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Schlafstörungen sind ein weitverbreitetes Problem. Um das Einschlafen zu beschleunigen sowie die Schlafqualität zu verbessern, sind auf dem Markt eine Reihe an Präparaten erhältlich. Schulmedizinisch werden bei schweren Schlafstörungen Benzodiazepine verwendet, die sehr effektiv wirken, jedoch nach kurzer Zeit stark abhängig machen können.
Bereits wenige Tage Dauerkonsum können kritisch sein. Deswegen sucht man nach deutlich sanfteren Alternativen. Ein Wirkstoff, der sich in den vergangenen Jahren am Markt stark durchgesetzt hat, ist Melatonin. Hierbei handelt es sich um ein körpereigenes Hormon, welches das Einschlafen steuert. Dieses kann künstlich zugeführt werden, um genau diesen Effekt zu verbessern. Doch auch Melatonin ist oftmals nicht frei von Nebenwirkungen. Eine sehr effektive und nebenwirkungsarme Alternative gegen Schlafprobleme könnte CBD sein. Es gibt nun neue Forschungsergebnisse, die nahelegen, dass 50 mg CBD die gleiche schlaffördernde Wirkung wie 5 mg Melatonin aufweist.
CBD mit Melatonin gleichwertig
In einer 2024 veröffentlichten US-Studie kam man zu dem Ergebnis, dass CBD in seiner schlaffördernden Wirkung Melatonin in nichts nachsteht. Im Zuge dieser Studie wurden 1793 Erwachsene ausgewählt, die an Schlafstörungen leiden. Die Teilnehmer erhielten über einen Zeitraum von 4 Wochen entweder eine tägliche Einzeldosis von 15 mg CBD oder 5 mg Melatonin. Die Präparate wurden jeweils in Kapselform, vor dem Schlafen, eingenommen. Beim CBD-Präparat waren bei einem Teil der Patienten zusätzlich noch 15 mg CBN oder 5 mg CBC enthalten, um zu testen, ob dadurch die Wirkung von CBD weiter optimiert werden kann. Nach 4 Wochen bewerteten die Studienteilnehmer die Veränderungen ihrer Schlafqualität anhand eines standardisierten Fragebogens.
Alle Teilnehmer zeigten eine signifikante Verbesserung ihrer Schlafstörungen. Es zeigte sich, dass es keinen Unterschied gab, zwischen der Gruppe, die Melatonin erhielt, und der Gruppe, die ein CBD-Präparat erhalten hatte. Es wurde auch festgestellt, dass es keinen Unterschied machte, ob CBD in Reinform eingenommen wurde, oder ob dieses zusätzlich CBN oder CBC enthielt. Die Forscher schlussfolgerten daraus, dass die schlaffördernde Wirkung durch das CBD alleine zustande kommt und mit jener von Melatonin gleichwertig ist.
Eine weitere Studie, die 2023 veröffentlicht wurde, kam ebenfalls zu dem Ergebnis, dass CBD eine signifikante Verbesserung von Schlafstörungen bewirken kann. In dieser Doppelblindstudie bekamen von 28 Teilnehmern eine Hälfte täglich 50 mg CBD oral und die andere Hälfte ein Placebo. Nach 8 Wochen wurde mit einem standardisierten Fragebogen die Veränderung der Schlafqualität erfasst. Es zeigte sich, dass die CBD-Gruppe im Vergleich zur Placebogruppe eine deutliche Verbesserung ihrer Schlafqualität feststellen konnte. Des Weiteren konnte durch Blutuntersuchungen festgestellt werden, dass sich bei der CBD-Gruppe die Funktion bestimmter Zellen des Immunsystems messbar verbessert hatte.
Gute Verträglichkeit
CBD wurde von den meisten Studienteilnehmern gut vertragen. Bei keinem der Teilnehmer traten so schwerwiegende Nebenwirkungen auf, dass die Teilnahme abgebrochen werden musste. Zwar wird Melatonin von den meisten Patienten auch gut vertragen, dennoch ist es in der Dosierung deutlich kritischer.
Während bei CBD auch in höheren Dosen keine nennenswerten Nebenwirkungen auftreten, kann es bei einer geringfügigen Erhöhung der Melatonin-Dosis zu einer Reihe von unerwünschten Effekten kommen. Häufige Nebenwirkungen von Melatonin sind Kopfschmerzen, Übelkeit und Magenprobleme.
Keine Toleranzbildung bei CBD
Wenn jemand unter schweren Schlafstörungen leidet, ist unter Umständen eine tägliche Einnahme über einen langen Zeitraum erforderlich. Hier ist das Thema Toleranzbildung von zentraler Bedeutung. Bei sehr vielen Arzneimitteln mit sedierenden Eigenschaften kommt es bei Dauergebrauch zu einer deutlichen Toleranzbildung, sodass die Dosis laufend erhöht werden muss. Ob Melatonin eine Toleranz aufbaut, ist bisher nicht vollständig geklärt. Bei Patienten, die Melatonin über einen längeren Zeitraum einnehmen, finden sich dazu unterschiedliche Angaben.
Die Forschung geht aktuell davon aus, dass ein Wirkungsverlust von Melatonin nach einem längeren Zeitraum vom individuellen Stoffwechsel abhängig ist. Melatonin wird hauptsächlich über die Leberenzyme CYP-450 und CYP-1A2 verstoffwechselt. Bei einigen Patienten scheint es im Laufe der Zeit zu einer verminderten Verstoffwechslung durch diese Enzyme und somit zu einem Wirkungsabfall zu kommen. CBD führt bei den meisten Patienten bei Dauergebrauch zu keiner Toleranzbildung. Hier nimmt CBD eine Sonderstellung unter den gängigen Schlafmitteln ein.
Bei einigen Personen scheint CBD eine umgekehrte Toleranz auszubilden. Das bedeutet, dass man im Laufe der Zeit empfindlicher auf die Substanz reagiert und immer weniger benötigt, um den gewünschten Effekt zu erreichen. Unter allen derzeit gängigen Einschlafhilfen scheint CBD das günstigste Verhältnis aus Wirkung und Nebenwirkung aufzuweisen, bei gleichzeitig praktisch nicht vorhandener Toleranzbildung.