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Der Kopf schmerzt so sehr, dass nur noch die Embryonalhaltung im abgedunkelten Raum auszuhalten ist, der Magen rebelliert und der hämmernde Nachbar nebenan kann von Glück sagen, dass jede Deiner Bewegungen eine Höllenqual ist, sonst würde er seinen Hammer nicht mehr so freudig schwingen. So fühlt sich Migräne an – manchmal sogar noch viel schlimmer.
Ärzte versuchen, den furchtbaren Kopfschmerzen mit all ihren Begleiterscheinungen mithilfe von Medikamenten und Entspannungstherapien entgegenzuwirken. Temporär mag das helfen. Doch gegen Migräne ist auch ein Kraut gewachsen: Es nennt sich Cannabis und beinhaltet den vielseitigen Wirkstoff Cannabidiol – kurz: CBD. CBD lindert einerseits die Schmerzen, andererseits bekämpft es einige Migräne-Ursachen und beugt Anfällen vor.
Migräne-Symptome und warum CBD dagegen hilft
Migräne ist ein griechisches Wort und bedeutet „halber Schädel“ – vermutlich, weil die andere Hälfte durch starke Schmerzen außer Gefecht gesetzt ist. Rund sieben Prozent der Männer und 13 Prozent der Frauen leiden darunter. Meistens tritt Migräne zwischen dem 25. und 35. Lebensjahr gehäuft – und da vor allem bei Frauen – auf. Aber auch Kinder und ältere Menschen bleiben nicht unbedingt verschont.
Häufig kommen zu den Kopfschmerzen auch noch Symptome wie Übelkeit, Appetitlosigkeit, Lichtempfindlichkeit und Lärmunverträglichkeit. Manche Migränepatienten leiden vor einem Anfall zusätzlich an einer sogenannten Aura. Das bedeutet, sie haben zum Beispiel Lähmungserscheinungen, Sehstörungen oder andere Wahrnehmungsstörungen.
Im Kampf gegen einige der Symptome hat CBD sich bereits als probates Mittel erwiesen. Das Cannabinoid – so haben Studien und Untersuchungen bisher ergeben – hat eine schmerzlindernde Wirkung. Anandamid ist ein Endocannabinoid, also ein Cannabinoid, das der Körper selbst produziert. Es dockt an dem Vanilloid-Rezeptor TRPV1 sowie an dem Cannabinoidrezeptor CB1 an, wo es sofort gegen Schmerzen wirkt. Die Gabe von CBD sorgt nun dafür, dass die Anandamidkonzentration im menschlichen Organismus nicht so schnell sinkt und sogar steigt. Dadurch, dass CBD den Anandamidspiegel oben hält, ist es direkt an der Schmerzlinderung beteiligt.
Zudem ist CBD bekannt dafür, dass es gegen Übelkeit hilft. CBD beruhigt den Magen und unterdrückt somit Übelkeit und Erbrechen. Generell hilft es dem Magen-Darm-Trakt dabei, seine Funktionen zu regulieren und somit Verdauungsprobleme in den Griff zu bekommen. Cannabidiol gegen Appetitlosigkeit, wie sie bei Migräne auch häufig vorkommt, einzusetzen, ist jedoch nicht sehr ratsam, da nach dem neuesten Stand der Wissenschaft, CBD den Appetit unterdrückt. Ein anderer Wirkstoff der Cannabispflanze wäre hier von größerem Nutzen: THC regt den Appetit an.
Regulierend auf den Augeninnendruck wirkt sich CBD auch aus. Eventuell könnte dieser Vorteil einen positiven Effekt auf die Aura haben, die manchmal einem Migräne-Anfall vorauseilt. Das Cannabinoid hat allgemein einen ausgleichenden Einfluss auf den Körper, entspannt diesen und bringt ihn in Balance. Bereits im Vorfeld stehen die Chancen auf einen milder verlaufenden oder gar ausbleibenden Migräne-Anfall gut, wenn der Betroffene regelmäßig CBD-Produkte zu sich nimmt.
CBD bekämpft Migräne-Ursachen
Warum einige Menschen unter Migräne-Attacken leiden, ist noch nicht wirklich geklärt. Fest steht jedoch, dass es bestimmte Auslöser, sogenannte Trigger, gibt, die einen Anfall herbeiführen können. Was die Ursache für Migräne anbelangt, geht die Wissenschaft derzeit davon aus, dass der Gehirnstoffwechsel nicht im Gleichgewicht ist. Besonders die Botenstoffe Serotonin, Noradrenalin und CGRP (Calcitoinin-Gene-Related-Peptide) befinden sich dabei im Ungleichgewicht. Dieses Ungleichgewicht hat Einfluss auf das Schmerzempfinden in den Blutgefäßen, welche im Gehirn von Migränepatienten anscheinend entzündet sind. So entstehen die typischen Kopfschmerzen.
