Eines der bedeutendsten Cannabinoide der Cannabispflanze ist Cannabidiol. In THC-armen Hanf handelt es sich im Regelfall um das Cannabinoid mit dem höchsten Anteil in den Blüten. Bei THC Strains kann der CBD Anteil so weit runter gezüchtet werden, dass andere Cannabinoide auf Platz zwei kämen. Der Anteil von THC und CBD scheint in den Marihuanablüten sozusagen entgegengesetzt zueinander, kann aber auch ausgeglichen sein. Zusammen kommen THC und CBD selten über 25 %, was allerdings bereits enorm ist. Bedeutsam ist dieses nicht berauschende Cannabinoid deswegen, da die medizinische CBD Anwendung ein ähnlich großes Potenzial wie die medizinische THC Anwendung findet.
Cannabidiol ist vielfältig wirksam
THC und CBD haben teils die gleichen, sich ergänzenden oder entgegengesetzten medizinischen Wirkungen. Wer Cannabis medizinisch verwenden möchte, der soll also herausfinden, welche Cannabinoide oder Kombinationen ihm in welchen Dosierungen helfen und gut vertragen werden. Die CBD Anwendung verursacht kein „High“. Aufgrund weiterer Faktoren wäre es bei einer fälschlichen Einnahme unbedenklicher als eine Überdosis mit THC. Hohe Konzentrationen können einen jedoch schläfrig machen oder dämpfen. Zum ersten Testen wären deswegen erst 10 bis 30 mg zu empfehlen. Wer empfindlich reagiert, der erlebt es angenehmer, wer mehr benötigt, kann beim nächsten Test mehr nehmen. Patienten mit hohem Bedarf erklären, dass sie an normalen Tagen mindestens 300 mg aufnehmen und bei Akutsituationen auch 300 mg in eins zusätzlich nehmen.
Die Siedepunkte Cannabinoide:
Phytocannabinoid Struktur | Phytocannabinoid Bezeichnung | Siedepunkt in Celsius | Siedepunkt in Farenheit |
Delta-9-THC | 157° Celsius | 315° Farenheit | |
Delta-8-THC | 175-178° Celsius | 347-352° Farenheit | |
CBD – Cannabidiol | 160-180° Celsius | 320-356° Farenheit | |
CBN – Cannabinol | 185° Celsius | 365° Farenheit | |
CBC – Cannabichromene | 220° Celsius | 428° Farenheit | |
THCV – Cannabidivarin | 220° Celsius | 428° Farenheit | |
CBG – Cannabigerol | Siedepunkt hier nicht bekannt | Siedepunkt hier nicht bekannt |
Medizinische Wirkungen von Cannabidiol
Cannabidiol ist eines der am intensivsten erforschten Cannabinoide, da es erstens bei sehr vielen Erkrankungen hilft und zweitens eines der Cannabinoide ist, welches in vielen Strains in hoher Konzentration vorkommt. Wenn hier einige Erkrankungen oder Bereiche gelistet werden, bei denen Cannabidiol hilft oder sogar signifikant helfen kann, dann ist diese Liste oder die Forschung rund um die CBD Anwendung damit gewiss nicht abgeschlossen:
Cannabidol-CBD:
- Alzheimer
- Parkinson
- Multiple Sklerose
- Spastik
- Epilepsie
- Schlaganfall
- Tinitus
- Schmerzen
- Arthrose – Arthritis
- Entzündung
- Muskelspasmen
- Fibromyalgie
- Rückenschmerzen
- Phantomschmerzen
- Muskelkrämpfe
- Migräne
- Angst
- Bipolare Störungen
- Depression
- PMS
- Posttraumatisches Belastungssyndrom
- Stress
- Anorexie
- Magen – Darm Erkrankungen
- Übelkeit
- Morbus Crohn
- Bluthochdruck
- Lupus, entzündliches Rheuma
- HIV – Aids
- Krebs
- Muskelschwund
Cannabidivarin – CBDV
- Schmerzen
- Krebs
- Fördert Knochenwachstum
Die Eigenschaften
Cannabidiolsäure – CBDA
- Hemmt Zellwachstum in Tumor- und Krebszellen
Cannabidiol-CBD:
- Schmerzlinderung
- Antientzündlich, Inflammation
- Reduziert Erbrechen und Übelkeit
- Reduziert Kontraktionen im Dünndarm
- Lindert Angstgefühle
- Beruhigend, wird verwendet, Um Psychosen zu behandeln
- Reduziert Epileptische Anfälle und Krämpfe
- Unterdrückt Muskelkrämpfe
- Besseres schlafen
- Reduziert die Abwehrkräfte des Immunsystems, z. B. bei Transplantationen oder Autoimmunerkrankungen
- Reduziert den Blutzuckerspiegel
- Verhindert die Degeneration Des Nervensystems
- Behandelt Psoriasis (Schuppenflechte)
- Reduziert das Risiko einer Arterienverstopfung
- Verringert das Bakterienwachstum
- Hemmt das Zellwachstum in Tumor- und Krebszellen
- Fördert das Knochenwachstum
- Antidepressivum
- Venenentspannung für bessere Durchblutung
Cannabidivarin – CBDV
- Fördert Knochenwachstum
CBD Anwendung für jeden Zweiten interessant?
