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Kürzlich wurden neue Studienergebnisse veröffentlicht, die in einem Forschungsprojekt der St. George’s University of London in Zusammenarbeit mit der Dove Clinic gemacht wurden. Dr. Julian Kenyon, Dr. Wai Liu und Angus Dalleish weisen damit eine Größenreduktion von Ependymomen, sowohl im Kindesalter (pädiatrisch) als auch bei Erwachsenen durch den medizinischen Einsatz von Cannabidiol nach.
Als Ependymome bezeichnet man bestimmte Arten von Tumoren, die etwa 5 % bis 10 % aller Hirntumore (Gliome) ausmachen. Bei Kindern sind sie die dritthäufigste Tumorerkrankung des Zentralnervensystems. Als Ependymome des Großhirns treten sie in jedem Alter auf, während sie in der hinteren Schädelgrube vorwiegend in der Kindheit, und im Rückenmark eher im Erwachsenenalter vorkommen.
Starker Rückgang von Tumorzellen
Untersucht wurden eine Reihe Fallstudien von Krebspatienten, darunter unter anderem Hirntumorpatienten. Diesen wurde ein auf einer synthetischen Form von CBD basierendes Öl in pharmazeutischer Qualität verabreicht. Im Rahmen der Behandlung von 119 Krebspatienten in der Dove Clinic wurden über vier Jahre lang Daten erhoben und ausgewertet. In 92 Prozent der Fälle wurde durch die CBD Medikation bei wiederholten Gehirn-Scans eine Verbesserung beobachtet. Entweder in Form einer Reduktion der Tumorzellen, die Metastasen verursachen (zirkulierende Tumorzellen), oder in Form einer Verringerung der Tumorgröße. Bei den Hirntumoren der erwachsenen Patienten, die durch CBD an Größe verloren hatten, wuchs der Tumor nach Absetzen des Cannabidiol allerdings wieder weiter, sodass diese dann die Behandlung mit dem Wirkstoff wieder aufnahmen.
Anspruch auf umfassende Erkenntnisse sollte diese Studie laut Aussage der Forscher nicht haben. Sie sollte eher ein Anstoß sein für weitere Untersuchungen, die durch die Ergebnisse zweifelsfrei gerechtfertigt werden. Sollte eine überzeugende Beweisgrundlage geschaffen werden, kann pharmazeutisches CBD-Öl breiter und preisgünstiger verfügbar gemacht werden, so die Hoffnung der Wissenschaftler. In der Forschung um Cannabis als Medizin, und um den therapeutischen Einsatz von CBD im Besonderen, ist noch eine Menge Arbeit zu leisten, um zu verstehen, welche Art von CBD-Öl am effektivsten ist und in welcher Dosis genau es die beste Wirkung entfalten kann. Auch die vielen Synergie-Effekte mit anderen Behandlungsmaßnahmen gilt es noch näher zu erforschen, ebenso wie die Auswirkungen von Ernährung und Lebensgewohnheiten.
Erhöhte Überlebenschancen
Bei einer weiteren Studie, die das britische Biopharma-Unternehmen GW Pharmaceuticals durchführte, wurden die Wirkstoffe von Cannabis (im Verhältnis 1:1) einer Gruppe von Hirntumor-Patienten verabreicht, ein Placebo einer anderen. Beides wurde zusätzlich zur jeweiligen Standard-Therapie an Patienten mit besonders schlechten Überlebens-Prognosen gegeben (die Patienten hatten rezidivierende Glioblastoma Multiforme, kurz GBM genannt). Während fast die Hälfte der Patienten der Placebo-Gruppe das folgende Jahr nicht überlebten (47 Prozent), hatte die Wirkstoff-Gruppe im gleichen Zeitraum eine Überlebens-Rate von 83 Prozent. Im Durchschnitt überlebte ein Patient der Wirkstoff-Gruppe 550 Tage und ein Mitglied der Placebo-Gruppe nur 369.
Keine Do it Yourself Medizin
Der Warnhinweis, den ich bereits bei weniger schweren Erkrankungen ausspreche, ist im Falle von Krebserkrankungen und ähnlich schweren Leiden umso wichtiger. Wer eine schlimme Krankheit hat, der möge zunächst einmal den Facharzt für seine Diagnose aufsuchen. Im Krankheitsfall sollte davon abgesehen werden, in Eigenregie mit beliebigen CBD-Ölen an sich herumzuexperimentieren. Die Leiter der Studie weisen ausdrücklich auf die Unterschiede in den Qualitäten verschiedener Öle hin, daher ist es auf keinen Fall ratsam, ohne Absprache mit dem Arzt Selbstmedikation zu betreiben.