Hier eignet sich CBD sehr gut, um die Ursachen zu bekämpfen, damit es erst gar nicht zu einer Migräne-Attacke kommt. Cannabidiol interagiert mit dem Serotonin-5-HT1A-Rezeptor und wirkt somit regulierend auf die Serotonin-Ausschüttung. Bekannt ist bereits, dass unmittelbar vor einem Migräne-Anfall der Serotoninspiegel stark ansteigt, um nach der Kopfwehattacke auf einen extrem niedrigen Wert abzusinken. Durch die Regulation, die durch CBD stattfindet, besteht die Möglichkeit, dass die Werte im Gleichgewicht bleiben, anstatt dermaßen zu schwanken. Eine Studie aus dem Jahr 1985 kam allerdings zu dem Ergebnis, dass THC den Anstieg des Serotonins besser hemmen würde als CBD. Auch wenn die Forschung auf diesem Gebiet noch nicht sehr weit ist, wäre eine Kombination aus THC und CBD vermutlich ideal, um das Serotonin-Problem eines Migränepatienten in den Griff zu bekommen. Allerdings sei an dieser Stelle darauf hingewiesen, dass es THC als Medikament im deutschsprachigen Raum nur auf Rezept in der Apotheke gibt. Eigenmächtiger Anbau und Konsum sind derzeit noch illegal. CBD ist in Form von Ölen, Kapseln und anderen Präparaten als Nahrungsergänzungsmittel frei und legal erhältlich.
Ferner lässt sich am Serotonin-5-HT1A-Rezeptor eine Wirkung gegen Übelkeit und Erbrechen erzielen, genauso werden dort auch die Schmerzwahrnehmung, Schlafstörungen und der Appetit beeinflusst. Durch die Aktivität des CBD am Serotonin-Rezeptor rückt der Cannabis-Wirkstoff also sowohl den Migräne-Symptomen als auch den -Ursachen zu Leibe.
CBD bekämpft zudem die Entzündungen der betroffenen Blutgefäße im Gehirn der Migränepatienten. Im Jahr 2008 fanden Forscher der Universität Bonn heraus, dass der Cannabinoid-bindende CB2-Rezeptor eine wichtige Rolle bei der Regulation von Entzündungsprozessen spielt. CBD interagiert mit diesem Prozessor. Eine andere Studie aus dem Jahr 2013, die von Wissenschaftlern der Universität von Nottingham durchgeführt wurde, förderte ähnliche Ergebnisse ans Licht: Die CB2-Rezeptoren hemmen Entzündungen und lassen sich durch die Gabe von Cannabidiol aktivieren.
Zusammenfassung: CBD zur Vorbeugung und Linderung von Migräne-Anfällen
Cannabidiol bekämpft nicht nur die Symptome einer Migräne, sondern auch deren Ursachen. Warum also warten, bis es fast schon zu spät ist und der Migräne-Anfall bereits in vollem Gange ist, bevor zum CBD gegriffen wird? Sinnvoller wäre es, bereits im Vorfeld regelmäßig CBD zu sich zu nehmen, um Migräne-Ursachen frühzeitig zu beseitigen. Ein wenig Geduld und Fingerspitzengefühl für die individuell passende Dosierung sind ebenso nötig wie eine konstante Behandlung, damit die Ursachen in Schach gehalten oder gar beseitigt werden können. In Absprache mit einem CBD-kundigen Arzt stellt der Wirkstoff der Cannabispflanze eine natürliche und fast nebenwirkungslose Ergänzung zur schulmedizinischen Behandlung dar.
Idealerweise sollte eine Kombination aus CBD und THC gegen Migräne eingenommen werden – allerdings benötigen Migränepatienten dafür die rechtliche Erlaubnis in Form eines ärztlichen Rezepts, da THC als Medikament verschreibungspflichtig – ansonsten leider illegal – ist. Da es aber momentan noch recht schwierig und umständlich ist, ein entsprechendes Rezept zu erhalten, können sich diejenigen, die unter Migräne leiden, auch gut mit dem leicht zugänglichen, legalen CBD Erleichterung verschaffen. Ein Versuch schadet in der Regel nicht.