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Amphetamine gibt es in lokalen Apotheken, aber auch auf dem Schwarzmarkt. So wird z. B. Methylphenidat unter dem Markennamen Ritalin hauptsächlich für die Behandlung bei ADHS eingesetzt. Nutzer von Amphetaminen haben eine hohe Wahrscheinlichkeit, eine Abhängigkeit zu entwickeln. Aus Mangel an entsprechenden Medikamenten wird häufig Cannabis zur Therapie eingesetzt.
Die Bandbreite der Amphetamine
Neben dem bereits erwähnten Ritalin gibt es auch das Amphetamin Adderall, welches besonders unter Studierenden in Amerika sehr populär ist. Ohne ärztliche Verschreibung handelt man mit einer illegalen Droge, welche unter Studierenden ganz normal über Facebook vertrieben wird, sogar die Eltern drängen teilweise zum Konsum. Am häufigsten werden Amphetamine in Form von Pillen eingenommen.
Prinzipiell fällt die Wirkung aufmunternd aus, die Konsumenten haben mehr Energie und fühlen sich glücklicher. Der Konsument fühlt sich konzentriert und fokussiert, stundenlanges Lernen ist kein Problem mehr. Die Stoffwechselprozesse im Körper werden dabei auf eine ähnliche Art und Weise wie beim Konsum von Kokain beschleunigt.
Viele unterschiedliche illegale Amphetamine werden unter dem Namen Speed vertrieben. Das bekannteste Methamphetamin ist Crystal Meth in kristalliner Form. Dieselben Methamphetamine in flüssiger Form nennen sich dann Red Speed. Besonders populär sind Amphetamine in Amerika. 1,7 Millionen Amerikaner über 12 Jahre missbrauchen Amphetamine, laut dem National Survey on Drug Use and Health aus dem Jahr 2016. Rund 650.000 Menschen derselben Altersgruppe missbrauchen sogar Methamphetamine, welche noch wesentlich aggressiver sind.
Die Amphetaminabhängigkeit
Die Geschichte der Amphetamine nahm in den 1930er-Jahren ihren Anfang, wo sie zur Behandlung verstopfter Nasen eingesetzt wurden. Im Jahr 1937 erschienen Amphetamine in Form von Pillen auf dem Markt, um ADHS und die Narkolepsie zu bekämpfen. Heutzutage werden Amphetamine in der Regel illegal produziert, um den Zweck als Droge zu erfüllen.
Wer legal vom Staat Amphetamine erhält, kann eine Abhängigkeit zu diesen entwickeln. Die Sucht äußert sich durch Entzugserscheinungen beim Absetzen der Droge. Diese entstehen dadurch, dass der Körper eine bestimmte Toleranz gegenüber den Amphetaminen aufbaut und anschließend eine bestimmte Menge dieser benötigt, um ordentlich zu funktionieren.
Amphetamine erhöhen das Dopamin- und Norepinephrinevorkommen im Gehirn. Das Dopamin ist für Freude und Schmerzen verantwortlich, Norepinephrin kann den Puls und Blutdruck erhöhen. Das Zusammenspiel dieser beiden Wirkungen lässt den Konsumenten Energie gewinnen, das Selbstbewusstsein erhöht sich und die Konzentration wird maximal gesteigert. Besonders durch den schnelleren Puls jedoch kann die Verwendung von Amphetaminen zum Tod führen. Ein dauerhafter Konsum wirkt sich negativ auf die Haut aus, Schlafstörungen treten auf und aufgrund von Appetitlosigkeit nehmen Konsumenten dramatisch ab. Grundsätzlich erkennt man eine Abhängigkeit an folgenden Symptomen:
- Drogengebrauch gerät außer Kontrolle
- Einnahme und Beschaffung der Droge wird Alltagsbestandteil
- Absetzen der Droge fühlt sich unmöglich an
- um den Alltag anzugehen, muss die Droge konsumiert werden
- ein tiefes Verlangen nach Amphetaminen besteht durchgehend
Das sind lediglich subjektive Faktoren, welche jeder Konsument für sich selbst einschätzen muss. An dieser Stelle und auch im Folgenden ist zu beachten, dass es sich um Konsummuster handelt. Man kann nicht festlegen, wer abhängig ist und wer nicht. Gegebenenfalls übt eine Abhängigkeit auch gar keine negativen Konsequenzen auf den Alltag aus. Darum handelt es sich hierbei eher um eine schemenhafte Kategorisierung, jeder Konsument muss für sich selbst entscheiden, ob der Konsum das eigene Leben beeinträchtigt oder nicht, wobei eine unabhängige Einschätzung von Experten am aufschlussreichsten ist. Wer jedenfalls süchtig ist und Amphetamine absetzt, kann folgende Symptome erleiden:
- tiefes Verlangen
- Unfähigkeit zur Konzentration
- Halluzinationen
- Depressionen
- Angstzustände
- Gereiztheit
- schlechter Schlaf
- Albträume
- erhöhter Appetit
- Paranoia
