser Stelle soll den Leserinnen auch nicht der Gerichtsbeschluss vom 4. Januar 2017 aus Baden-Württemberg vorenthalten werden:
Einer Frau, die regelmäßig an sechs bis sieben Tage im Monat Cannabis konsumierte – die berauschende THC-Variante, nicht das reine CBD – wollte die Fahrerlaubnisbehörde aufgrund ihres Konsums den Führerschein entziehen. In einem Eilverfahren entschied das Verwaltungsgericht Freiburg jedoch, dass die Frau ihren Führerschein vorerst behalten durfte. Die Begründung lautete: Die Betroffene hätte erstens Konsum und Autofahren nicht miteinander kombiniert und zweitens nähme sie Cannabis nicht regelmäßig zu sich. Auch wenn der Konsum monatlich über mehrere Tage erfolgte, nahm die Frau an den menstruationsfreien Tagen keine THC-haltigen Produkte ein und erfüllte deshalb nicht die für einen Führerscheinentzug nötigen Voraussetzung.
Der Beschluss kann wohl als positives Zeichen in Richtung Cannabis zur Schmerzlinderung verstanden werden.