Wer sich als krank oder beeinträchtigt bezeichnet oder bezeichnen lassen muss, der hat bei den in diesen Listen genannten Leiden sehr hohe Chancen, durch die CBD Anwendung zu profitieren. Viele Menschen haben gleich mehrere Leiden. Oder ein einzelnes Leiden macht sich mit mehreren störenden Wirkungen bemerkbar. Wer eigentlich an Schmerzen leidet, der leidet häufig auch an schlaflosen Nächten und profitiert durch die CBD Anwendung gleich mehrfach. Genauso könnte Cannabidiol bei der eigentlichen Erkrankung auch irrelevant sein, bei deren Nebenwirkungen oder den Nebenwirkungen der eingenommenen Medikamente jedoch wieder positiv wirken und die Lebensqualität verbessern.
CBDA ist die Vorstufe von CBD, CBDV ist ein ähnliches Molekül. Je nach Erkrankung kann es also gut sein, einen Teil vom CBDA beim Konsum oder bei der Verarbeitung nicht durch die Decarboxylierung zu CBD zu verwandeln. Wer hingegen CBDV benötigt, der findet es in einigen Indica-Strains, ansonsten eher in sehr geringen Konzentrationen. Beim gewöhnlichen Cannabidiol liegt in den Marihuanablüten eigentlich immer ein Teil als CBDA und CBD vor. Welcher Teil dabei der größere ist, kommt auf das Reifestadium, den Strain und andere Faktoren an. Beide Moleküle oxidieren nicht durch die Sauerstoffeinwirkung, sollen jedoch dennoch kühl, dunkel und von der Luft abgeschirmt gelagert werden.
Selbsttest?
Cannabidiol kann als Medikament verwendet werden, ist jedoch auch in vielen Produkten enthalten, in denen Marihuanablüten verarbeitet werden. Es ist damit häufig in Hanftee oder Hanfbutter enthalten. Es ist also nichts Gefährliches und sogar jugendfrei, wenn etwas Cannabidiol verzehrt wird. Genauso wird ein Salbeitee auch gerne von gesunden Menschen getrunken.
Die medizinische CBD Anwendung erfolgt bei einigen Menschen möglicherweise auch vorbeugend. Im Normalfall hat der Patient jedoch ein Leiden, welches er behandeln möchte. Da Cannabidiol keine nennenswerte High-Wirkung aufweist, würden die meisten Anwender bei einem Genusskonsum keine signifikante medizinische Wirkung feststellen. Wer jedoch durch seine Erkrankung geplagt ist und Linderung erfährt, der wird den Unterschied oft sogar noch am selben Tag oder sogar innerhalb von Minuten bemerken. Bei einer Einnahme von 10 bis 30 ml CBD (reines Wirkstoffgewicht) kann man kaum etwas falsch machen. Bei einigen Leiden wäre das jedoch zu wenig. Wenn man allerdings weiß, dass das Produkt gut vertragen wird und man nicht überempfindlich reagiert, dann kann am folgenden Tag immer noch die Dosis gesteigert werden. Patienten mit hohem Bedarf nehmen mehrere 100 mg täglich, sowie in Akutsituationen über 500 mg über den Tag Verteilt.
Je nach Leiden kann es sinnvoll sein, CBD über den Tag verteilt in kleinen Dosierungen oder auch gezielt zu einer Tageszeit einzunehmen. Je nach CBD Produkt kann auch die Wirkstoffmenge verteilter oder punktueller wirken. Wer CBD inhaliert oder Tropfen unter die Zunge legt, der hat die Wirkung nach einer Minute. Wer CBD Gebäck isst, wo der Weg über die Verdauung mehrere Stunden benötigt, der hat die Wirkung nach ein bis zwei Stunden, dafür aber auch länger. CBD ist genau wie andere Cannabinoide fett- oder alkohollöslich. Wer es nicht inhaliert, der muss es also vor dem Verzehr lösen, damit es die Darmwand passieren kann. Auch bei der äußeren Anwendung bei Hauterkrankungen ist es natürlich wichtig, dass die CBD Anwendung mit einer geeigneten Hautcreme erfolgt, die wiederum Fette enthält, die das Cannabinol lösen und in die Haut reintragen. Alternativ gibt es inzwischen Möglichkeiten, um Cannabinoide auf verträglichem Weg wasserlöslich zu machen.
Da bei der Einnahme verschiedener Produkte nicht der ganze Wirkstoff aufgenommen wird, kann ein Produkt mit hoher Bioverfügbarkeit, mit weniger Wirkstoffen dennoch genügend wirken. Es kann also nicht schaden, erst mit einigen mg zu beginnen und bei guter Verträglichkeit am nächsten Tag etwas mehr zu verwenden, wenn die gewünschte Wirkung noch ausbleibt. Ab einem gewissen Punkt macht es jedoch „matschig“ oder schläfrig. Auch das wäre nicht gefährlich.