Diese Entzugserscheinungen treten durchschnittlich für 10 Tage auf, anschließend ist die Sucht größtenteils überwunden. Im Anschluss dazu kann lediglich das Verlangen bestehen und die Stimmung weiterhin gedrückt bleiben. Nach einer gewissen Zeit verschwinden diese Erscheinungen auch. Jedenfalls sind die ersten zehn Tage als der kritische Zeitrahmen anzusehen, um eine Abhängigkeit zu überwinden. Wer jedenfalls nichtsdestoweniger den Drogenmissbrauch betreibt, der kann folgende Auswirkungen auf sein Leben wahrnehmen:
- Psychosen
- Stimmungsschwankungen
- Schlafprobleme
- Hautprobleme
- Gedächtnisprobleme
- emotionale Probleme
- schlechte Zähne
- Gehirnschäden
- soziale und finanzielle Schwierigkeiten
Die Behandlung der Amphetaminabhängigkeit
Ein Problem bei der Behandlung der Amphetaminabhängigkeit besteht im Fehlen von Medikamenten. Folglich muss sich ein Patient auf andere Arten und Weisen behandeln lassen. Besondere Bedeutung erlangt der Rückhalt von Familie und Freuden, welche dem Betroffenen beistehen sollten. Auch müssen jegliche Trigger vermieden werden, sodass das Verlangen nach den Amphetaminen nicht übergreift. Eine Verhaltens- oder Gruppentherapie kann helfen. Des Weiteren gilt es, neue Hobbys zu entdecken, welch den Amphetamingebrauch ersetzen können. In psychologischer Beratung kann man den Gründen für den Substanzmissbrauch nachgehen. Auch physiologisch sollte man sich von der Sucht erholen, beispielsweise durch eine gesunde Ernährungsweise und ausreichend Bewegung.
Prinzipiell probiert man dem Betroffenen verständlich zu machen, weshalb er überhaupt die Amphetamine konsumiert hat. Anschließend geht es darum, das Verlangen nach der Droge weitestgehend zu stillen und in den Schatten zu stellen.
Wie kann Cannabis helfen?
Genau an den bereits genannten Punkten greift das Cannabis ein. Zum einen stillt es das Verlangen nach Amphetaminen, die Entzugserscheinungen gehen entscheidend zurück und die Angstzustände ebenso.
So belegt eine psychiatrische Arbeit aus dem Jahr 2013, dass das Endocannabinoid-System ähnliche Prozesse aufgreift, wie beim Konsum von Amphetaminen. Die Cannabinoide aktivieren dieselben Systeme und Areale im Gehirn, sind jedoch um ein Vielfaches sicherer, weshalb sie die gefährlichen Drogen ersetzen können. In diesem Artikel beleuchtete der Autor auch eine Studie, in welcher 25 Crack-User Cannabis verschrieben bekommen, um ihre Entzugserscheinungen zu lindern.
Bei Crack handelt es sich übrigens um eine stärkere Variante des Kokains, welche in der Regel geraucht wird. Von den 25 untersuchten Nutzern nahmen 68 % kein Crack mehr während der neunmonatigen Studie. An dieser Stelle sollte man sich ins Gedächtnis rufen, dass die Abhängigkeit nach Crack vergleichbar ist mit der nach Heroin. Der Entzug setzt bereits nach kürzester Zeit ein und nimmt die nächsten Tage in Anspruch. Dementsprechend muss man seine Sucht vollkommen überwinden, um über 9 Monate hinweg kein Crack mehr zu konsumieren.
Des Weiteren untersucht eine kanadische Studie, wie viele Crack-User mit Cannabis anfangen, um ihre Sucht zu überwinden. Hier konnte auf jeden Fall eine Verbindung zwischen dem Absetzen von Crack und dem Konsumieren von Cannabis festgestellt werden. Dazu fand noch eine Studie des Harm Reduction Journal heraus, dass Abhängige von Drogen oder Alkohol häufig Marihuana als gesündere Alternative verwenden Seit Längerem behandeln sich also Abhängige von Drogen selbst mit Cannabis, um ein gesünderes Leben zu führen.
Die Cannabistherapie in der Praxis
Wer sich in einer Abhängigkeit mit Amphetaminen befindet, muss sich diese von einem Arzt bestätigen lassen. Im Anschluss dazu muss man einen Arzt finden, der medizinisches Marihuana verschreibt. Hierzu sind die Ärzte nicht verpflichtet, darum benötigt man einen behandelnden Arzt mit einer positiven Grundeinstellung gegenüber medizinischem Marihuana. Am einfachsten findet man einen solchen Arzt, indem man sich darüber erkundigt, welcher Arzt in der Vergangenheit häufig Marihuana verschrieben hat. In der Regel präsentieren sich diese auch als offen für alternative Therapien.
Anschließend gibt es zahlreiche Konsumformen und auch Strains, welche allesamt unterschiedliche Effekte haben. Beispielsweise kann man Marihuana herkömmlich in Form von Blunts oder Joints rauchen, für die Lunge ist das vergleichsweise schädlich. Für die Therapie empfiehlt sich ganz besonders der Konsum durch einen Vaporizer, dieser verdampft lediglich die Cannabinoide und weitere Wirkstoffe, ohne der Lunge zu schaden. Was den Strain anbelangt, sollte der behandelnde Arzt oder Apotheker entscheiden, welcher sich am besten eignet.